Ältestes Wasser der Erde entdeckt 21.05.2013, 14:35 Uhr

1,5 Milliarden Jahre altes Wasser lagert in tiefen Gesteinsschichten

In Gesteinsspalten einer kanadischen Mine fanden Wissenschaftler ein Wasservorkommen, das dort seit mindestens 1,5 Milliarden Jahren lagert. Es könnte Lebensformen enthalten, die auch ohne Sonneneinstrahlung überdauert haben.

Milliarden Jahre altes Wasser mit dem eingeschlossenen Gasgemisch aus 2,4 Kilometern Tiefe. 

Milliarden Jahre altes Wasser mit dem eingeschlossenen Gasgemisch aus 2,4 Kilometern Tiefe. 

Foto: J. Moran

Ein Team aus britischen und kanadischen Wissenschaftlern hat ein uraltes Wasserreservoir entdeckt, das völlig isoliert in der Erde seit Milliarden Jahren existiert. Bei einer Bohrung in der Timmins-Mine im kanadischen Ontario sprudelte das Urzeit-Wasser mit fast zwei Litern pro Minute aus 2,4 Kilometern Tiefe nach oben. Dieses Wasservorkommen ist das bisher älteste jemals entdeckte Wasser unseres Planeten. Jetzt hoffen die Forscher, auch frühe Lebensformen darin nachweisen zu können.

Über die Edelgase im Wasser kann das Alter bestimmt werden

„Als das Gestein vor 2,6 Milliarden Jahren geformt wurde, befand sich dieser Teil Kanadas auf dem Meeresboden“, erklärt Barbara Sherwood Lollar von der Universität in Toronto. Gemeinsam mit ihren britischen Kollegen fand Lollar heraus, dass das entdeckte Wasser reich an gelösten Gasen wie Wasserstoff, Methan und Stickstoff ist. Hieraus können Mikroben auch ohne Licht Energie gewinnen.

Wasser mit aufsteigenden Gasen auf dem Boden einer Mine. Mikroben können aus diesem Gasgemisch Energie gewinnen.  

Wasser mit aufsteigenden Gasen auf dem Boden einer Mine. Mikroben können aus diesem Gasgemisch Energie gewinnen.

Quelle: J. Telling

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Process Engineer Automation (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektronenstrahl Schweißtechnik pro-beam GmbH & Co. KGaA
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Wirtschaftsingenieur als Industrial Engineer / Fertigungsplaner (m/w/d) pro-beam GmbH & Co. KGaA
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in für das Lehrgebiet Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur für Produktions- und Herstellverfahren von Wasserstoffsystemen Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Göppingen Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 

Außerdem enthält das urzeitliche Wasser die Elemente Helium, Neon, Argon und Xenon. Sie entstanden durch die Interaktion mit dem radioaktiven Umgebungsgestein. Um das Alter des Wassers bestimmen zu können, untersuchten die Forscher die Isotop-Konzentration der darin enthaltenen Edelgase. Denn die Häufigkeit bestimmter Atomvarianten eines Elements kann Auskunft darüber geben, aus welcher Zeit die Probe stammt und wie lange sie schon von der Oberfläche isoliert ist. Tatsächlich wich die in den Wasserproben gemessene Isotopenverteilung für die Edelgase Neon, Argon und Xenon deutlich von der in frischem Wasser ab. Die Werte deuten darauf hin, dass die Edelgase mitsamt dem Wasser zwischen 1,5 und 2,6 Milliarden Jahren im Untergrund isoliert sein müssen.

In tiefer liegenden Gesteinsschichten auf dem Mars könnte es Mikroben geben

Bisher galt ein Reservoir in einer südafrikanischen Mine als ältestes Wasservorkommen auf der Erde. Dort, in dem auf 25 Millionen Jahre geschätzten urzeitlichen Wasser, wurden Mikroben, die ohne Licht nur auf Basis chemischer Reaktionen überdauern, gefunden. Jetzt untersucht das britisch-kanadische Forscherteam, ob diese Mikroben auch im wesentlich älteren Wasserreservoir in Kanada nachgewiesen werden können. Solche Mikrobenfunde sind selten und hochinteressant. „Sie können uns Hinweise zur Entwicklung des Lebens und zu seiner Ansiedlung unter der Erdoberfläche geben“, sagt Sherwood Lollar.

Mehr noch erhoffen sich die Wissenschaftler Antworten auf Fragen nach außerirdischem Leben. Der Nachweis von mikrobischem Leben in der gesamten Erdkruste macht es umso wahrscheinlicher, dass auch auf anderen Planeten ähnliche Lebensformen entstanden sein könnten. Und zwar unabhängig davon, wie lebensfeindlich die Oberfläche des Planeten ist. Nach Ansicht der Forscher ist es durchaus möglich, dass es zum Beispiel in den wärmeren Gesteinsschichten, die unter der kalten Oberfläche des Mars liegen, marsianisches Leben geben könnte.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.