Luftfahrt 23.12.2011, 12:02 Uhr

Open-Rotor-Technologie spart Kerosin und entlastet die Umwelt

Schwindende Margen und hohe Umweltauflagen treiben die Entwicklung in der Luftfahrt voran. Als Schlüssel zu sparsameren und damit auch umweltfreundlicheren Flugzeugen gelten die Triebwerke.

Mit der Open-Rotor-Technologie Kerosin sparen und die Umwelt entlasten

Mit der Open-Rotor-Technologie Kerosin sparen und die Umwelt entlasten

Bei den klassischen ummantelten Jet-Triebwerken verbraucht jede neue Generation in der Regel etwa 10 % bis 15 % weniger Treibstoff als die vorhergehende. Irgendwann könnte jedoch das Ende dieser Entwicklung erreicht sein.

Flugzeug- und Triebwerkshersteller denken deshalb bereits über durchaus revolutionäre Technologien nach, die bis zu 30 % Treibstoff gegenüber heutigen Triebwerken einsparen können.

Viel umforscht: Die Open-Rotor-Technologie steht im Blickpunkt vieler Triebwerkshersteller

Derzeit am stärksten diskutiert wird die Open-Rotor-Technologie. Hierbei handelt es sich um offenliegende, vielblättrige und gegenläufige Rotoren. Nahezu alle großen Triebwerkshersteller forschen und entwickeln daran, die EU-Kommission fördert mehrere Forschungsprojekte zu diesem Thema. Auch die Nasa verfolgt, gemeinsam mit industriellen Partnern, diese Technologie.

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Mit diesen Open-Rotor-Triebwerken soll vor allem Treibstoff gespart werden. Ihr Nachteil gegenüber klassischen Triebwerken dürfte vor allem darin liegen, dass sie langsamer sind. Folglich ist eher daran gedacht, diese Triebwerke auf Flugzeuge für Kurz- und Mittelstrecken zu beschränken. Auf solchen Strecken wäre der Zeitverlust weniger kritisch.

Open-Rotor-Technologie: Energieeffizient aber laut

Dazu kommt ein zweiter Nachteil: Die hohe Geschwindigkeit der Blattspitzen macht die Triebwerke erheblich lauter als herkömmliche Triebwerke. Zugleich ist ihr Durchmesser größer, sie lassen sich also nicht unter den Flügeln anbringen. Kommen sie aber ans Heck, sind grundlegende strukturelle Modifikationen am Flugzeug notwendig. Zumal – um die Lärmentwicklung unter Kontrolle zu halten – wohl Doppelleitwerke notwendig würden, zwischen denen die offenen Rotoren angebracht werden könnten. Das wiederum dürfte die Entwicklungskosten dieser neuen Flugzeuggeneration in die Höhe treiben. Entscheidend sein dürfte die Entwicklung der Spritkosten.

Mindestens 20 Jahre dürfte es wohl noch dauern, bis Flugzeuge mit solchen Triebwerken regelmäßig am Himmel erscheinen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Mock

    Redakteur und Reporter VDI nachrichten. Fachthemen: Wissenschafts- und Technologiepolitik, Raumfahrt, Reportagen.

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