Raumkapsel Sojus hat drei Wissenschaftler zur ISS gebracht
Heute trafen drei Wissenschaftler auf der ISS ein – mit zwei Monaten Verspätung. Die Explosion einer Sojus-Rakete Ende April hatte den Fahrplan gründlich durcheinandergewirbelt. Jetzt klappte fast alles, die ISS-Besatzung ist wieder komplett.
Die Pannenserie ist zu Ende: Am frühen Donnerstagmorgen dockte eine Sojus-Raumkapsel mit drei Besatzungsmitgliedern an der Internationalen Raumstation ISS an. Sechs Stunden nach dem Start in Baikonur in Kasachstan kletterten die Raumfahrer in die ISS. „Das Andockmanöver lief im automatischen Modus ab“, meldete die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos, musste allerdings auch von einer Panne berichten. Eins der beiden Solarsegel, die die Sojus-Kapsel mit Strom versorgen, öffnete sich erst, als das Andockmanöver beendet war. Eine Gefahr habe nicht bestanden. Bordbatterien und das zweite Solarsegel hätten genügend Energie bereitgestellt.
Kononenko, Lindgren und Yui sind neue Besatzungsmitglieder
Der Russe Oleg Kononenko, der US-Amerikaner Kjell Lindgren und der Japaner Kimiya Yui sollen für 163 Tage im All bleiben. Die drei neuen Crew-Mitglieder – die 216., 217. und 218. Besucher der ISS – betreuen mehr als 100 Experimente aus den Bereichen Biologie, Biotechnologie, Physik und Geowissenschaft. Gemeinsam mit den russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Michail Kornijenko sowie dem US-Astronauten Scott Kelly, die die Stellung gehalten haben, ist die Besatzung der ISS jetzt wieder vollständig.
Ursprünglich sollte die Sojus-Kapsel schon am 26. Mai abheben. Aus Sicherheitsgründen musste der Start abgesagt werden. Denn Ende April explodierte die dritte Stufe der Sojus-Rakete mit einem gleichnamigen Frachter, der 2,4 t Nahrungsmittel und technisch-wissenschaftliches Gerät zur ISS bringen sollte.
Pannen auch bei Raumkapsel Dragon von SpaceX
Eine Rakete vom gleichen Typ wird für Transporte von Menschen eingesetzt. Erst nach Klärung der Absturzursache sollte es erneut bemannte Flüge geben. Die russischen Weltraumtechniker wagten es allerdings, Anfang Juni eine Sojus-Kapsel zur ISS zu schicken, um die Italienerin Samantha Cristoforetti, den Russen Anton Schkaplerow und den US-Astronauten Terry Virts heimzuholen. Sie blieben rund einen Monat länger im All als geplant.
Um das Maß voll zu machen explodierte Ende Juni auch noch ein Raumfrachter des Typs Dragon. Diese Kapsel, die das private Unternehmen SpaceX entwickelt hat und betreibt, ist die einzige Alternative zur russischen Kapsel. Sie ist allerdings nur für Fracht ausgelegt.
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