Ingenieure entwickeln Sportflugzeug zum Eigenbau
Kanadische Ingenieure wollen ein Flugzeug anbieten, dessen Konstruktionspläne für jedermann zugänglich sind. Mit einem Materialeinsatz von 15.000 US-Dollar soll der Zweisitzer gebaut werden können. Ein Prototyp wird voraussichtlich 2015 in die Lüfte steigen.
John Nicol und Jeffrey Meyer haben sich nichts weniger vorgenommen als die „Flugzeugindustrie zu verändern“. Die beiden Ingenieure des kanadischen Hard- und Software-Unternehmens MakerPlane wollen Privatleuten den Traum vom selbstgebauten Flugzeug ermöglichen. „Für den Zweisitzer werden wir alle Konstruktionspläne und elektronischen Daten als Open Source zur Verfügung stellen.“
Flugzeug besteht zum größten Teil aus einem Verbundwerkstoff
Die letzten anderthalb Jahre hat das Team von MakerPlane damit verbracht, das leichte Sportflugzeug mit zwei Sitzen, das als E-LSA (Experimental Light Sport Aircraft) firmiert, zu gestalten und die Bauteile zu testen. Das wichtigste Baumaterial für das Flugzeug ist ein starker und leichter Verbundwerkstoff, der aus einer Schaumschicht zwischen Lagen von Epoxid und Fiberglas besteht. Dieses Material sei für die computergesteuerten CNC-Maschinen, mit denen der Amateur-Flugzeugbauer die Bauteile ausschneiden soll, besonders gut zu bearbeiten. Auch die Bedienung einer CNC-Maschine, entweder zu Hause oder in einer Werkstatt, sei einfach zu lernen. Nichttragende Elemente, wie Hebel oder Griffe, sollen mit Hilfe eines 3D-Druckers angefertigt werden.
Das Design für den Zweisitzer wollen Nicol und Meyer in den kommenden 12 Monaten fertigstellen. Wenn alles glatt läuft, können sie den Prototyp 2015 auf Amerikas größtem Treffen für Flugzeugenthusiasten in Oshkosh (Wisconsin) vorstellen. An Gesamtkosten, die beim Bau des Sportflugzeuges entstehen, streben die Konstrukteure nicht mehr als 15 000 US-Dollar an. Das sei etwa die Hälfte dessen, was Flugzeuge in dieser Kategorie normalerweise kosten würden.
Konstrukteure wollen 75 000 Dollar an Spenden sammeln
Auf die Sicherheit ihres Flugzeuges legen die Konstrukteure großen Wert. Die für Sportflugzeuge in Leichtbauweise vorgeschriebenen Bestimmungen biete ein Größtmaß an Sicherheit. Außerdem müsse die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration jedes Flugzeug inspizieren, bevor es in die Luft steigen dürfe. Zum Fliegen sei eine Lizenz als Sport- oder Privatpilot notwendig.
Um sich bei der Finanzierung helfen zu lassen, hat MakerPlane das Projekt nun auf der Crowdfunding-Plattform indiegogo vorgestellt. Dort wollen sie Spenden in Höhe von 75 000 Dollar sammeln. Das Geld werde unter anderem für den Bau eines ferngesteuerten Modells im Maßstab 1:4 benötigt. Hiermit wollen die Ingenieure das Design testen und herausfinden, ob ihre Baupläne gut verständlich sind. Das Crowdfunding-Projekt auf indiegogo läuft noch bis zum 21. September.
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