Blitz trifft wahrscheinlicher als Jackpot
Es ist eher wahrscheinlich, vom Blitz getroffen zu werden, als den Eurojackpot zu gewinnen. Die Chancen auf den Hauptgewinn sind so gering, dass sie kaum zu fassen sind.
Viele Menschen träumen davon, im Lotto zu gewinnen, doch die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich den Hauptgewinn zu erzielen, ist äußerst gering. Trotz dieser geringen Chancen bleibt der Traum für viele verlockend, da er die Hoffnung auf ein Leben ohne finanzielle Sorgen weckt.
120 Millionen Euro im Topf
Momentan warten im Eurojackpot 120 Millionen Euro auf den Gewinner. Die Wahrscheinlichkeit, diese enorme Summe zu gewinnen, liegt bei ungefähr 1 zu 140 Millionen. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Zahl?
„Gibt man 139.838.160 verschiedene Tipps ab – denn so viele verschiedene Kombinationen gibt es – dann würde man auf jeden Fall gewinnen“, erklärt Lisa Hanzl, Ökonomin am Lehrstuhl für angewandte Statistik der FU Berlin gegenüber der dpa. Es würde sich jedoch nicht lohnen: Ein Tipp kostet 2 Euro, was bedeuten würde, dass man insgesamt rund 280 Millionen Euro ausgeben müsste, um die 120 Millionen Euro zu gewinnen.
Diese Beispiele machen die geringe Wahrscheinlichkeit noch klarer. Wer nur einen Tipp abgibt, hat eine sehr geringe Chance. Hanzl erklärt: Es ist 70 Mal wahrscheinlicher, in Deutschland von einem Blitz getroffen zu werden, als den Jackpot mit einem einzigen Tipp zu gewinnen.
Sogar an dem Tag der Ziehung passieren viel wahrscheinlichere Dinge. Laut Hanzl ist es viel wahrscheinlicher, im Straßenverkehr zu sterben, als mit einem Tipp den Eurojackpot zu knacken.
Jede Zahl hat gleiche Chancen
Manche Menschen achten darauf, welche Zahlen im Eurojackpot schon lange nicht mehr gezogen wurden, in der Hoffnung, dass diese Zahlen irgendwann „dran“ sind. Sie glauben, dass es eine Art Muster gibt, das sich wiederholt, oder dass die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Zahlen mit der Zeit steigt. Doch in Wirklichkeit sind die Ziehungen völlig zufällig, und jede Zahl hat bei jeder neuen Ziehung die gleiche Chance, gezogen zu werden. Das Berücksichtigen vergangener Ergebnisse beeinflusst also nicht die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns. „Nein, die Ziehung ist jedes Mal ein komplett unabhängiges Ereignis“, bestätigt die Expertin.
Einige Spieler greifen mittlerweile auf eine ganz moderne Methode zurück, um die richtigen Zahlen zu erraten – sie fragen die künstliche Intelligenz (KI). Mithilfe von Algorithmen und komplexen Berechnungen versuchen sie, Muster oder „heiße“ Zahlen zu identifizieren, die mit höherer Wahrscheinlichkeit gezogen werden. Doch auch wenn KI beeindruckende Analysen durchführen kann, bleibt die Lotterie ein Glücksspiel.
Mehr Geld ausgeben als gewinnen
Doch wenn man „nur“ eine kleinere Summe gewinnen möchte, wie wahrscheinlich ist das? In der niedrigsten Gewinnklasse liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1 zu 49. Lisa Hanzl erklärt, dass man, wenn man die Tipps geschickt kombiniert, etwa 30 bis 40 Tipps abgeben müsste, um eine Chance auf einen Gewinn zu haben. Doch auch dabei ist die Wahrscheinlichkeit, mehr Geld auszugeben, als man tatsächlich gewinnt, sehr hoch. (mit dpa)
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