Bis zu 140 Sternschnuppen pro Stunde am nächtlichen Himmel
Sternengucker sollten sich für die Nacht zum kommenden Donnerstag nichts vornehmen. Denn dann besteht die Chance, besonders viele Sternschnuppen beobachten zu können. Wie jedes Jahr um diese Zeit kreuzt die Erde die Bahn eines Kometenschweifs. Das Perseiden genannte Himmelsereignis wird dieses Jahr besonders imposant: Es ist Neumond und der Himmel ist dunkel.
Noch nicht wunschlos glücklich? Eine Nachtwache könnte helfen: Der Meteorschwarm der Perseiden ist im Anflug und verspricht bis zu 140 Sternschnuppen in jeder Nachtstunde. Jedes Jahr um den 12. August kreuzt die Erde die Bahn eines alten Kometenschweifs. Es ist eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner 133 Jahre dauernden Reise um die Sonne zurückgelassen hat. Diese Staubpartikel sind schnell. Sie rasen mit 60 km/s oder 216.000 km/h in die Atmosphäre der Erde hinein. Ein Raumschiff von der Erde auf dem Weg zum Mond wäre bei diesem Tempo in anderthalb Stunden am Ziel.
Am Freitag ist Neumond
In einer Höhe von 80 bis 100 km erzeugen die Staubpartikel dann die imposanten Lichterscheinungen. In diesem Jahr besteht die Chance, dieses Himmelsereignis besonders intensiv zu erleben. Denn am Freitag ist Neumond. Dunkelheit am Himmel wird die Sternschnuppen daher besonders schön inszenieren. Am frühen Donnerstagmorgen erreicht der Sternschnuppenstrom sein Maximum. „Der Mond ist in der Nacht zum Donnerstag de facto nicht da“, sagt die Bochumer Astronomin Susanne Hüttesmeister und betont: „Neumond-Perseiden sind schon besonders attraktive Perseiden.“
Scheinbare Herkunft ist das Sternbild Perseus
Den Namen hat der sommerliche Meteorschwarm vom Sternbild Perseus. Denn genau dort liegt der scheinbare Ausgangspunkt der Meteore, weil sich deren Leuchtspuren alle ins Sternbild Perseus zurück verlängern lassen. Das ist aber eine Täuschung der Perspektive.
Nachtschwärmer müssen daher nicht in die Richtung Perseus schauen. „Die sind am ganzen Himmel zu sehen“, weiß Astronom Michael Hänel, der das Planetarium in Osnabrück leitet. „Am besten sieht man sie in der zweiten Nachthälfte, weil Europa dann in die Flugrichtung der Erde schaut.“
Fernglas und Teleskop stören nur
Eine besondere Ausrüstung ist nicht notwendig. Eine bequeme Liege und eine gute Rundumsicht ohne künstliches Licht reicht völlig aus. Ein Fernglas oder gar ein Teleskop ist kontraproduktiv, weil das Blickfeld viel zu klein ist, um die flinken Himmelskörper einzufangen. Zum Fotografieren der Perseiden empfiehlt es sich, die Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ zu montieren und eine Langzeitbelichtung zu wählen.
In Bonn Deutschlands erstes Sternschnuppen-Public-Viewing
In Bonn lässt sich das Himmelsschauspiel in Gesellschaft anschauen: „Wir veranstalten am 12. August Deutschlands erstes Sternschnuppen-Public-Viewing in der Rheinaue“, erklären Jan Hoffmann und Sandro Heinemann von der Agentur RheinEvents. Am Parkrestaurant Rheinaue stellen die Pioniere gemütlich ausgestattete Liegen auf, so dass die Public-Viewer ab 19 Uhr bei ruhiger Hintergrundmusik ganz entspannt in den Himmel blicken können.
1800 Gäste bereits zugesagt
„An den Liegen werden wir unsere Gäste bedienen. Wir bieten Kölsch und Cocktails“, erklärt Hoffmann. Bei Facebook haben aktuell bereits über 1800 Gäste zugesagt. „Wir hätten nicht gedacht, dass so eine Veranstaltung ankommen würde, wir freuen uns aber über das rege Interesse. Außerdem ist es auch mal ein stilles Event und somit gut in Bonn umsetzbar“, sagte Hoffmann. Voraussetzung ist allerdings ein klarer Himmel. Sonst wird das nichts mit den Laurentius-Tränen, wie die Perseiden auch genannt werden.
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