SpaceX will schon nächstes Jahr mit Touristen zum Mond fliegen
Die ersten Weltraumtouristen werden schon im nächsten Jahr zum ersten Mal ins All fliegen und den Mond umrunden. Das hat das amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX angekündigt. Die zwei Weltraumtouristen werden bald mit ihrem Training beginnen. Um wen es sich handelt, ist nicht bekannt.
SpaceX-Chef Elon Musk hat schon vor Jahren touristische Weltraumflüge angekündigt. Durchgeführt wurden sie aber noch nie. Deshalb ist die überraschende Ankündigung vom heutigen Montag, gleich mit Touristen zum Mond zu fliegen, schon mehr als ehrgeizig. Erfahrungen mit solchen bemannten Raumflügen hat SpaceX nicht.
Erster Touristenflug geht tief in den Weltraum
Und der erste Touristenflug ins All soll auch nicht irgendein Flug werden. Laut Musk wird das Raumschiff bei der Umrundung des Mondes so tief in den Weltraum eindringen, wie noch nie ein bemanntes Raumschiff zuvor – auch tiefer als die Apollo-Missionen der Nasa vor 45 Jahren.
Der SpaceX-Flug ist für Ende 2018 geplant. Als Trägerrakete will das Raumfahrtunternehmen eine Falcon-Heavy-Rakete einsetzen. Sie soll aber erst in diesem Sommer ihren ersten Testflug absolvieren. Als Trägerrakete für die Flüge zur ISS nutzt SpaceX seine Falcon 9. Diese ist aber für einen bemannten Flug zum Mond zu schwach.
Als Raumkapsel ist die Dragon vorgesehen, die SpaceX erstmals 2014 vorgestellt hatte und die aktuell als Transporter dient, um die Internationale Raumstation ISS mit Material zu versorgen. Die Raumkapsel hat Platz für sieben Menschen.
Die Dragon soll in diesem Jahr in ihrer bemannten Ausführung einen Testflug absolvieren, allerdings noch ohne Menschen an Bord. Mit Astronauten soll die sogenannte Crew-Dragon im zweiten Quartal 2018 zur ISS fliegen.
Landung an jeden Punkt der Erde
Die Dragon verfügt über vier eigene Raketentriebwerke, kann also nach dem Eintritt in den Orbit selbstständig fliegen. Die Triebwerke werden eingesetzt, damit die Dragon gebremst absteigen und landen kann. Und zwar überall auf der Erde „mit der Präzision eines Hubschraubers“, schwärmte Musk bei der Vorstellung vor zwei Jahren.
Die vier Triebwerke sind paarweise angeordnet. Wenn zwei ausfallen, kann die Kapsel trotzdem sicher auf der Erde landen. Offenbar ein Novum in der Raumfahrt: Das mehrteilige Landedüsensystem ist vollständig in einem 3D-Drucker im Direct-Metal-Laser-Sintering-Verfahren fabriziert worden.
Namen der Dragon-Crew und Touristen nicht bekannt
Wer die beiden ersten Weltraumtouristen sind, hat SpaceX nicht mitgeteilt. Auf jeden Fall müssen sie sehr vermögend sein. Elon Musk spricht von einer „beträchtlichen“ Anzahlung, die bereits geleistet wurde. Auch die Dragon-Crew ist noch nicht bekannt. Der gesamte Flug wird wahrscheinlich eine Woche dauern. Abheben soll der erste kommerzielle Mondflug vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.
Die Gesundheitstests und das Flugtraining der beiden privaten Astronauten sollen im Jahresverlauf beginnen. Weitere Fluggäste haben sich offenbar schon für spätere Mondflüge gemeldet.
Ganz allein wird SpaceX den Flug zum Mond aber nicht durchführen. Elon Musk bedankt sich in der Ankündigung für die enge Kooperation mit der Nasa, die das Projekt unterstütze.
Immer wieder Probleme mit den Falcon-Raketen
Um den Mondflug schon im nächsten Jahr durchführen zu können, darf allerdings nichts mehr schief gehen. Doch Musk musste in der Vergangenheit immer wieder Rückschläge hinnehmen. So explodierte eine Falcon 9 erst im vergangenen September mit einem Facebook-Satelliten an Bord. Auch bei der senkrechten Landung der Falcon-Raketen, die wiederverwertet werden, gab es immer wieder Probleme.
Doch davon ließ sich Musk nie abhalten, noch ehrgeizigere Ziele zu formulieren – bis hin zu einer Marsmission. Die erste Dragon-Raumkapsel soll ebenfalls im nächsten Jahr schon auf dem Mars landen.
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