Anzug Y-3: Adidas kleidet jetzt auch Astronauten und All-Touristen ein
Hauptsache gut angezogen. Auch im All. Y-3 heißt der einteilige Anzug für Piloten und künftige Kunden des privaten Raumfahrtunternehmens Virgin Galactic. Und er ist schwarz.
Frühestens Ende 2017 wird das Unternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson eine All-Tour mit Gästen an Bord starten können. Für die Frage: „Was ziehe ich nur an bei meinem Weltraumtrip?“ gibt es inzwischen eine Antwort: Y-3. Entworfen von Designer Yohji Yamamoto.
Für ihn steht das Y, für das Markenzeichen von Adidas, die drei Streifen, die Ziffer 3. Fliegen die Astronauten der amerikanischen Raumfahrbehörde Nasa in freundlichem Weiß, tragen die Virgin-Galactic-Astronauten künftig edles Schwarz.
Hightech-Material Nomex
Das Material aus dem Adidas den Raumanzug Y-3 anfertigen lässt, heißt Nomex. Die Aramidfaser aus Kunststoff wird vom US-Chemieriesen DuPont produziert. Sie hat eine sehr hohe Festigkeit, reißt nicht so schnell, federt Schwingungen und Stöße ab, die bei Ausflügen ins All unvermeidlich sind, und haben eine hohe Hitze- und Feuerbeständigkeit – für alle Fälle.
Stiefelsohlen fangen Stöße ab
Y-3 soll nicht nur die Piloten und Passagiere zieren, sondern auch das Bodenpersonal. Ob es auch die martialisch aussehenden Stiefel tragen soll, ist nicht überliefert. Die sind jedenfalls auch aus Nomex. Die Sohle soll so gestaltet sein, dass sie Stöße absorbiert. Man sollte allerdings davon ausgehen, dass die Passagiere während des ganzen Ausflugs sitzen.
Ursprünglich sollten 2011 erste Touristen ins All
Modisch mag Virgin Galactic seiner Zeit voraus sein, ansonsten hinkt das Unternehmen seinem Zeitplan hinterher: So verkündete dessen Präsident Will Whitehorn 2009, die ersten Flüge einer Raumkapsel würden innerhalb von zwei Jahren stattfinden.
Im September 2011 sagte Richard Branson, Gründer des Unternehmens und Chef der Virgin-Gruppe, die unter anderem eine Fluglinie betreibt, es ginge nach spätestens zwölf Monaten los. Zwei Jahre später verschob Virgin Galactic die virtuellen Flüge für unbestimmte Zeit, weil die Rakete nicht so wollte wie ihre Entwickler.
Atemberaubende Sicht auf die Erde
Daran änderte sich nichts. Ein Jahr später stürzte das Raumschiff VSS Enterprise bei einem Testflug ab. Einer der Piloten starb, ein zweiter konnte sich retten. Ziel des Unternehmens ist es, Touristen in den nahen Weltraum zu bringen, auf eine Höhe von etwa 100 km, die eine atemberaubende Sicht auf die Erde verspricht.
Ende 2017, so die neueste Planung, soll es losgehen. Die Starts finden auf einem neuen futuristisch aussehenden Weltraumbahnhof im US-Bundesstaat New Mexico statt. Entworfen hat ihn das Büro des britischen Stararchitekten John Foster, der unter anderem die gläserne Kuppel auf das Reichstagsgebäude in Berlin gesetzt hat.
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