Mars-Rover Perseverance: Geheimbotschaft auf dem Fallschirm
Ein Easteregg der Nasa: Auf dem Fallschirm von Mars-Rover Perseverance versteckt sich ein geheimer Code. Und noch weitere Botschaften lassen sich finden.
Es klingt fast wie eine Fortsetzung des James-Bond-Klassiker „Moonraker“: eine Geheimbotschaft im Fallschirm eines Raumschiffs, das auf dem Mars landet. Allerdings hat die Botschaft, die Nasa-Mitarbeiter tatsächlich im Schirm von Mars-Rover Perseverance versteckt haben, nichts mit finsteren Weltverschwörungen zu tun.
Vielmehr soll er Menschen auf der ganzen Welt zum Rätseln einladen und so für die Raumfahrt begeistern – letztlich also auch ein ziemlich gelungener Marketing-Gag der Nasa.
Mars-Landung: Wissenschaftschef zerreißt Plan vor laufenden Kameras
Erste Gerüchte über eine geheime Botschaft machten schon kurz nach den ersten Aufnahmen der Landung auf dem Mars die Runde. Die Bilder, die die Nasa als Video veröffentlicht hat, sind in der Tat beeindruckend – noch nie gab es derart detaillierte Aufnahmen einer Marslandung. Zu sehen ist, wie sich der rot-weiß gemusterte Schirm blitzschnell entfaltet. Auffällig: Die Struktur des Musters war merkwürdig unregelmäßig – ein Hinweis auf eine codierte Botschaft?
Das steckt hinter der Geheimbotschaft auf dem Fallschirm von Mars-Rover Perseverance
Ja, tatsächlich: Das Rätsel wurde inzwischen gelöst und von Perserverance-Chefingenieur Adam Steltzner bestätigt. „Sieht aus, als hätte das Internet das Rätsel in knapp 6 Stunden geknackt“, schrieb er auf Twitter und postete ein Bild, das den geheimen Code auf dem Fallschirm von Perseverance erklärt:
Das rot-weiße Muster auf dem Schirm besteht aus vier Streifen, wobei jeder Streifen für ein Wort im Binärcode steht.
Das heißt: Ein roter Streifen steht für 1, ein weißer für 0.
Übersetzt man diese Binärcodes in Buchstaben, ergeben die drei inneren Ringe des Musters auf dem Perseverance-Fallschirm den Satz „Dare mighty things“ („Wage Großes“). Das ist das Motto des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Caltech, das für die Nasa unter anderem Raumsonden entwickelt und auch maßgeblich an der Entwicklung des Mars-Rovers Perseverance beteiligt war.
Weitere geheime Codes auf dem Mars-Rover entdeckt
Aber außer diesem Satz gibt es noch eine weitere Botschaft. Was dahinter steckt, haben wir für Sie hier zusammengefasst:
Noch mehr Botschaften auf dem Nasa-Fallschirm
Die Redakteure Sarah Janczura und Peter Sieben über die Codes auf Mars-Rover Perseverance.
Mars-Rover Perseverance hat derweil erste atemberaubende Video-Aufnahmen, Bilder und Töne vom Mars zur Erde geschickt. Eine Panoramaaufnahme etwa hat der Roboter gemacht, indem er eine an einem Mast auf seiner Oberfläche befestigte Kamera einmal um 360 Grad gedreht hat. Aus 142 dabei entstandenen Fotos entstand dann ein Panorama-Bild von der Mars-Oberfläche. Das ist derart hochaufgelöst, dass in der Nähe des Rovers Details von nur drei bis fünf Millimetern und in weiterer Ferne Details von zwei bis drei Metern deutlich erkennbar sind.
Das Bild zeigt rötliches Geröll, Hügel und den Horizont rund um den Jezero Crater, also den ausgetrockneten See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern, in dem Perseverance gelandet ist und den der Mars-Rover in den nächsten zwei Jahren untersuchen soll.
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Perseverance schickt atemberaubende Aufnahmen vom Mars
Der rund 1000 Kilogramm schwere Rover von der Größe eines Kleinwagens war in der vergangenen Woche nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern erfolgreich auf dem Mars gelandet. Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Roboters hatten insgesamt acht Jahre gedauert. Er soll auf dem Mars nach Spuren uralten Lebens forschen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erkunden.
Mars: Nasa startet spektakuläre Mission
Außerdem hat Perseverance einen Helikopter an Bord, der den Aktionsradius deutlich erhöht, und mit dem ebenfalls Videos und Bilder gemacht werden können. Und: Perseverance hat eine Mini-Sauerstofffabrik auf den Mars gebracht. Diese soll CO2 aus der dünnen Marsatmosphäre ansaugen und unter Druck in Sauerstoff umwandeln. In einem größeren Maßstab kann eine solche Einrichtung überlebenswichtig für künftige bemannte Missionen zum Mars in den 2030er Jahre sein.
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