Fortschritte am BER 14.07.2015, 13:37 Uhr

Regierungsterminal des Hauptstadtflughafens wird erst 2022 fertig

Der Großflughafen Berlin Brandenburg bleibt zwar auf absehbare Zeit geschlossen, doch vorsorglich wird schon über nötige Änderungen der Flugrouten debattiert. Schließlich sind die „Restarbeiten“ zur Eröffnung des BER „schon“ zu 36 % abgeschlossen. Allerdings: Das Terminal für Staatsgäste wird erst 2022 fertig. In sieben Jahren also. Die gute alte Verzögerung bleibt weiterhin Tradition. 

Gesperrter Zugang zum Bahnhof am Flughafen Berlin Brandenburg: Die "Restarbeiten" zur Eröffnung des BER sind zu 36 % erledigt, meldet der Flughafen. Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Das Unkraut wächst zumindest weiter fleißig vor sich hin.

Gesperrter Zugang zum Bahnhof am Flughafen Berlin Brandenburg: Die "Restarbeiten" zur Eröffnung des BER sind zu 36 % erledigt, meldet der Flughafen. Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Das Unkraut wächst zumindest weiter fleißig vor sich hin.

Foto: Paul Zinken/dpa

Kehrt jetzt etwa Tempo ein beim neuen Flughafen Berlin Brandenburg? Ganz emsig wird aktuell nämlich schon über Details der Flugrouten gesprochen – dabei starten und landen allenfalls Flugzeuge für Testflüge auf Deutschlands berühmtester Großbaustelle.

Zumindest fordert die Fluglärmkommission des Hauptstadt-Flughafens nun, dass Flugzeuge erst auf 10.000 Fuß Flughöhe, also etwa 3000 m, ihre vorgegebene Route verlassen dürfen – üblich ist eigentlich die Hälfte dieser Höhe. Diese extrem späte Erlaubnis zum Abdrehen soll zum Lärmschutz der Anwohner in den späten Abendstunden sowie am frühen Morgen beitragen.

Hintergrund ist eine erfolgreiche Klage von Fluglärmgegnern aus Blankenfelde-Mahlow. Nun muss zumindest die Route über dieser Gemeinde nahe Berlin neu geregelt werden. Über den Vorschlag der Fluglärmkommission müssen nun die Deutsche Flugsicherung sowie das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung entscheiden.

Die sogenannten Restarbeiten sind zu 36 % erledigt

Und auch eine weitere Meldung lässt Bewegung im bislang 5,4 Milliarden Euro teuren Bauprojekt vermuten: Die sogenannten Restarbeiten am BER sind erledigt – zumindest zu 36 %, wie der Bauherr, die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, jetzt mitgeteilt hat. Mit gar 84 % besonders weit fortgeschritten sei indes die Sanierung der Kabeltrassen – ein Bestandteil der besagten Restsanierung.

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„Die Sanierung der Hauptverkabelung ist ein wichtiger Meilenstein bei der Realisierung des Flughafens“, sagte Dr. Karsten Mühlenfeld. Im zweiten Halbjahr 2017 solle der Flughafen gar eröffnet werden, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung zudem.

Leere Zufahrtsstraßen zum neuen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg: Der Flugbetrieb am BER soll im zweiten Halbjahr 2017 aufgenommen werden. Aber auch 2018 ist im Gespräch.

Leere Zufahrtsstraßen zum neuen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg: Der Flugbetrieb am BER soll im zweiten Halbjahr 2017 aufgenommen werden. Aber auch 2018 ist im Gespräch.

Quelle: Paul Zinken/dpa

Die Hauptverkabelung befindet sich in den sogenannten Medienkanälen unter dem Terminal des Flughafens. Dort sind alle Hauptzuleitungskabel der Allgemeinstromversorgung, der Sicherheitsstromversorgung sowie der Schwachstromverkabelungen auf Kabeltragsystemen untergebracht. Darüber hinaus sind in den Medienkanälen die Hauptleitungen der Haustechnik für die Wärme-, Kälte- und Wasserversorgung verlegt.

Regierungsterminal wird elf Jahre später fertig als geplant

Wer glaubt, dass bei all den Fortschrittsmeldungen in Berlin nun die absolute Eile eingekehrt sei, liegt falsch. Dass man sich – nach alter Tradition – auch weiterhin nicht hetzen lässt, zeigt das Beispiel des sogenannten Regierungsterminals, in dem zum Beispiel Staatsgäste von der Öffentlichkeit unbehelligt empfangen werden sollen. Es wird nun frühestens 2022 fertig werden und damit elf Jahre später als irgendwann einmal geplant.

Der Grund für die Verzögerung: Wegen der stark gestiegenen Passagierzahlen in der Hauptstadt wird der Trakt für normale Fluggäste benötigt. Von 2017 bis 2022 sollen Staatsgäste in einem separaten Bereich vor dem Schönefelder Flughafengebäude empfangen werden. Vorerst wird dieser Standtort also erst einmal noch nicht geschlossen– auch anders, als ursprünglich geplant.

 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

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