Kostenloser Livestream zeigt faszinierenden Blick auf die Erde
Kleine Auszeit vom Alltag gefällig? Die Außenkameras der Internationalen Raumstation ISS liefern jetzt Livebilder des Blauen Planeten – aus fast 400 Kilometern Höhe. Zu erleben sind sie kostenfrei auf dem Columbus-Eye-Webportal der Universität Bonn.
Sieht man zum ersten Mal den Livestream des Columbus-Eye-Webportals, glaubt man seinen Augen kaum: Die vier Außenkameras an der ISS liefern ein absolut ruckelfreies Video der Erde in HD-Qualität. Lässt man sich nur ein paar Minuten in diesen Sehgenuss fallen, ist Europa auch schon überflogen – so schnell ist die Raumstation unterwegs. Man wird Zeuge atemberaubender Bilder von Meeren, Wolkenfeldern und Kontinenten, die einen Staunen lassen wie ein kleines Kind und den Alltag für einen Augenblick vergessen machen. Ist der Stream schwarz, nicht verunsichern lassen: Die ISS ist dann gerade auf der Nachtseite der Erde.
Kostenfreier Livestream der ISS im Internet
Jetzt sollen auch Schüler davon profitieren. Columbus Eye heißt das Projekt der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Videos werden über eine Empfangsstation in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama an das Geographische Institut in Bonn gesendet. Dort integrieren Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Fernerkundung die Video- und Bilddateien in das Columbus-Eye-Webportal, auf das Schüler, Studenten, Lehrer und alle, die sich für den Blick aus dem All auf die Erde interessieren, kostenfrei zugreifen können.
Das Portal bietet zudem Informationen zur ISS und zur Mission Blue Dot des deutschen Astronauten Alexander Gerst, der am 28. Mai für sechs Monate zur Raumstation fliegt. Seine Experimente beziehen sich überwiegend auf das Leben auf der Erde. Blue Dot, also blauer Punkt, ist eine Anspielung auf die Erde, die aus dem All betrachtet wegen des Sauerstoffs in der Atmosphäre blau schimmert.
Zusätzlich zur Website gibt es eine Art Roadshow. In 16 Bundesländern macht sie Station. Die Schüler können dabei in die Rolle der Wissenschaftler schlüpfen, das Wetter vorhersagen oder faszinierende Aufnahmen zum globalen Klimawandel begutachten. Geplant sind außerdem Kontakte zu Gerst via Amateurfunk und eine Videoschaltung zur ISS. Die Schüler können dem Astronauten dann Fragen stellen.
Kameras der ISS lassen sich in Bonn steuern
Die Partner wollen bei Schülern und Studenten die lange nicht mehr vorhandene Faszination für die Raumfahrt wiederbeleben, sagt Andreas Rienow, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bonn. „Mit Columbus Eye wollen wir außerdem wichtiges Wissen vor allem in Naturwissenschaft und Technik vermitteln.“ Möglich wurde das durch die Kooperation des DLR mit der US-Raumfahrtagentur NASA, die Bilder der ISS-Kameras zur Verfügung stellt und sogar die Steuerung der Kameras von Bonn aus ermöglicht.
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