SpaceX 12.09.2024, 08:01 Uhr

„Polaris Dawn“: Die heikelste Phase mit dem Außeneinsatz beginnt jetzt

Das privat finanzierte Weltraumprojekt „Polaris Dawn“ hat eine maximale Höhe von 1400 Kilometern über der Erde erreicht. Dies gab das Raumfahrtunternehmen SpaceX in der Nacht auf Mittwoch über den Kurznachrichtendienst X bekannt. Weltraumspaziergang beginnt.

Weltraummission

Weltraummission ‚Polaris Dawn‘: SpaceX bricht auf in unbekannte Höhen. (Symbolbild)

Foto: PantherMedia / JohanSwanepoel

Update: 12.09.2024:

In etwa 740 Kilometern Höhe über der Erde hat die Besatzung der privaten Mission „Polaris Dawn“ ihren riskanten Weltraumspaziergang gestartet. Auf Live-Aufnahmen des Raumfahrtunternehmens SpaceX war zu sehen, wie der Milliardär Jared Isaacman im Raumanzug durch die Luke der Crew Dragon trat.

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Der Ausstieg war ursprünglich für 8:23 Uhr MESZ geplant, verzögerte sich jedoch. SpaceX nannte zunächst keinen Grund für die Verschiebung.

Zur Vorbereitung hatte die „Polaris Dawn“-Crew einen sogenannten Pre-Breathe-Prozess absolviert. Dabei wird dem Blut allmählich Stickstoff entzogen, um zu verhindern, dass sich bei Druckveränderungen Gasblasen in Gewebe und Blutkreislauf bilden.

Ziel der Mission „Polaris Dawn“: bis zu 1400 Kilometer von der Erde entfernt zu reisen

Vier Astronauten haben sich auf eine gefährliche Mission begeben, die im Rahmen des privat finanzierten Projekts „Polaris Dawn“ durchgeführt wird. Ziel der Mission ist es, bis zu 1400 Kilometer von der Erde entfernt zu reisen. Seit 52 Jahren hat kein Mensch mehr eine so große Entfernung zur Erde zurückgelegt. Laut dem Raumfahrtunternehmen SpaceX wäre dies die größte Distanz, die Menschen seit den Apollo-Missionen zum Mond in den frühen 1970er-Jahren zur Erde zurückgelegt haben. Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation (ISS) befindet sich in etwa 400 Kilometern Höhe.

Angeführt wird die bis zu fünf Tage dauernde Mission von dem Milliardär Jared Isaacman, der eng mit SpaceX-Gründer Elon Musk zusammenarbeitet, welcher jedoch auf der Erde bleibt. Neben Isaacman sind die Privat-Astronauten Kidd Poteet, Sarah Gillis und Anna Menon an Bord. Sie starteten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida mit einem Crew-Dragon-Raumschiff, das von einer Falcon-9-Rakete ins All gebracht wurde.

Etwa zwölf Minuten nach dem Start trennte sich die letzte Raketenstufe in 215 Kilometern Höhe bei einer Geschwindigkeit von fast 28000 Kilometern pro Stunde von der Dragon-Kapsel. Im Livestream von SpaceX war das Raumschiff zu sehen, wie es schwerelos vor der strahlenden Sonne die Erde umkreiste.

Für die gesamte Menschheit unterwegs

„Heute begeben Sie sich auf eine Reise, die nicht nur für Sie selbst, sondern für die gesamte Menschheit gedacht ist“, zitiert die dpa die Worte des Startleiters Frank Messina an die Crew. „Wenn Sie zum Nordstern blicken, denken Sie daran, dass Ihr Mut den Weg für zukünftige Entdecker erhellt. Wir vertrauen darauf, dass Ihre Fähigkeiten, Ihre Tapferkeit und Ihre Teamarbeit die bevorstehende Mission erfüllen werden.“

„Nachricht erhalten,“ lautete die Antwort, vermutlich von Kommandant Isaacman, der sich für die freundlichen Worte bedankte. Die Crew-Dragon-Kapsel, etwa acht Meter lang und vier Meter breit, bietet Platz für bis zu sieben Personen und kann diese bis zu zehn Tage lang versorgen. Die Astronauten schlafen in ihren Sitzen, und die Toilette ist hinter einem Vorhang verborgen.

Außeneinsatz der Astronauten in rund 700 Kilometern Höhe geplant

Während der Mission ist ein Außeneinsatz der Astronauten in rund 700 Kilometern Höhe geplant, bei dem das private Raumfahrtunternehmen einen neuen Raumanzug für Weltraumspaziergänge erproben möchte.

Der höchste Punkt der Mission ist erreicht, und nun stehen für die vier Privat-Astronauten der „Polaris Dawn“-Mission die geplanten Außeneinsätze in neu entwickelten Raumanzügen bevor. Wie das Raumfahrtunternehmen SpaceX mitteilte, soll die Besatzung am Donnerstag um 8:23 Uhr MESZ den Ausstieg aus der Crew-Dragon-Kapsel versuchen. Sollte es notwendig sein, gibt es am Freitag, den 13., zur gleichen Zeit eine Ausweichmöglichkeit.

Über Fußschlaufen an einer Art Leiter gesichert

Jared Isaacman und Sarah Gillis planen, nacheinander jeweils für etwa 20 Minuten auszusteigen. Dabei werden sie nicht frei im Weltraum schweben, sondern über Fußschlaufen an einer Art Leiter gesichert bleiben. Ihre Atemluft erhalten sie über einen Schlauch, der mit dem Raumfahrzeug verbunden ist – im Gegensatz zu den Außeneinsätzen an der ISS, wo die Versorgung durch einen in den Raumanzug integrierten Rucksack erfolgt.

Wissenschaftliche Experimente geplant

Während ihres Fluges im Orbit wird die Crew wissenschaftliche Experimente durchführen, um die Gesundheit von Menschen auf der Erde zu verbessern und mehr über die Auswirkungen langer Weltraumreisen auf den menschlichen Körper zu lernen. Dazu gehören:

  • Ultraschalluntersuchungen, um Gasblasen im Blut zu erkennen, die zu Dekompressionskrankheit führen können;
  • Messungen der Weltraumstrahlung, um besser zu verstehen, wie diese den menschlichen Körper beeinflusst;
  • Entnahme von biologischen Proben für eine langfristige Forschung zur Gesundheit von Menschen; und
  • Untersuchungen zum Weltraumflug-assoziierten Neuro-Ocularen Syndrom (SANS), das ein Gesundheitsrisiko bei langen Weltraumreisen darstellt.

SpaceX und Polaris Dawn arbeiten dafür mit verschiedenen Forschungseinrichtungen zusammen, darunter das Translational Research Institute for Space Health (TRISH), BioServe Space Technologies der University of Colorado Boulder, und weitere renommierte Institutionen. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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