Vom Mutterschiff abgekoppelt 17.10.2016, 11:34 Uhr

Schiaparelli bereitet sich auf Mars-Landung vor

Schiaparelli hat sich erfolgreich vom Mutterschiff abgekoppelt. Am Mittwoch wird die Sonde der europäisch-russischen Mission ExoMars auf dem Roten Planeten landen. Ein heikles Manöver. 

Schiaparelli hat sich vom Mutterschiff abgekoppelt. Am Mittwoch soll die Sonde auf dem Mars landen.

Schiaparelli hat sich vom Mutterschiff abgekoppelt. Am Mittwoch soll die Sonde auf dem Mars landen.

Foto: ESA/ATG Medialab

Schiaparelli ist jetzt ganz allein. Der Mars-Lander hat sich am 16. Oktober vom Mutterschiff Trace Gas Orbiter (TGO) abgekoppelt, meldet die europäische Raumfahrtbehörde ESA. Um das Sondenpaar zu trennen, hatte die Flugleitzentrale Esoc in Darmstadt am Sonntag die Sprengbolzen gezündet. „Ein Federmechanismus drückt dann Schiaparelli sanft weg und sorgt für eine Rotation um seine Achse“, teilte die ESA vor der Sprengung mit. „So wird sichergestellt, dass das Modul nicht ins Taumeln gerät oder rückwärts in die Mars-Atmosphäre eintritt.“ Aufatmen. Eine der schwierigsten Hürden der Mission gilt als gemeistert. Doch die Spannung bleibt.

Funktionieren Hitzeschild und Bremsfallschirm?

Am 19. Oktober wird Schiaparelli auf dem Mars landen. Um 16.42 Uhr MESZ tritt der Lander in knapp 122 km in etwa 122 Kilometer Höhe über der Marsoberfläche in die Atmosphäre des Roten Planeten ein. Dann wird sich zeigen, ob der 2,40 m große Hitzeschild funktioniert. Es schützt die Sonde nicht nur vor der Hitze, sondern soll die Geschwindigkeit reduzieren – von 21.000 auf 1.650 km/h.

Nächster Schritt: 11 km vor der Oberfläche sprengt die Sonde den Hitzeschild ab und öffnet die Bremsfallschirme. Zusätzlich zünden Flüssigkeitstriebwerke in 1,3 km Höhe, wenn der 577 kg schwere Landeapparat noch 270 km/h schnell ist. Zwei Meter vor der Oberfläche beträgt seine Geschwindigkeit dann nur noch 6 km/h. Die Energie des Aufpralls fangen quetschbare Rahmenbauteile auf.

Mitfiebern im ESA-Livestream

Ob die Landung gut geht? Das wissen die Missions-Leiter erst zehn Minuten nach dem Manöver. So lange brauchen Signale, um die Millionen Kilometer zwischen Mars und Erde zurückzulegen. Mitfiebern können Interessierte in einem Livestream aus dem Flugkontrollzentrum. Er ist von 15 bis 17.15 Uhr online.

Stellenangebote im Bereich Luft- und Raumfahrt

Luft- und Raumfahrt Jobs
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur* operative Inbetriebhaltung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Master - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Abteilungsleiter/in für "Projekte und Querschnittsthemen" - (Wirtschafts-)Ingenieur/in, Naturwissenschaftler/in o. ä. (w/m/d) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Hecklingen-Cochstedt Zum Job 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Abteilungsleiter/in für "Wissenschaftliche Infrastruktur" - (Wirtschafts-)Ingenieur/in, Naturwissenschaftler/in o. ä. (w/m/d) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Hecklingen-Cochstedt Zum Job 
Technische Universität Darmstadt-Firmenlogo
W3-Professur Gasturbinen und Luftfahrtantriebe Technische Universität Darmstadt
Darmstadt Zum Job 
Schiaparelli im Juni 2015 beim Hitzetest im Labor.

Schiaparelli im Juni 2015 beim Hitzetest im Labor.

Quelle: B. Bethge/ESA

Schiaparelli ist ein Testballon für eine kontrollierte Mars-Landung. Die Sonde ist mit Sensoren ausgerüstet, die während der Landung Druck, Temperatur und Wärmestrom messen. Mit diesen Daten wollen die Forscher das Aufsetzen eines eigenen Mars-Rovers vorbereiten, der in vier Jahren beim Roten Planeten ankommen soll.

Gibt es Leben auf dem Mars?

Russland und Europa wollen mit der ExoMars-Mission nach Hinweisen auf Leben auf dem Wüstenplaneten suchen. „Der Mars hat Zeiten erlebt, in denen das Entstehen von Leben möglich gewesen sein könnte“, sagt ESA-Chef Jan Wörner. „So findet man dort noch heute Wasser. Die Frage, ob es Leben gab oder gibt, ist daher von großem Interesse.“

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.