Musks nächster Coup 28.04.2016, 15:13 Uhr

SpaceX will 2018 Raumkapsel zum Mars schicken

Schon in zwei Jahren will das private Raumfahrtunternehmen SpaceX eine Dragon-Raumkapsel zum Mars schicken. Das wäre ein Meilenstein im ehrgeizigen Plan von Elon Musk. Der milliardenschwere Visionär will den Roten Planeten tatsächlich besiedeln.

Start einer Falcon-9-Rakete. An der Spitze befindet sich die Raumkapsel Dragon mit Versorgungsgütern für die Internationale Raumstation ISS. Für die Marsmission entwickelt SpaceX Rakete und Raumkapsel weiter. 

Start einer Falcon-9-Rakete. An der Spitze befindet sich die Raumkapsel Dragon mit Versorgungsgütern für die Internationale Raumstation ISS. Für die Marsmission entwickelt SpaceX Rakete und Raumkapsel weiter. 

Foto: SpaceX

Elon Musk ist immer für eine Überraschung gut. Jetzt legt der milliardenschwere Tesla-Gründer eine neue Jokerkarte auf den Tisch der Forschung. Schon 2018 soll Red Dragon zum Mars aufbrechen, twitterte der 42-Jährige. An Bord der neuen Raumkapsel, die in der jetzigen Version die Internationale Raumstation ISS mit Proviant versorgt, werden bis zu vier Tonnen Nutzlast sein ­– darunter Messinstrumente, die neue Daten über die Marsoberfläche liefern. Sie könnten Musk seinem Traum von der Besiedlung des Mars ein Stück näher rücken lassen.

Red Dragon soll mit Rückstoßtriebwerken auf dem Mars landen

Bei der Entwicklung der Red Dragon setzen die Ingenieure auf ein neues Landesystem. Die Raumkapsel soll mithilfe von acht Rückstoßtriebwerken sanft auf der Oberfläche des Roten Planeten aufsetzen. Bisherige Marsmissionen setzten hingegen auf Fallschirme und Luftkissen zur Abfederung. Die Nasa experimentiert bereits mit einer riesigen Fallschirm-Technik.

Red Dragon soll mit acht Rückstoßtriebwerken auf dem Mars landen. Bisherige Missionen setzen auf Fallschirme und Luftkissen zur Abfederung. 

Red Dragon soll mit acht Rückstoßtriebwerken auf dem Mars landen. Bisherige Missionen setzen auf Fallschirme und Luftkissen zur Abfederung.

Quelle: SpaceX

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„Dragon 2 wurde entwickelt, um in der Lage zu sein, überall in unserem Sonnensystem zu landen“, twitterte Musk. „Red Dragon Mars Mission ist der erste Testflug.“

Recyclingrakete Falcon Heavy bringt Raumkapsel ins All

Erfahrung mit der Rückstoßtechnologie hat SpaceX bereits sammeln können. Das Unternehmen experimentiert seit längerem mit einer Recyclingrakete namens Falcon-9, deren erste Stufe samt Booster automatisch zum Startpunkt zurückkehrt. Eine modifiziertes Modell, die Falcon Heavy, soll Red Dragon ins All bringen. Diese 70 m hohe Trägerrakete wird dank 27 gezündeten Merlin-Triebwerken mit einem Startschub von 20.418 kN abheben – bei einem Startgewicht von 1394 t.

Illustration der Falcon Heavy. An den Seiten der Trägerrakete sind zwei zusätzliche Falcon-9-Erststufen angebracht. Mit 27 Merlin-Triebwerken soll die Falcon Heavy die leistungsstärkste Rakete der Welt sein. 

Illustration der Falcon Heavy. An den Seiten der Trägerrakete sind zwei zusätzliche Falcon-9-Erststufen angebracht. Mit 27 Merlin-Triebwerken soll die Falcon Heavy die leistungsstärkste Rakete der Welt sein.

Quelle: SpaceX

Die einzelnen Triebwerke sind von Schutzhüllen umgeben, damit sich eventuelle Brände nicht auf andere Triebwerke auswirken und einen Fehlstart verursachen. Der Jungfernflug der 90 Millionen $ teuren Rakete soll im November 2016 stattfinden.

Astronauten will Musk die Marsreise in der Red Dragon nicht zumuten. „Ich würde allerdings keine bemannten Reisen empfehlen, die über die Distanz Erde-Mond hinausgehen. Das wäre nicht lustig, denn der Innenraum ist nur in etwa so groß wie bei einem SUV.“

Doch bemannte Missionen zum Mars werden folgen. Wann, wird vielleicht im September klar, wenn Musk seine Pläne auf einem Fachkongress vorstellen wird. Experten schätzen, dass die Flüge 2025 starten könnten, noch vor den offiziellen Nasa-Missionen. Diese sind ab den 2030er Jahren geplant.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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