Jupiter-Sonde Juno schickt erstes Bild aus dem Orbit
Die Bord-Kamera der Nasa-Raumsonde Juno hat aus 4,3 Mio. km Entfernung das erste Bild aus dem Orbit zur Erde geschickt. Und damit vor allem eine Nachricht in eigener Sache: JunoCam hat ihren ersten Flug durch die extreme Strahlung des Jupiter unbeschädigt überstanden. Das Fotoshooting kann beginnen.
Der Jubel im Kontrollzentrum war groß, als die Nasa-Raumsonde Juno am 4. Juli ihre Triebwerke abstellte. Mit einer gezielten Zündung war die Sonde zuvor in die Umlaufbahn von Jupiter eingeschwenkt und hatte einen kritischen Punkt in dieser komplexen Mission erfolgreich überstanden. Nun gibt es erste Nachrichten aus dem Orbit von Jupiter. JunoCam, die Kamera an Bord der Sonde, hat ein Foto zur Erde geschickt. Allzu viel sieht man noch nicht, aber das soll sich bald ändern.
37 Jupiter-Umrundungen geplant
Das erste Bild, das die JunoCam aufgenommen hat, zeigt Jupiter und drei seiner größten Monde, Io, Europa und Ganymed. Das Foto ist aus einer Entfernung von 4,3 Mio. km aufgenommen und recht unscharf. Die wirklich hochaufgelösten Fotos werden erst in einigen Wochen erwartet, wenn Juno näher an Jupiter herankommt. Zunächst ging es den Wissenschaftlern im Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Kalifornien, das die Juno-Mission leitet, um die Funktionsfähigkeit der Kamera. Wie alle anderen Instrumente an Bord der Sonde war sie beim Anflug ins Orbit ausgeschaltet worden, zum Schutz vor der starken Strahlung.
Jetzt also befindet sich Juno auf der ersten von insgesamt 37 geplanten Umrundungen über die Pole von Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems. Eine Umkreisung dauert jeweils 53,5 Tage. Während dieser ersten Umrundung wird die JunoCam, die im sichtbaren Spektrum fotografiert, weitere Bilder liefern. Am 27. August, wenn die Sonde sich dem Gasriesen bis auf 4100 km nähert, soll es dann hochaufgelöste Bilder von den Polen und den Wolken geben.
Bilder der JunoCam für interessierte Öffentlichkeit gedacht
Streng genommen gehört die Kamera gar nicht zu den wissenschaftlichen Instrumenten an Bord von Juno. Die Bilder der JunoCam seien zwar hilfreich für das Wissenschaftler-Team, um einen sichtbaren Kontext für die anderen Instrumente zu liefern, erklärte die Nasa. Aber die JunoCam sei hauptsächlich mitgenommen worden, um Bilder für die interessierte Öffentlichkeit auf der Erde zu liefern.
Ein Hinweis darauf, wie wichtig und auch einfach es heutzutage geworden ist, das Interesse für solche komplexen und teuren Missionen auch für die Nicht-Wissenschaftler zu befriedigen. Auf Facebook und Twitter hat Juno bereits einen eigenen Account. Nun will die Nasa auch eine Website einrichten, auf der die Bilder der JunoCam immer aktuell zu sehen sind.
Seit fünf Jahren ist Juno bereits unterwegs im All und hat bei der Ankunft an ihrem Ziel Jupiter rund 2.800 Mio km zurückgelegt. Die Sonde wird die erste sein, die den riesigen Planeten über dessen Pole umkreisen wird. Die Wissenschaftler erhoffen sich dadurch wesentlich mehr auswertbare Daten, als wenn Juno um den Äquator kreisen würde.
Juno soll während ihrer Mission, die bis Februar 2018 geplant ist, Jupiter präzise vermessen und mehr herausfinden über dessen Atmosphäre und sein starkes Magnetfeld. Am Ende der rund eine Milliarde Euro teuren Mission wird die Sonde kontrolliert zum Absturz gebracht.
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