Mars-Mission 06.08.2021, 08:58 Uhr

Mars: Merkwürdige Linien auf Bild von Helikopter Ingenuity entdeckt

Neue Aufnahmen, die Mars-Helikopter Ingenuity zur Erde geschickt hat, zeigen „merkwürdige Linien“ auf dem Gestein. Hinweise auf einstiges Leben?

Ein 3D-Bild der "Raised Ridges" auf dem Mars, zusammengesetzt aus Bildern, die Helikopter Ingenuity bei seinem zehnten Flug aufgenommen hat. Foto: Nasa/JPL

Ein 3D-Bild der "Raised Ridges" auf dem Mars, zusammengesetzt aus Bildern, die Helikopter Ingenuity bei seinem zehnten Flug aufgenommen hat.

Foto: Nasa/JPL

Auf den ersten Blick denkt man vielleicht an buntes Herbstlaub: Ein Bild, das der Mars-Helikopter Ingenuity der Nasa bei seinem zehnten Flug über der Marsoberfläche aufgenommen hat, zeigt eine geologische Bsonderheit in einer Region, die die Forschenden „Raised Ridges“ genannt haben. Aus zwei der insgesamt zehn Einzelaufnahmen erstellten die Nasa-Experten ein farbenprächtiges 3D-Bild.

Eines der Bilder, die Helikopter Ingenuity von der Region „Raised Ridges“ aufgenommen hat: Nasa-Experten haben die geologischen Formationen auf dem Mars im Visier. Foto: Nasa/JPL

Eines der Bilder, die Helikopter Ingenuity von der Region „Raised Ridges“ aufgenommen hat: Nasa-Experten haben die geologischen Formationen auf dem Mars im Visier.

Foto: Nasa/JPL

Das sei derzeit sein Lieblingsbild der Mars-Mission, sagt Kevin Hand, Co-Leiter der ersten wissenschaftlichen Kampagne des Perseverance-Rovers. „In 3D fühlt es sich fast so an, als könnte man die Hand zu den Raised Ridges ausstrecken und berühren“, sagt Hand. Ein bestimmtes Detail auf dem Bild versetzt die Forscher derweil in Staunen.

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Mars-Helikopter Ingenuity

  • Gewicht: 1,8 Kilogramm
  • Höhe des Helikopters: 80 Zentimeter
  • max. Flughöhe: 10 Meter
  • max. Reichweite: 300 Meter
  • max. horizontale Geschwindigkeit: 10 Meter/Sekunde (35 km/h)
  • max. vertikale Geschwindigkeit: 3 Meter/Sekunde (10,8 km/h)
  • Kosten: 8 Millionen US-Dollar
  • Ingenuity bedeutet übersetzt so viel wie „Scharfsinn“

Die Region „Raised Ridges“ ist für die Nasa-Leute deshalb von großem Interesse, weil sie aus drei unterschiedlichen Oberflächenbrüchen bestehen, die an einem zentralen Punkt zusammenlaufen. Auf der Erde gibt es ähnliche Brüche in Wüstengegenden, die als Hinweis auf Wasser gelten, das dort einst floss.

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„Wenn Sie genau hinschauen, können Sie einige merkwürdige Linien an der Oberfläche mehrerer Gesteine ​​​​erkennen“, erklärt Kevin Hand. „Sind diese nur von Wind und Staub entstanden, der über die Felsen weht, oder könnten diese Merkmale die Geschichte des Wassers erzählen? Wir wissen es noch nicht.“

Mars-Helikopter Ingenuity. Foto: Nasa/JPL

Mars-Helikopter Ingenuity.

Foto: Nasa/JPL

Tatsächlich ist eines der Missionsziele der Perseverance-Mission, zu erforschen, ob der Mars einst lebensfreundliche Bedingungen bot – und ob es gar Spuren uralten Lebens auf dem Planeten gibt.

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Die Aufnahmen des Helikopters Ingenuity sind für die nächsten Aufgaben des Teams von entscheidender Bedeutung. Denn der Mars-Rover Perseverance soll eine Gesteins- und Sedimentproben in den Raised Ridges nehmen. Dafür sind die mehrere Marstage erforderlich. Mit den Bildern von Ingenuity hat das Rover-Team jetzt eine wesentliche bessere Vorstellung davon, was genau sie vor Ort erwarten müssen, wo es vielleicht Schwierigkeiten gibt und mit welcher wissenschaftlichen Entdeckung tatsächlich zu rechnen ist – sprich: ob sich die Fahrt überhaupt lohnt.

Das Bild zeigt die geplante Strecke, die Ingenuity bei seinem 11. Flug auf dem Mars zurücklegen soll. Foto: Nasa

Das Bild zeigt die geplante Strecke, die Ingenuity bei seinem 11. Flug auf dem Mars zurücklegen soll.

Foto: Nasa

„Seit der Landung am Jezero-Krater ist uns allen klar, dass es eine Fülle von geologischen Reichtümern zu entdecken gibt“, sagt Ken Williford, stellvertretender Projektwissenschaftler für Perseverance. „Die Luftvorschauen von Ingenuity liefern die Daten, die es uns ermöglichen, unsere Optionen einzuschätzen und mit der Erkundung des Mars weiterzumachen.“

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Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

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