Archäologen finden Schiff von 1696 mit dem größten Schatz der Welt
Den weltweit größten Schatz von Gold und Edelsteinen haben Archäologen vor der Küste Kolumbiens in der vor 307 Jahren versunkenen Galeone San José gefunden. Sie hatte Gold, Silber und Edelsteine im unvorstellbarem Wert von bis zu 17 Milliarden $ an Bord.
Ihr Leben als Schiff war kurz: Die 1696 erbaute spanische Galeone San José sank nach nur zwölf Jahren am 10. Juni 1708 etwa 30 km vor dem kolumbianischen Hafen von Cartagena. An Bord befanden sich elf Million Gold- und Silbermünzen mit einem Gewicht von 344 t sowie 116 Kisten mit Smaragden aus Peru. Denn die San José war Teil der Silberflotte, die die unermesslichen Schätze der südamerikanischen Kolonien nach Spanien bringen sollte.
Die Pulverkammer der San José explodierte
Im Zielhafen Cartagena in Kolumbien kam die San José jedoch nie an. Denn der Konvoi wurde von vier englische Kriegsschiffen erwartet. Das Kommando führte der Erste Lord der Admiralität Charles Wagner. Und der lieferte dem Konvoi ein stundenlanges erbittertes Feuergefecht mit schlimmen Folgen: Die San José wurde in Brand geschossen, ihre Pulverkammer explodierte und das Schiff sank sehr schnell. 578 Menschen ertranken in den Fluten der karibischen See. Nur elf Überlebende wurden gerettet.
Der wertvollste Schatz der Welt
Seitdem liegt das Wrack der „San José“ in einer Tiefe bis zu 700 m und weckt die Begehrlichkeiten aller Schatzsucher dieser Welt. Denn dieser Schatz gilt als der wertvollste Schatz der Welt. Die Schätzungen reichen von 1 Milliarde bis zu 17 Milliarden $.
Vor gut einer Woche, am 27. November, wurde der Schatz von einem Team kolumbianischer und internationaler Experten in Zusammenarbeit mit dem kolumbianischen Nationalen Archäologischen Institut und der kolumbianischen Marine gefunden. „Ohne Raum für jedweden Zweifel haben wir die Galeone San José gefunden, 307 Jahren nachdem sie gesunken ist“, sagte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos stolz am Wochenende auf einer Pressekonferenz.
Ultraschall und Unterwasserdrohnen im Einsatz
Es kamen Ultraschallaufnahmen, Spezialkameras und Unterwasserdrohnen zum Einsatz, um das Wrack und seinen Schatz aufzuspüren. Die Forscher orteten das Schiff nahe dem Archipel Nuestra Señora del Rosario.
Auf den Ultraschallaufnahmen sind unter anderem Bronzekanonen zu sehen. Ernesto Montenegro, der Leiter des Instituts für Anthropologie und Geschichte, ist deshalb sicher: „Die Kanonen aus Bronze, die wir entdeckt haben, wurden speziell für die Galeone San José gegossen.“ Auch die eingravierten Delfine in den Bronzekanonen sind ein eindeutiger Beleg dafür, dass diese Funde zur San José gehören.
Die San José kommt ins Museum
Das Team hat unter anderem Winde und Strömungen erforscht, die vor 307 Jahren in dieser Region der Karibik geherrscht hatten. Wichtig für den Fund war auch eine akribische Suche in spanischen und kolumbianischen Archiven. Erst durch diese detaillierte Voruntersuchung konnten die Forscher die Fundstelle eingrenzen, die nicht an der Stelle ist, an der das Wrack bisher immer vermutet wurde.
Wenn es gelingt, das Wrack zu bergen, sollen in einem Museum in Cartagena Fundstücke aus der Galeone ausgestellt werden. Dieses Museum soll dafür sorgen, dass die Touristen nach Cartagena strömen. Vielleicht sind ja dann sogar ein paar Flaschen Wein oder gar Champagner dabei. Archäologen fanden nämlich in der Ostsee ein Wrack, in dem auch 170 Jahre alter Champagner verborgen war. Er sprudelte sogar noch.
Und auch Bier wurde schon in einem Schiffswrack gefunden. Das wir jetzt in Finnland nachgebraut. Wir werden sehen, welche Überraschung die San José noch an Bord hat.
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