150 Jahre VDI-Bezirksverein Köln
Im August blickt der Kölner Bezirksverein des VDI auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Die Chronik zeigt
Der Kölner Bezirksverein des VDI wird am 28. August 1861 von Dr. Hermann Grüneberg und 18 Ingenieuren als zehnter Bezirksverein des VDI gegründet. Heute ist der Kölner Bezirksverein nach dem Württembergischen Ingenieurverein und dem Bezirksverein München der drittgrößte im VDI.
Damals sprach sich die Kompetenz des Vereins schnell herum. 1868 wird das Projekt „feste Rheinbrücke anstelle einer Schiffbrücke“ dem Kölner Bezirksverein als Gutachter vorgelegt.
Ab 1880 ist Eugen Langen BV-Vorsitzender. 1900 beantragen Industrielle, den Gründern der ersten Motorenfabrik der Welt, N. A. Otto und E. Langen, ein Denkmal für den 1876 entwickelten Viertaktmotor zu widmen. Die Inschrift auf dem Denkmal vor dem Bahnhof in Köln-Deutz laut u. a.: „In dem kenntnisreichen Ingenieur E. Langen fand Otto einen Helfer, der den gesunden Kern der Erfindung und deren wirtschaftliche Bedeutung erkannte.“ Doch es sollten noch 31 Jahre vergehen, bis das Denkmal auch wirklich errichtet wurde.
Erste Hinweise auf die Zeitschrift „Kölnische Technische Blätter“ gehen in das Jahr 1885 zurück. Sie sind Vorläufer der Zeitschrift des Bezirksvereins „Kölner Technische Mitteilungen“.
VDI-Bezirksverein Köln unterstützt die Gründung der Kölner Gewerbeschule im Jahr 1890
Mit finanzieller Hilfe des VDI wird 1890 die Kölner Gewerbeschule, eine Technische Mittelschule, spätere „Ingenieurschule“, gegründet. 1923 richtet der Kölner Bezirksverein in der Ingenieurschule Ubierring die „Technische Bücherei“ mit 5000 Bänden, 110 Zeitschriften und die „Patentschriftenauslegestelle“ ein.
1931 werden in Köln das 75-jährige Jubiläum des VDI sowie das 70-jährige des Kölner Bezirksvereins gefeiert und das Denkmal der „atmosphärischen Gasmaschine aus 1864“ zur Erinnerung an Otto und Langen durch die Siemens-Ring-Stiftung dem Kölner Oberbürgermeister, Konrad Adenauer, übergeben.
VDI, VDE und die Technisch-Wissenschaftlichen Vereine sind ab 1937 dem Nationalsozialistischen Bund deutscher Technik zugeordnet. Aufgrund des Gesetzes Nr. 10 des Alliierten Kontrollrates wird der VDI 1945 aufgelöst. Doch der Neustart folgt: 1945 gelingt es Hans Grund in Düsseldorf, die britische Verwaltung für den VDI zu interessieren; er bekommt die „Erlaubnis zur Bildung von Organisationen“.
1946 lädt Hans Bluhm vom Niederheinischen Bezirksverein 20 Bezirksvereine der britischen Zone zur Neugründung des VDI ein. In Köln wird 1947 Dr. P. Schneider zum Vorsitzenden des dortigen Bezirksverein gewählt.
1961 findet die Hundertjahrfeier im Gürzenich statt. 1962 wird die Geschäftsstelle in der Ingenieurschule Ubierring eröffnet. 1976 wird die Geschäftsstelle in die Fachhochschule Köln (FHK) nach Deutz verlegt. 2009 zieht die Geschäftsstelle erneut um: In den „TechnologiePark Köln“ in den Stadtteil Braunsfeld – dort ist der Kölner BV bis heute beheimatet.
Im Gürzenich feiert der Kölner Bezirksverein 1986 sein 125-jähriges Bestehen mit einem Festakt. Im Vortrag „Die Technik als Motor für Wirtschaft und Gesellschaft“ wird beklagt: „Technikfeindlichkeit erschwert oder verhindert den technischen Fortschritt einer Gesellschaft“ und „technische Entwicklungen werden immer Folgen haben, die wir nicht vollständig voraussehen können.“
VDI-Bezirksverein Köln regt Diskussion um Veränderungen in der Ingenieurausbildung an
1989 wird unter Leitung des Vorsitzenden Dr.-Ing. Heinz Schlotterbeck das Thema: „Zukunftsorientierte Ausbildung im Maschinenbau für das Jahr 2000“ in Diskussion mit Industrievertretern erörtert. Deutlich wird, dass der wirtschaftliche und technische Fortschritt die Ingenieurausbildung stark verändert und die Halbwertszeit des Wissens zwingende Motivation für lebenslanges Lernen sein wird.
Zusammen mit der Bezirksregierung wird der Bezirksverein 2003 Ausbildungspartner für Techniklehrer. Den VDI-VDE-Roboterwettbewerb gewinnt die Ursulinen-Mädchenschule in Köln.
Zur Frage Bachelor- und Masterabschluss veranstalten 2005 VDI, VDE sowie Industrie- und Handelskammer eine Tagung, bei der das Pro für die neuen Studienabschlüsse überwiegt.
Der Vorsitzende des Kölner Bezirksvereins, Dipl.-Ing. J. Firsbach, wird 2006 neuer Landesvertreter NRW.
Im April 2009 erscheint nach 124 Jahren zum letzten Mal die KTM. Sie wird im dritten Quartal ersetzt durch das Technik-Magazin „tec 2/1.2009“ für den Landesverband NRW, den Aachener und Kölner BV.
VDI und VDE organisieren „1. Nacht der Technik“ im Juni 2010
Die von VDI und VDE unter Leitung von Dr. Dieter Kurpiun organisierte „1. Nacht der Technik“ im Juni 2010 ist mit 40 Firmen an 30 Orten und 5000 Besuchern erfolgreich. An der folgenden zweiten und dritten „Nacht der Technik“ nahmen jeweils wieder über 40 Unternehmen und über 5000 Besucher teil.
Der kurze Abriss der Geschichte des 150-jährigen Bezirksvereins zeigt, dass die Ehrenamtlichen von Beginn an ehrgeizige Ziele verfolgt und erreicht haben. Die Themen wechseln, einige Aufgaben bleiben: koordinieren und kommunizieren, organisieren und profilieren.
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