Laser soll Raketen zerstören 11.10.2013, 09:50 Uhr

Israel rüstet seine Verkehrsflugzeuge mit eigener Raketenabwehr aus

In wenigen Monaten werden die ersten israelischen Verkehrsflugzeuge mit einer eigenen Raketenabwehr an Bord zu Passagierflügen starten. Gegenwärtig läuft die Musterzulassung für diese Anti-Terror-Waffensysteme für acht verschiedene Flugzeugtypen, die von den israelischen Luftverkehrsgesellschaften El Al, Israir und Arkia eingesetzt werden.

Israelisches Verkehrsflugzeug El Al in der Luft

Boeing der israelischen Gesellschaft El Al: Israel will in den nächsten Monaten Passagierflugzeuge mit einer Raketenabwehr ausrüsten.

Foto: panthermedia.net/Gudella

Die israelische Regierung hatte die Entscheidung zur Umrüstung der Verkehrsflugzeuge des Landes mit dem Ziel einer bordeigenen Raketenabwehr schon vor Jahren getroffen. Ausgelöst worden war diese Entscheidung durch einen Raketenangriff auf eine Boeing 757 der Luftfahrtgesellschaft Arkia im Jahre 2002 nahe des Flughafens Mombasa in Kenia. Dieser Angriff war erfolglos verlaufen, hatte damals aber das hohe Risiko verdeutlicht, das von leichten, handgehaltenen Raketen gegenüber Verkehrsflugzeugen ausgeht.

De facto ist es unmöglich, das Umfeld von Verkehrsflughäfen so abzuschirmen, dass kein Terrorist mit einer solchen Lenkwaffe in die Nähe der Startbahnen kommt und damit ein Flugzeug abschießen kann, ehe es große Höhe erreicht.

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Ausgewählt wurde ein Abwehrsystem von Elbit

Unter zahlreichen Entwicklungen der israelischen Wehrtechnik wählten die Behörden das C-Music-Abwehrsystem des Unternehmens Elbit Systems aus, einem der großen Wehrtechnikunternehmen des Landes. An Bord der Flugzeuge ist das C-Music-Abwehrsystem in einer Art Kapsel unter dem Rumpf im Heck angebracht. Der Austausch dieser Kapsel erfordert weniger als eine Stunde Arbeitszeit. Die Flugzeuge sind erforderlichenfalls auch ohne die Kapsel flugbereit. In derartigen Fällen tritt an die Stelle der Kapsel eine einfache Abdeckung.

In der Kapsel befindet sich ein Infrarot-Abwehrsystem

In der beschriebenen Kapsel befindet sich ein Infrarot-Abwehrsystem zur Ortung anfliegender Raketen. Nach der Ortung soll ein Laser die feindliche Rakete zerstören, ehe sie das angegriffene Flugzeug wirklich treffen kann. Bei der Zulassung geht es ganz wesentlich um die Betriebssicherheit des Lasers. Dabei wird elektronisch wie mechanisch dafür Sorge getragen, dass das Lasersystem in der Zeit, in der das Flugzeug am Boden steht, keinerlei Impulse aussenden kann.

Für die Zulassung der Abwehreinrichtung verantwortlich ist die Zivilluftfahrtbehörde, die Civil Aviation Agency of Israel. Die Auswertung der von der C-Music-Anlage gesammelten Daten und der Performance des Abwehrsystems obliegt dagegen dem israelischen Verteidigungsministerium.

Vor allem Boeing-Jets werden mit der Raketenabwehr ausgerüstet

Nach Angaben der israelischen Zivilluftfahrtbehörde werden insgesamt acht Flugzeugtypen für den Einbau und den Betrieb der C-Music-Kapseln zugelassen. Dabei handelt es sich um die drei Boeing Langstreckenjet-Typen B747-400, B777-200 und B767-200

Daneben werden die Kurz- und Mittelstreckenjets Boeing B757-300, 737-800 sowie B737-900ER für die Umrüstung zugelassen. Von Airbus wird die A320 und von Embraer die 195 entsprechend zugelassen. Völlig unklar ist bisher, ob das Abwehrsystem auch anderen Ländern und Fluggesellschaften angeboten werden wird.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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