Bayerisches Pilotprojekt KOLIBRI 21.06.2013, 11:35 Uhr

Ampeln stehen fast immer auf Grün

Intelligente Steuerungen vermeiden unsinnige Auto-Stopps auf Straßen  und entlasten die Umwelt. Bei München und in der Nähe von Regensburg gibt es entsprechende Teststrecken mit optimierten Ampelschaltungen.

Fahrt auf der KOLIBRI-Teststrecke: Durch frühzeitige Information des Fahrers über die Ampelstellung kann dieser seine Fahrweise anpassen. In diesem Falle zeigt die Anzeige, dass es keine verkehrssichere Fahrweise gibt, mit dem er die nächste Ampel bei Grün erreichen würde. Er muss also an der nächsten Ampel anhalten, um in die Grüne Welle hinein zu kommen. 

Fahrt auf der KOLIBRI-Teststrecke: Durch frühzeitige Information des Fahrers über die Ampelstellung kann dieser seine Fahrweise anpassen. In diesem Falle zeigt die Anzeige, dass es keine verkehrssichere Fahrweise gibt, mit dem er die nächste Ampel bei Grün erreichen würde. Er muss also an der nächsten Ampel anhalten, um in die Grüne Welle hinein zu kommen. 

Foto: Technische Universität München

Die Ampel zeigt Rot, schon eine ganze Weile. Dabei ist auf der Querstraße nichts los. Nicht einmal ein Fahrrad ist unterwegs. Und es gibt auch keine Fußgänger, die ihr Grün nutzen. Außerhalb geschlossener Ortschaften passiert das gar nicht so selten. Nur wenige Lichtzeichenanlagen, so die offizielle Bezeichnung, werden verkehrsabhängig gesteuert. Sinnlose Stopps sowie überflüssiger Spritverbrauch und, damit einhergehend, zusätzliche Umweltbelastung sind die Folge.

Auf Teilabschnitten der Bundesstraße 13 bei München und der Staatsstraße 2145 in der Nähe von Regensburg stehen die Ampeln jedoch fast immer auf Grün. Ursache ist eine neuartige Steuerung, die den realen Verkehr berücksichtigt.

Die beiden KOLIBRI-Testfelder mit eingezeichneten Ampelanlagen.

Die beiden KOLIBRI-Testfelder mit eingezeichneten Ampelanlagen.

Quelle: Projektbüro KOLIBRI

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 

Dazu haben Forscher der Technischen Universität München (TUM) im Rahmen des Pilotprojekts KOLIBRI den Verkehrsfluss sorgfältig analysiert. Zu bestimmten Tageszeiten fanden sie viele Gemeinsamkeiten. Aufbauend auf diesen  Daten entwickelten sie zwei Steuerungskonzepte für die Ampeln auf den Strecken. Basierend auf den Erkenntnissen der Verkehrsflussanalysen dauern die Grünphasen länger, wenn mit hohem Aufkommen auf den Hauptstraßen zu rechnen ist. Schon diese Optimierung reduziert die Wartezeit bei Rot von durchschnittlich einer Minute auf eine halbe.

Noch weitaus besser schneidet die dynamische Steuerung ab. Sie richtet sich nach dem in Echtzeit gemessenen Verkehrsaufkommen. Die Wartezeit sinkt so im Mittel auf ganze sieben Sekunden. An einzelnen Ampeln reduziert sich die Zahl der Autos, die bei Rot warten müssen, von 40 auf nahezu null Prozent.

Tempo-Tipps für Autofahrer

Um den Verkehrsfluss weiter zu vergleichmäßigen und so Treibstoff zu sparen entwickelten die Forscher zusätzlich ein Fahrerinformationssystem. Die Verkehrsampeln wurden dazu mit einer Datenerfassungsanlage und einem Mobilfunksender ausgestattet. Wann Grün aufleuchtet und wann Rot meldet sie einem der vier Partner, der Transver, einem Münchner Beratungs- und Softwareunternehmen für Transport und Verkehr. Dieses wiederum teilt den Testfahrern ebenfalls via Mobilfunk mit, wie schnell sie fahren müssen, um exakt in der grünen Welle zu schwimmen. Die Empfehlungen erscheinen auf dem Display des Bordcomputers oder des Smartphones. „Das animiert dazu, das Fahrverhalten anzupassen“, hat Michael Krause vom Lehrstuhl für Ergonomie der TU München beobachtet. Weitere KOLIBRI-Partner sind BMW und die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern.

Während das Fahrerinformationssystem ohne umfassende Investitionen nicht umsetzbar ist, sind optimierte Ampelschaltungen mit geringem Aufwand zu realisieren. Kaum eine Fahrbahn an einer Lichtzeichenanlage ist nicht mit Induktionsschleifen ausgestattet, die den aktuellen Verkehrsfluss messen. Die Daten müssten nur zur Ampelsteuerung genutzt werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.