Gast aus Weltall 24.03.2023, 09:37 Uhr

Knapp: Asteroid kommt näher als der Mond

Am vergangenen Wochenende ist ein Asteroid, der so groß ist wie der Berliner Dom, in nur 168.000 Kilometer Entfernung an der Erde vorbeigeflogen – er kam also der Erde viel näher als der Mond.

Erde und Mond

Asteroid kommt der Erde viel näher als der Mond.

Foto: PantherMedia / rfphoto

Die Medien berichten regelmäßig über diverse Asteroiden, die für viel Aufsehen sorgen, sei es aufgrund ihrer Größe, ihrer ungewöhnlichen Form oder ihres wirtschaftlichen Werts. Sie faszinieren die Menschen und bleiben gleichzeitig eine potenzielle Gefahr für die Erde. Leider muss man das akzeptieren und ihre Flugbahnen genau beobachten.

Asteroid viel näher als der Mond

Am Samstag ist ein Asteroid, der ungefähr so groß ist wie der Berliner Dom, in der Nähe der Erde vorbeigeflogen. Das teilte die Nasa auf Twitter mit.
Der Himmelskörper, mit dem Namen 2023 DZ2, wurde am 27. Februar 2023 von Astronomen entdeckt, die im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts für erdnahe Asteroiden arbeiten. Der Asteroid wird zunächst den Mond passieren und Stunden später in einer Entfernung von etwa 168.000 Kilometern über dem Indischen Ozean vorbeirasen. Das ist weniger als die Hälfte der Entfernung zwischen Erde und Mond.

„Engere Annäherungen kommen regelmäßig vor, jedoch kommt es nur etwa einmal pro Jahrzehnt zu einer Annäherung eines Asteroiden dieser Größe (140-310 Fuß). Diese Gelegenheit ist einzigartig für die Wissenschaft“, heißt es auf dem Twitter-Account der Nasa.

Potenzial, eine ganze Stadt auszulöschen

Der Asteroid hat eine geschätzte Größe von 40 bis 90 Metern und fliegt mit einer Geschwindigkeit von etwa 28.000 Stundenkilometern. Laut der NASA hat er das Potenzial, eine ganze Stadt auszulöschen. Obwohl er keine Bedrohung darstellt, scheint der Asteroid dennoch interessant zu sein. Da er so nah an der Erde vorbeifliegt, kann er sogar mit kleinen Fernrohren und Feldstechern beobachtet werden.

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Richard Moissl, der Leiter der Planetenabwehr der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA, erklärte, dass es ausgeschlossen sei, dass dieser „Stadtkiller“ die Erde trifft. Dennoch bietet seine unmittelbare Annäherung eine großartige Gelegenheit für Beobachtungen. Das Virtual Telescope Project wird die Annäherung live im Internet übertragen.

Die Wissenschaftler beobachteten den Asteroiden mit dem Isaac-Newton-Teleskop am Roque de los Muchachos-Observatorium auf den Kanarischen Inseln in Spanien.

Große Asteroiden treffen Erde häufiger als bisher angenommen

Ja, die Asteroiden kommen immer wieder. Sie werden beobachtet, sie werden untersucht. Interessant ist nun in dieser Hinsicht auch die neulich veröffentlichte Studie über Asteroiden.

Auf der Lunar and Planetary Science Conference wurde eine Studie vorgestellt, die zeigt, dass die Erde in der Vergangenheit häufiger von Asteroiden mit einem Durchmesser von mindestens einem Kilometer getroffen wurde, als alle 600.000 Jahre. James Garvin, der Chefwissenschaftler des NASA Goddard Space Flight Centers in Greenbelt, leitete ein Forschungsteam, das mithilfe von Satellitendaten mehrere große Krater auf der Erde genauer untersuchte. Dabei machten die Forschenden eine bemerkenswerte Entdeckung. Bei vier großen Kratern, die mit Asteroideneinschlägen in Verbindung gebracht werden, konnten die Wissenschaftler einen weiteren Ring außerhalb des bisher bekannten Kraterrands identifizieren.

Die neue Analyse zeigte, dass der mutmaßliche Kraterdurchmesser bei allen vier Kratern mehr als verdoppelt wurde. Dies deutet darauf hin, dass die eingeschlagenen Objekte deutlich größer waren als bisher angenommen und auch viel mehr kinetische Energie freisetzen konnten als bisher vermutet.

 

 

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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