Studie 14.02.2025, 10:23 Uhr

Altägyptische Mumien: Wenn der Geruch zur Wissenschaft wird

Der Duft vergangener Zeiten birgt mehr Geheimnisse, als man denkt. Eine neue Studie zur Geruchswelt altägyptischer Mumien könnte unser Verständnis der Antike auf spannende Weise erweitern.

Mumie

Geruch der Mumie: Neue wissenschaftliche Ansätze zur Analyse von Altägypten.

Foto: mauritius images / John Dambik / Alamy

Der Geruchssinn ist wichtig für uns, aber in der Archäologie und im Kulturerbe wurde er bisher wenig beachtet. Die Geschichte wird oft ohne Gerüche erzählt, obwohl sie bei der Analyse von Artefakten helfen können. Gerüche von Kulturerbeobjekten sind auch wissenschaftlich wertvoll, da sie Informationen über das Material, den Zerfall und die Konservierung geben.

Holzig, würzig oder süßlich: So sollen laut einer Studie viele altägyptische Mumien gerochen haben. Es ist die erste Untersuchung der typischen Gerüche mumifizierter Körper, berichten Emma Paolin vom University College London (UCL) und der Universität Ljubljana im „Journal of the American Chemical Society“. Für die Studie wurden neun menschliche Mumien aus dem Ägyptischen Museum in Kairo, die hauptsächlich aus dem 1. und 2. Jahrtausend vor Christus stammen, mit verschiedenen Methoden untersucht.

Chemie und Wahrnehmung miteinander kombiniert

„Der Duft mumifizierter Körper erregt seit Jahren beträchtliches Interesse bei Fachleuten und Öffentlichkeit“, zitiert die dpa den Studienleiter Matija Strlič aus einer Mitteilung der Londoner Hochschule. „Aber bisher gab es keine wissenschaftliche Studie, die Chemie und Wahrnehmung miteinander kombiniert hat.“

Unter anderem beschrieben speziell ausgebildete menschliche „Schnüffler“ die Gerüche, wobei sie besonders auf die Intensität und den angenehmen Eindruck achteten. Die häufigsten Geruchsnoten waren „holzig“, gefolgt von „würzig“ und „süßlich“. In einigen Fällen wurden die Ausdünstungen der Mumien jedoch auch als „ranzig“ oder „verdorben“ eingestuft.

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Außerdem wurden die beteiligten Moleküle und Verbindungen mit Methoden wie Gaschromatographie und Massenspektrometrie gemessen. So konnte das Team herausfinden, ob diese Stoffe von Konservierungsstoffen, Mikroorganismen oder Pestiziden stammten. „Wir kombinierten sensorische Analysen anhand von Panels mit Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Olfaktometrie (GC-MS-O), mikrobiologischen Analysen sowie historischen und konservatorischen Forschungen“, erklären die Forschenden im „Journal of the American Chemical Society“.

Diese interdisziplinäre Untersuchung liefert wissenschaftliche Erkenntnisse, die zur Weiterentwicklung von Museumstechniken beitragen können. Die durchgeführten Analysen helfen dabei, Pestizide und andere schädliche organische Substanzen zu erkennen, die beispielsweise potenziell eine Gefahr für das Museumspersonal darstellen.

„Ich freue mich, mitteilen zu können, dass unsere Forschung zu den Gerüchen von altägyptischen mumifizierten Körpern veröffentlicht wurde! Diese Arbeit war eine Zusammenarbeit zwischen dem Heritage Science Laboratory Ljubljana, Matija Strlic, Fabiana Di Gianvincenzo, dem University College London, der Wirtschaftsuniversität Krakau und dem Ägyptischen Museum in Kairo. Dieses faszinierende Projekt hat uns eine neue Dimension zum Verständnis der antiken Einbalsamierungspraktiken eröffnet!“, hat die Forscherin in einem LinkedIn-Beitrag geschrieben.

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Die Kunst der Mumifizierung

Die altägyptische Mumifizierung sollte den Körper und die Seele für das Leben nach dem Tod bewahren. Dazu wurden Öle, Wachse und Balsame verwendet. Bisher wurde die Forschung hauptsächlich in europäischen Museen durchgeführt, aber diese Studie konzentriert sich auf das Ägyptische Museum in Kairo. Die Forschenden wollten herausfinden, ob die heutigen Gerüche noch an die Mumifizierungsstoffe erinnern und welche Informationen das für die Sammlung und deren Erhaltung bringen könnte.

Im prädynastischen Ägypten (ca. 5000 v. Chr.) wurde die natürliche Mumifizierung durch den heißen, trockenen Wüstensand erreicht, der den Körper konservierte. Ab dem Alten Reich (ca. 2700–2200 v. Chr.) begann die künstliche Mumifizierung, bei der Natron, Harze und die Entfernung der inneren Organe verwendet wurden. Später wurden auch andere Substanzen wie Harze, Öle und Gummiharze zur Konservierung genutzt. Die Qualität der Mumifizierung war im Neuen Reich (ca. 1570–1069 v. Chr.) am besten, nahm jedoch in den ptolemäischen und griechisch-römischen Zeiten ab und endete nach der arabischen Eroberung Ägyptens im Jahr 641 n. Chr.

Zusätzlich zum Natron wurden verschiedene aromatische Stoffe wie Harze von Nadelbäumen (z. B. Kiefer, Zeder), Gummiharze wie Myrrhe und Weihrauch, sowie Pflanzenöle, tierische Fette und Wachse verwendet, um den Körper vor dem Verfall zu schützen. (mit dpa)

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Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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