BMW sperrt per Internet einen Dieb in gestohlenem Auto ein
Wenn das Auto intelligenter ist als der Autodieb, dann passieren Dinge, über die selbst die Polizei lachen muss. Wie jetzt in Seattle mit einem BMW Connected geschehen. Diese Geschichte ist filmreif und mit Happy End für die Besitzerin des Wagens.
Wie auf dem Goldtablett wurde dem Autodieb der schmucke BMW Fünfer in einer Parkgarage präsentiert: Er war nicht nur offen, auch der Wagenschlüssel befand sich noch darin. Der 38-Jährige nutzte die Gelegenheit und machte sich mit dem schicken Gefährt auf und davon. Als die Besitzerin den Verlust ihres Autos registrierte – sie hatte am Vortag geheiratet und den BMW einem Freund geliehen – verständigte sie die Polizei.
Vernetzt ins Netz gegangen
Die Beamten wiederum schalteten BMW ein. Und die Techniker des bayerischen Autobauers machten wahr, womit der Konzern wirbt. „Aus der Ferne alles unter Kontrolle“, heißt es zu den Digital Services von BMW Connected Drive. Sie orteten den gestohlenen Wagen. Aber das Beste kommt noch: Schlafend befand sich der Dieb auch noch darin. Und wurde per Fernsteuerung dort eingeschlossen. Gefangen im Connected Drive Netz.
Details zu dieser smarten Inhaftierung wurden von der Polizei in Seattle nicht veröffentlicht. Wahrscheinlich konnten die BMW-Techniker aber über die iOS-App „My BMW Remote“ über Mobilfunk den Standort des Fünfer-BMWs ausmachen und damit auch dessen Türen verriegeln. Dem Dieb jedenfalls nutzten die 400 PS unter der Motorhaube gar nichts. Auch die schnelle Flucht mit dem Auto war blockiert, seine Hände digital gebunden.
Polizei und BMW-Mitarbeiter hatten Spaß bei der Arbeit
Die Polizei befreite den Autodieb zunächst in Zusammenarbeit mit BMW aus dem Auto, um ihn dann richtig dingfest zu machen. Der 38-Jährige muss sich nicht nur wegen Autodiebstahls verantworten, sein Schlaf war auch kein unschuldiger: Es wurden geringe Mengen Chrystal Meth bei ihm gefunden. Insgesamt dumm gelaufen, die Geschichte mit dem intelligenten Autoklau.
Laut Polizeibericht haben die BMW-Mitarbeiter es sich auch nicht nehmen lassen, dem im Auto Gefangenen über das Soundsystem eine Botschaft zukommen zu lassen, die etwa so lautete: „I’m not locked in here with you, you‘re locked in here with me.” Auf deutsch: Nicht ich bin hier mit dir eingesperrt, sondern Du bist hier mit mir eingesperrt. Nach der Festnahme landete der Mann im King County Jail – ein König der Autodiebe wird aus ihm wohl nicht mehr.
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