Welthundetag 2024 10.10.2024, 07:00 Uhr

Bürohunde sorgen für weniger Stress und mehr Leistung

Hunde gelten als die ältesten Haustiere und besten Freunde des Menschen. Doch können sie tatsächlich auch beim Lernen und Arbeiten unterstützen? Tatsächlich können sie durch ihre bloße Anwesenheit sowohl im Büro als auch beim Studium positive Effekte erzielen.

Hund liegt unter eine Schreibtisch, an dem zwei Menschen sitzen.

Hunde im Büro haben einen positiven Effekt. Das haben zahlreiche Studien bereits bewiesen.

Foto: panthermedia.net/IgorVetushko

Ein bevorstehender Abgabetermin rückt näher. Doch anstatt Aufgaben abzuarbeiten, scheinen immer neue hinzuzukommen. Verzweiflung macht sich breit. Plötzlich schiebt sich eine Schnauze auf das Knie unter dem Schreibtisch und zwei große, mitfühlende Augen schauen hinauf. Jetzt heißt es erstmal durchatmen, Ohren kraulen und dann Schritt für Schritt die anstehenden Aufgaben erledigen. Vielleicht sogar noch eine kurze Gassirunde einlegen, um den Kopf freizubekommen, bevor es mit neuer Energie weitergeht. Ein solches Szenario ist Hundehalterinnen und -haltern sicherlich gut bekannt.

Hund im Büro: Wie Unternehmen reagieren

Anlässlich des Welttags des Hundes am 10. Oktober 2024 rückt die Frage, wie sehr Hunde dabei helfen können, Prioritäten zu setzen und ins Handeln zu kommen. Es gibt inzwischen einige Studien, die dies belegen.

Bürohunde: Eine Frage der Regeln und des Chefs

Wer selbst einen Hund hat, wäre sicherlich erfreut, wenn der Vierbeiner auch am Arbeitsplatz erlaubt ist. Das hängt allerdings nicht nur von sicherheitsrelevanten Bestimmungen ab, sondern letztendlich von der Entscheidung des Chefs. Zwar ist nicht jeder Arbeitsplatz für Hunde geeignet, doch in den meisten Büros wäre zumindest theoretisch ein vierbeiniger Begleiter möglich. Während viele Hundehalterinnen und -halter es begrüßen würden,  gibt auch wissenschaftliche Argumente, die dafür sprechen, mehr Hunde in Büros zuzulassen.

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Wissenschaftlich belegt ist, dass Hunde zur Stressreduktion beitragen können. „1988 wurde zum Beispiel in Bezug auf Studierende untersucht, welche Auswirkungen die Interaktion mit einem Hund auf Parameter wie Angst und Stress hat. Darauf aufbauend konnten weiteren Studien zeigen, dass die Vierbeiner den Stresspegel senken können. Streicheln, Blickkontakt und Interaktion mit einem Hund begünstigen beispielsweise die Ausschüttung von Oxytocin, einem Hormon, das unser Wohlbefinden fördert und daher gerne auch als Kuschelhormon bezeichnet wird“, erläutert Christopher Ott, Fachdozent für Soziale Arbeit und Zertifikatsleitung Tiergestütztes Coaching an der SRH Fernhochschule. Darüber hinaus eignen sich Hunde auch als emotionaler Beistand. Denn die Vierbeiner zeichnet vor allem ihr bedingungsloses Wohlwollen aus. Das wiederum kann bei Mitarbeitenden dazu führen, sich weniger belastet fühlen.

Hunde als soziale Katalysatoren und Motivatoren

Neben emotionalem Beistand können Hunde auch als soziale Katalysatoren fungieren. Ein Beispiel: Befindet sich ein Hund mit im Raum, fällt es Mitarbeitenden leichter, über den Hund ins Gespräch zu kommen. Festzuhalten sei dabei aber auch, dass nicht bei allen Mitarbeitenden Begeisterung entsteht, wenn Hunde im Büro sind. In manchen Fällen könne dies dazu führen, dass ein Gefühl ungerechter Behandlung entstehe, wenn Person A den eigenen Hund mitbringen darf, Person B aber nicht. Menschen, die Hunde generell nicht mögen, stehen dem eher negativ gegenüber. Wichtig sei an dieser Stelle besonders ein gemeinsamer Konsens innerhalb der Bürogemeinschaft.

In puncto Motivation und Bewegungsfreude kann ein Hund enorm hilfreich sein kann. Diese Tatsache ist unbestritten. Vor allem Menschen in Büros neigen dazu, zu lange zu sitzen. Eine Runde mit dem Hund sorgt für Aktivität – bei Körper und Geist. So lässt sich zum Beispiel auch nach dem Mittagessen noch etwas Produktives leisten.

Hunde als ideale Lernbegleiter

Diese positiven Effekte auf Büromenschen sind auch bei Studierende zu beobachten und bei Menschen in Fortbildungen. Hunde können nachweislich dazu beitragen, Prüfungsstress und Angst zu reduzieren. Eine Studie der Berliner Charité kam zu dem Ergebnis, dass die Anwesenheit eines Hundes spürbar zur Entspannung beitragen kann. Er fungiert dabei als Angst- und Spannungsminderer.

Auch der Bewegungsaspekt spielt hier eine wichtige Rolle. Hunde zwingen zu Pausen. Was für manche eine lästige Ablenkung darstellt, kann anderen dabei helfen, neue Motivation zu schöpfen, frische Ideen zu entwickeln und nach einer kurzen Unterbrechung mit neuer Energie weiter zulernen. Das muss bestimmt nicht für jeden Menschen gleichermaßen funktionieren. Tatsache ist jedoch, dass Hunde auf viele Menschen vielfältige positive Auswirkungen haben. Immer mehr Unternehmen und Institutionen erkennen dies und nutzen es für sich. An Schulen und Universitäten gibt es beispielsweise inzwischen ausgebildete Begleithunde. Viele Hochschulen bieten sogenannte „Therapiehundetage“ an, bei denen Studierende Zeit mit Hunden verbringen können. Das Ziel: den Stress während der Prüfungszeiten reduzieren.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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