Chef der Online-Börse BitInstant wurde verhaftet
Unter dem Verdacht der Geldwäsche wurde jetzt Charlie Shrem, Chef der Online-Börse BitInstant, festgenommen. Er soll für die illegale Drogen-Handelsbörse Silk Road Geld im Wert von einer Million Dollar gewaschen haben – gehandelt wurde dort nur mit der virtuellen Währung Bitcoin.
Silk Road wurde im vergangenen Herbst vom FBI geschlossen und der mutmaßliche Betreiber festgenommen. Dem 24-jährigen Charlie Shrem wird nun vorgeworfen, eine Art „Unter-Börse“ betrieben zu haben. Eine BitInstant-Tochter unter dem Namen „BTCKing“ soll den Nutzern von Silk Road ermöglicht haben, anonym gegen Bargeld Bitcoins zu kaufen – und zwar ausschließlich für den Einsatz auf Silk Road. Shrem wird außerdem vorgeworfen, selbst Kunde auf der Drogen-Plattform gewesen zu sein. Bei einer Verurteilung muss er mit bis zu 30 Jahren Gefängnis rechnen, sein Geschäftspartner mit bis zu 25 Jahren. Ihm soll er Rabatte für die hohen Transaktionen eingeräumt haben, während dieser die Bitcoins für die Nutzung auf der Drogenplattform mit einem Aufschlag verkaufte.
Silk-Road-Ermittlungen noch nicht abgeschlossen
Wie die Behörden mitteilten, dauern ihre Ermittlungen zu Silk Road und den möglichen Teilnehmern noch an. Das geschlossene Drogen-Portal, auf dem unter anderem auch mit Waffen und Pornographie gehandelt wurde, hat aber nach Medienberichten längst einen Nachfolger.
Die virtuelle Währung Bitcoin, das bekannteste Online-Geld, ist bereits mehrfach in die Schlagzeilen geraten, nun auch verbunden mit bekannten Namen der Bitcoin-Szene: Shrem war bis Dienstag auch Vize-Vorsitzender des Interessensverbandes Bitcoin Foundation.
BitInstant selbst hat auch prominente Geldgeber, nämlich die aus den Facebook-Anfangstagen bekannten Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss. Erst zum Jahresende ermahnte die Europäische Bankenaufsicht EBA die Verbraucher zur Vorsicht im Umgang mit der virtuellen Währung.
Geldproduktion mit dem Rechner: Hochkomplexe Rechenaufgaben
Bitcoins werden als Zahlungsmittel zunehmend auch in der realen Welt akzeptiert. Nicht nur der Onlinehändler Amazon akzeptiert sie, es gibt inzwischen auch Gaststätten, in denen man mit Bitcoins sein Bier bezahlen kann.
Statt mit Druckmaschinen und Münzpressen wird das virtuelle Geld von Rechnernetzwerken produziert. Alle im Bitcoin-Netzwerk verbundenen Rechner versuchen, hochkomplexe Rechenaufgaben zu lösen. Der Computer, der die Aufgabe zuerst löst, produziert digitale Bitcoins. Für 25 Bitcoins braucht die Netzwerkgemeinde etwa zehn Minuten. Die Bitcoin-Erfinder nennen das „Mining“ (schürfen)und wollen damit an die Goldgräber vergangener Zeiten erinnern. Momentan sind etwa zwölf Millionen Bitcoins im Umlauf. Die Geldmenge kann aber nicht beliebig wachsen, weil das System ein technisches Limit eingebaut hat. Bei 21 Millionen ist Schluss.
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