NASA will Asteroiden einfangen und im Mondorbit aussetzen
Die NASA will erstmals in der Geschichte einen Asteroiden einfangen, zwischen Erde und Mond aussetzen und später erneut einfanen. Die Erkenntnisse daraus sollen helfen, Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde abzufangen oder auf eine andere Flugbahn zu schubsen.
Was sich nach Science Fiction anhört, ist eine enorme technische Herausforderung und befindet sich bereits in der Planung. Mit einem ferngesteuerten Raumschiff will die US-Raumfahrtbehörde NASA Gesteinsproben von bis zu 450 Tonnen Gewicht und zwischen sieben und zehn Meter Größe im All einfangen und im Mondorbit wieder aussetzen. Das teilte NASA-Chef Charles Bolden bei der Vorstellung des aktuellen Budget-Entwurfs der NASA mit.
Der passende Asteroid ist allerdings noch nicht ausgesucht. Ist dies gesehen, beginnt die technische Entwicklung von Raumschiff und der Einfangtechnik. Dazu wird auch die Entwicklung der „Orion“-Kapsel vorangetrieben, die später mit dem Space Launch System in das Weltall geschossen werden soll.
Asteroid bekommt Sack übergestülpt
Die Aktion könnte im Jahr 2017 oder 2018 anlaufen, meint der Raumfahrtexperte Louis Friedman vom Keck-Institut für Weltraumforschung. Wie der Asteroid eingefangen werden soll, ist noch unklar. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, ein Roboter-Raumfahrzeug ins All zu schicken und während des Fluges dem Asteroiden einem Sack überzustülpen.
Eine andere Variante ist ein Lasso, an dem ein Korb befestigt ist, mit dem der Asteroid eingefangen werden kann. Anschließend soll er zwischen Erde und Mond wieder ausgesetzt werden. Astronauten sollen zwei Jahre später mit der Orion-Kapsel zu diesem Asteroiden fliegen, um Proben zur Erde zu holen.
Die NASA hat bereits ein Anfangsbudet von 78 Millionen Dollar bei der US-amerikanischen Behörde für das wissenschaftliche Projekt beantragt. 100 Millionen US-Dollar soll die Suche nach dem passenden Brocken allein schon kosten. Die Gesamtkosten werden von Louis Friedman auf etwa 2,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. „Diese Mission bedeutet eine noch nie da gewesene technische Leistung, die zu neuen wissenschaftlichen Entdeckungen und technischen Möglichkeiten führen und dabei helfen wird, unseren Heimatplaneten zu beschützen“, so NASA-Chef Bolden. Mit Hilfe dieses NASA-Projektes könnten um das Jahr 2025 möglicherweise Menschen zu einem größeren Asteroiden fliegen und in den 2030er Jahren vielleicht sogar zum Mars.
Keine Bedrohung für die Erde
Nach Angaben der Raumfahrtexperten wird der Asteroid keine Gefahr für unseren Planeten darstellen. Sollte er dennoch in die Erdatmosphäre geraten, wird er einfach verglühen. Der im Februar über der russischen Stadt Tscheljabinsk abgestürzte Asteroid hatte nach Angaben der NASA 7.000 Tonnen Gewicht und eine Größe von 15 Metern.
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