Strom aus dem Tattoo 18.08.2014, 16:16 Uhr

Biobatterie nutzt Schweiß als Energiequelle

Ein Tattoo, das den Leistungszustand von Sportlern überwacht und gleichzeitig Strom aus Schweiß generiert, haben Forscher der University of California in San Diego entwickelt. Sportmuffel haben beim Einsatz der Erfindung einen Vorteil: Am meisten Strom produziert, wer sonst am wenigsten trainiert. 

Der im Tattoo versteckte Sensor ist nur zwei bis drei Millimeter groß und generiert etwa vier Mikrowatt Leistung. Das reicht noch nicht aus, um beispielsweise eine Uhr mit Strom zu versorgen. Doch die Forscher sind zuversichtlich, auch noch eine Möglichkeit zum Speichern des Biostroms zu entwickeln.

Der im Tattoo versteckte Sensor ist nur zwei bis drei Millimeter groß und generiert etwa vier Mikrowatt Leistung. Das reicht noch nicht aus, um beispielsweise eine Uhr mit Strom zu versorgen. Doch die Forscher sind zuversichtlich, auch noch eine Möglichkeit zum Speichern des Biostroms zu entwickeln.

Quelle: American Chemical Society

Eigentlich wollte das Forscherteam nur einen Sensor entwickeln, der die Konzentration von Laktat im Schweiß von Sportlern misst. Bei steigender Belastung nimmt die Laktatbildung im Körper zu. Daher ist das saure Stoffwechselprodukt ein Indikator für die Kondition und den Trainingszustand von Sportlern.  Laktat entsteht, wenn der über die Atmung aufgenommene Sauerstoff nicht ganz ausreicht, um den im Muskel benötigten Energiebedarf abzudecken. Der Körper wandelt Zucker dann auch ohne Sauerstoff in Energie um.

Prof. Joseph Wang

Prof. Joseph Wang

Quelle: American Chemical Society

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 

Bislang sind Bluttests notwendig, um den Laktatwert zu ermitteln. Die Wissenschaftler um Projektleiter Joseph Wang suchten nach einer Möglichkeit, den Laktatlevel im Schweiß ihrer Probanden zu überwachen. Dafür entwickelten sie einen Sensor, der auf Tattoo-Papier aufgebracht und dann auf  die Haut geklebt werden kann. Das Tattoo enthält ein Enzym, das dem Laktat die Elektronen entzieht und dadurch einen schwachen elektrischen Stromfluss erzeugt.

Energieausbeute muss noch gesteigert werden

Zwar sei ihr Sensor nur zwei bis drei Millimeter groß und generiere nur etwa vier Mikrowatt Leistung, räumten die Forscher ein. Ein elektronisches Gerät wie eine Uhr benötigt aber schon mindestens zehn Mikrowatt. Man arbeite nun aber daran, die Energieausbeute zu steigern und eine Möglichkeit zu schaffen, den Strom effizient zu speichern.

Im Anschluss an  erste Testergebnisse entwickelten die Forscher dann eine Schweiß-betriebene Biobatterie. Diese klebten sie als Mini-Tattoo auf die Haut von 15 Probanden, die auf stationären Fahrradtrainern in die Pedale treten mussten. Wie sich zeigte, produzierten die weniger fitten Versuchsteilnehmer schneller und mehr Laktat als die durchtrainierten – und damit mehr Strom.

Molekülstruktur Laktat.

Molekülstruktur Laktat.

Quelle: American Chemical Society

Die höchste Leistung wurde mit 70 Mikrowatt pro Quadratzentimeter Haut von einer Person aus der „Low-Fit“-Gruppe erzeugt. Zwar sei ihr Sensor nur zwei bis drei Millimeter groß und generiere nur etwa vier Mikrowatt Leistung, räumten die Forscher ein. Ein elektronisches Gerät wie eine Uhr benötigt aber schon mindestens zehn Mikrowatt . Man arbeite nun aber daran, die Energieausbeute zu steigern und eine Möglichkeit zu schaffen, den Strom effizient zu speichern.

Ungiftig und schnell aufladbar

Gegenüber herkömmlichen Batterien lässt sich die neue Biobatterie, die Schweiß nutzt, schneller aufladen. Außerdem funktioniert sie ohne giftige Chemikalien. Zukünftig könnten eine ganze Reihe von Anwendungen mit solchen Biokraftstoffzellen auf der Haut  betriebenen werden, stellte Wissenschaftler Wang in Aussicht.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.