Nasa-Instrument NEID misst das Zittern der Sterne
Auf der Suche nach erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen will die Nasa das neue, hochpräzise Instrument NEID einsetzen. Das Gerät kann das minimale Zittern eines Sterns aufspüren, der von einem Planeten umkreist wird. Die Suche nach weiteren Exoplaneten beginnt 2019 von Arizona aus.
Gibt es erdähnliche Planeten in fernen Sonnensystemen des Universums? Diese Frage ist uralt und ihr wird heutzutage mit immer größeren Teleskopen und Raumsonden nachgespürt. Um die 2000 Exoplaneten sind mittlerweile bestätigt und zu den Tausenden von Anwärtern kommen ständig neue hinzu.
Die amerikanische Weltraumbehörde Nasa und die National Science Foundation haben nun ein Wissenschaftlerteam zusammengestellt, das ein neues, äußerst präzises Instrument zum Aufspüren weiterer Exoplaneten bauen soll. Ab 2019 wird NEID in einem Observatorium in Arizona in Betrieb gehen.
Zittern des Sterns wird durch Schwerkraft des Planeten verursacht
Das Programm nennt sich Nasa-NSF Exoplanet Observational Research Program, kurz NN-Explore. Im Mittelpunkt dieses Programms steht das Instrument NEID (ausgesprochen „nee-id“), das an der Pennsylvania State University unter der Leitung von Professor Suvrath Mahadevan gebaut wird.
NEID ist ein extrem präzises Doppler-Spektrometer, dessen Konzept zuvor in einer halbjährigen Studie von der Nasa getestet worden war. Das Gerät misst die winzigen periodischen Bewegungen eines Sterns, der von einem Planeten umkreist wird. Das Zittern entsteht durch die Schwerkraft des Planeten im Orbit des Sterns und gibt durch seine Stärke auch Hinweise auf die Größe des Planeten. Es ist eine der Methoden, mit denen sich Exoplaneten indirekt nachweisen lassen.
Im Kitt Peak National Observatorium in Arizona wird NEID als neues Instrument am 3,5 m großen Teleskop WIYN hinzugefügt und dort nicht das einzige Gerät sein, das auf der Suche nach Exoplaneten ist.
NEID soll die Entdeckungen, die das Weltraumteleskop Kepler macht, näher inspizieren und dabei helfen, mögliche Beobachtungsziele für das im Bau befindliche James Webb Space Teleskop – dem Nachfolger des Hubble Teleskops – und der in den 2020er Jahren geplanten Weltraumteleskop-Mission WFIRST auszukundschaften.
NEID soll helfen, nach neuen Welten zu suchen
„Das hochpräzise NEID Instrument ist ein wesentlicher Teil der Partnerschaft zwischen der Nasa und der National Science Foundation und wird uns helfen, nach neuen Welten zu suchen“, sagte Paul Hertz, der Nasa-Direktor für Astrophysik. Wie engadget berichtet, sollen für den Bau des Spektroskops in den nächsten drei Jahren zehn Millionen Dollar zur Verfügung stehen.
Der – im Deutschen etwas unglückliche – Name des Teleskops ergibt sich einerseits aus der Abkürzung für „NN-EXPLORE Exoplanet Investigations with Doppler Spectroscopy“, ist aber andererseits auch ein Wort des Tohono O’odham-Stammes, in deren Reservat das Kitt Peak Observatorium steht. In der Stammessprache bedeutet NEID, etwas zu entdecken oder sichtbar zu machen.
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