Bessere Früchte 30.03.2015, 11:36 Uhr

Bienen sollen Bestäubung von Erdbeeren lernen

Gärtner der königlichen botanischen Gärten in Kew in Großbritannien arbeiten derzeit mit Wissenschaftlern zusammen um Schwärme von Bienen so zu schulen, dass sie ihnen bei der Bestäubung von Erdbeerpflanzen helfen können. Denn dann bringen diese prallere, größere und rotere Früchte hervor, als Erdbeerpflanzen, bei denen die Blüten auf andere Art und Weise besamt wurden. Zudem ist die Qualität der bienenbestäubten Früchte deutlich höher. Ausserdem halten sie viel länger. 

Erdbeerpflanzen gedeihen am besten, wenn sie von Bienen bestäubt werden. Bislang sind die Insekten aber dabei sehr zurückhaltend. Wissenschaftler wollen sie nun für die Besamung der Erdbeerpflanzen ausbilden.

Erdbeerpflanzen gedeihen am besten, wenn sie von Bienen bestäubt werden. Bislang sind die Insekten aber dabei sehr zurückhaltend. Wissenschaftler wollen sie nun für die Besamung der Erdbeerpflanzen ausbilden.

Foto: Michael Reichel/dpa

Mit diesem ungewöhnlichen Projekt soll es künftig möglich werden, die auf natürliche Weise schwierig zu befruchtenden Pflanzen bei der Besamung zu unterstützen. Die Wissenschaftler extrahieren dabei den Geruch der Pflanze mit Hilfe einer kleinen Pumpe und einer Plastiktüte und fangen ihn in einem Filter ein. Dabei werden die Bienen in Laborversuchen an der Universität von Newcastle jedes Mal, wenn ein Spritzer des Erdbeer-Geruchs versprüht wird mit einem süßen Nektar belohnt.

Bienen verbinden Erdbeergeruch mit Belohnung

Die Bienen werden klassisch konditioniert: Sie lernen den Geruch mit Nahrung für sich in Verbindung zu bringen. Die ersten Ergebnisse der Versuche werden derzeit als Teil einer neuen Gartenserie „Kew on a Plate“ vom britischen Fernsehsender BBC demonstriert.

Blick auf das Palmenhaus der Royal Botanical Gardens im Londoner Stadtteil Kew.

Blick auf das Palmenhaus der Royal Botanical Gardens im Londoner Stadtteil Kew.

Quelle: Royal Botanical Gardens

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In den Labors versuchen die Wissenschaftler die Bienen so zu trainieren, dass sie die Erdbeerblüten aufgrund ihres Geruchs anderen Blüten vorziehen. „Wenn die Bienen den Blumengeruch in Verbindung mit Nahrung für sich bringen dann erinnern sie sich daran und behalten ihn auch im Gedächtnis,“ erläutert Professor Geraliden Wright von der Universität Newcastle.

Langfristig ist es das Ziel, ganze Stämme von Bienen so zu trainieren. Durch Bienen bestäubte Früchte haben nach Aussagen von Professor Phil Stevenson, Wissenschaftler in Kew Gardens, auch weniger Missbildungen und erreichen eine höhere Handelsklasse. Zugleich weisen die Früchte weniger gelbe und grüne Stellen auf, haben ein günstigeres Zucker-Säure-Verhältnis und sind fester. „Jede Erdbeerpflanze muss allerdings mehrere Male von einer Biene besucht werden, wenn sie erfolgreich bestäubt werden soll,“ so Stevenson.

Insektenbesamung ist am effizientesten

Erdbeerpflanzen werden auf drei unterschiedliche Weisen bestäubt. Zum einen fällt der Pollen von den Blüten auf andere Blüten und deren Blütenstängel herab.

In Großbritannien gehen Bienen derzeit in die Schule. Sie sollen lernen, dass es sich lohnt Erdbeerpflanzen zu bestäuben – und dies dann tun. 

In Großbritannien gehen Bienen derzeit in die Schule. Sie sollen lernen, dass es sich lohnt Erdbeerpflanzen zu bestäuben – und dies dann tun.

Quelle: Arne Dedert/dpa

Aber auch der Wind weht Pollen von Pflanze zu Pflanze und bestäubt sie. Die dritte Möglichkeit ist die Besamung durch Insekten. Insekten arbeiten deutlich effektiver als der Wind, da sie viel mehr Pollen mitbringen als dieser. Hinzu kommt, dass sie sich auf der Blüte bewegen und dadurch die Pollen viel besser verteilen.

Das Bienensterben bereitet Sorge

Forscher, Landwirte und Umweltschützer sorgen sich seit Jahren, dass die schwindende Artenvielfalt in der Natur den Menschen zunehmend Schaden zufügt. Weltweit sterben die Insekten massenweise und der Bestand der Bienenvölker ist daher in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.

Um den Bienen weniger Stress zu bereiten haben zwei australische Imker einen automatischen Bienenstock entwickelt, der für die Honigentnahme nicht geöffnet werden muss.

Drittel aller Nahrungspflanzen benötigt Bestäubung durch Insekten

Einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen von 2011 zufolge, trug die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten rund 153 Milliarden Euro oder rund 9,5 Prozent zum weltweiten Gesamtwert der Nahrungsmittel-Produktion bei.

Während das Bienensterben zwangsläufig ein Problem für Imker und Honigliebhaber ist, hängt auch eine Reihe von anderen Lebensmitteln vom Fortbestand der Bienen ab. Ein Drittel aller Nahrungspflanzen braucht die Bestäubung durch Insekten, allen voran Bienen, um sich fortzupflanzen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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