Internationale Raumstation ISS bleibt noch bis mindestens 2024 aktiv
Die Internationale Raumstation ISS kann länger arbeiten als geplant: Die US-Regierung sowie die Partnerländer, die sich für die ISS engagieren, haben sich nach Angaben der NASA darauf geeinigt, die Station bis 2024 und damit vier Jahre länger zu betreiben.
Weit mehr als 100 Milliarden Dollar haben Aufbau und Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) bisher verschlungen. Jedes Jahr fallen nach Angaben der US-Weltraumbehörde NASA weitere 2,2 Milliarden Dollar an laufenden Kosten an.
Zwar sind greifbare Ergebnisse aus den bisher über 1000 durchgeführten Experimenten in der Schwerelosigkeit schwer zu finden. Doch beteiligte Wissenschaftler verweisen immer wieder auf den Grundlagencharakter dieser Forschungsarbeit. Gegner sind der Meinung, dass Experimente in Falltürmen oder auf Parabelflügen ähnlich gute Ergebnisse zu wesentlich geringeren Kosten liefern könnten.
Die US-Regierung ist trotz verbreiteter Zweifel vom Wert der ISS überzeugt und hat deshalb die neuerliche Verlängerung der Nutzung bei den internationalen Partnern durchgesetzt. Ursprünglich war die Dauer der ab 1998 aufgebauten Raumstation bis 2015 begrenzt. Dann wurde sie bis 2020 ausgedehnt, nun bis 2024. Technisch könnte die Raumstation nach Schätzungen der NASA noch bis 2028 durchhalten.
Experimente auf ISS liefern wichtige medizinische Erkenntnisse
Unstrittig ist, dass die bis zu sechs Monaten dauernden Aufenthalte von Menschen auf der ISS wichtige Erkenntnisse über die gesundheitlichen Folgen bringen, etwa zum Abbau der Muskulatur in der Schwerelosigkeit oder der Notwendigkeit einer speziellen Ernährung.
Die bisherigen Forschungen haben nach Angaben der NSAS bereits bahnbrechende medizinische Erkenntnisse gebracht. So hätten auf der ISS erprobte Techniken bereits zu Methoden geführt, bei denen Roboter Tumore entfernen können, die zuvor als inoperabel galten.
Die weitere Forschungszeit wollen Wissenschaftler vor allem dafür nutzen, Langzeitaufenthalte von Astronauten außerhalb der Erdumlaufbahn vorzubereiten. Das betrifft vor allem zwei geplante Missionen: die zu einem Asteroiden um das Jahr 2025 und die zum Mars nach 2030.
Außerdem hofft die US-Raumfahrtbehörde, Technologien bis 2024 weiterentwickeln zu können, mit denen die Astronauten an Bord arbeiten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der Kooperation mit privaten Raumfahrtunternehmen. Erst im Mai vergangenen Jahres hat die US-Firma SpaceX erstmals eine privat betriebene Raumkapsel erfolgreich zur ISS geschickt.
Deutschland ist größter Geldgeber unter den europäischen Ländern
Ein großer Teil der Projekte, die im europäischen ISS-Modul Columbus laufen, wird von deutschen Forschern durchgeführt. Deutschland, der größte Geldgeber unter den elf beteiligten europäischen Ländern, wird sich aller Voraussicht nach auch weiter am Projekt beteiligen. Und im kommenden Mai soll der deutsche Geophysiker Alexander Gerst erneut die 350 Kilometer zur Raumstation fliegen.
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