Weltraum-Roboter soll wie ein Ball durchs Gelände rollen
NASA-Forscher haben nur wenige Kilogramm schwere Roboter entwickelt, mit denen die Oberflächen von Mond, Planeten oder anderen Körpern im Weltraum untersucht werden können. Sie gleichen nicht mehr einem Fahrzeug mit Rädern, sondern vielmehr einem großen Ball aus Draht und einigen Metallstäben, der sich im Gelände rollend fortbewegen kann.
Angestoßen wurde die Entwicklung durch zahlreiche Pannen, die es mit heutigen Robotern schon gegeben hat. Die Hauptschwierigkeit besteht bisher darin, diese relativ schweren Rover heil auf die Oberfläche des Zielplaneten zu bringen. Dazu sind Fallschirme und vielfach auch kleine Steuerraketenmotoren unumgänglich. Das ist aufwändig, nimmt viel Platz und Nutzlast-Gewicht auf dem Flug in den Weltraum in Anspruch und sichert immer noch keine perfekte Landung. Die Neuentwicklung soll all diese Schwierigkeiten beheben.
Neue Roboterlösung vereint äußerste Flexibilität mit Stabilität
Der jetzt in Kalifornien vorgestellte erste neue Roboter hat einen Durchmesser von etwa einem Meter. Die NASA betonte aber ausdrücklich, dass auch der Bau sehr viel größerer Modelle möglich sei. Hergestellt ist der neue Roboter aus einer Vielzahl von Drähten und Metallstäben, die beweglich miteinander verbunden sind. An verschiedenen Stellen sind Motoren mit den Stäben verbunden. Sie ermöglichen sowohl die rollende Fortbewegung des Roboters als auch seine Veränderung. So kann aus dem Ball eine mehr ovale Form werden oder im Extrem sogar eine relativ flache Scheibe. Als besondere Vorteile der neuen Entwicklung betont die NASA das äußerst leichte Gewicht, die hohe Stabilität gerade auch beim Aufschlag des Roboters auf den Himmelskörper und die Möglichkeit des Roboters, sich den verschiedensten Geländeformationen im Betrieb anzupassen.
Wie die herkömmlichen Roboter so soll auch der neue vielfältige Erkundungsaufgaben wahrnehmen. Die wissenschaftlichen Analysegeräte und weitere Technik befindet sich inmitten des Drahtballs. Dadurch ist sie besonders geschützt.
Eine ganz neue Vorstellung auch für den Robotereinsatz
Die beiden NASA-Wissenschaftler Vytas Sunspiral und Adrian Agogino von der Intelligent Systems Division des Ames Research Center betonen allerdings nicht nur die Neuartigkeit und die damit verbundenen vielen Vorteile des neuen Roboter sondern weisen zugleich auch auf ein völlig verändertes Konzept für den Robotereinsatz auf dem Himmelskörper hin. So wäre es möglich, binnen kürzester Zeit Dutzende oder vielleicht sogar Hunderte dieser Roboter auf einem Planeten abzusetzen. Damit ließe sich dann eine eingehende Untersuchung eines großen Gebiets in relativ kurzer Zeit verwirklichen. Die beiden Wissenschaftler betonen ergänzend, dass die „neue Roboter-Technik eine entscheidende Rolle bei der künftigen Erforschung des Weltraums spielen kann.“
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