Ursprünge der Fotografie 26.10.2024, 10:39 Uhr

Das Prinzip der Camera obscura: Wenn die Natur sich selbst zeichnet

Entdecken Sie die Geschichte der Camera obscura – vom antiken Naturphänomen zur technischen Grundlage der modernen Fotografie.

Camera Obscura

Das Prinzip der Camera obscura ähnelt einer Lochkamera, allerdungs verfügt sie über kein photografisches Medium.

Foto: PantherMedia / 2dmari

Die Magie des Lichts zieht die Menschheit seit jeher in ihren Bann. Von den Naturbeobachtungen antiker Denker bis hin zu bahnbrechenden Erfindungen der Moderne spiegelt die Geschichte der Camera obscura den Drang wider, die Natur zu verstehen und für die Ewigkeit zu konservieren. Das unscheinbare Gerät, dessen lateinische Bezeichnung ganz simpel mit „Dunkle Kammer“ übersetzt werden kann, spielte eine tragende Rolle in der Entwicklung von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Und in einer Zeit, in der visuelle Medien allgegenwärtig sind, lohnt sich ein Rückblick auf die Ursprünge unserer bildgebenden Verfahren.

Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise durch die Geschichte dieses erstaunlichen Geräts und entdecken Sie, wie ein dunkler Raum mit einem kleinen Loch unsere Sicht auf die Welt für immer veränderte.

Physikalische Grundlagen der Camera obscura: Wie Licht Bilder formt

Im Kern handelt es sich bei der Camera obscura einfach ausgedrückt um einen lichtdichten Raum oder Kasten, in dessen Wand sich ein kleines Loch befindet. Durch diese Öffnung dringt Licht von der Außenwelt ein und projiziert ein Abbild der äußeren Szenerie auf die gegenüberliegende Innenwand. Allerdings seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend. Dieses Phänomen tritt ganz ohne den Einsatz von Linsen oder Spiegeln auf und demonstriert einige der grundlegenden Eigenschaften des Lichts.

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Die Tatsache, dass das projizierte Bild in der Camera obscura sowohl seitenverkehrt als auch auf dem Kopf stehend erscheint, mag zunächst verblüffen. Dieses Phänomen lässt sich jedoch durch die geometrische Anordnung der Lichtstrahlen erklären, die durch das kleine Loch in den dunklen Raum gelangen.

Angenommen, an einem Objekt werden sowohl der oberste als auch unterste Punkt betrachtet, verläuft der Lichtstrahl vom unteren Punkt schräg nach oben durch das Loch und trifft auf den oberen Bereich der Projektionsfläche. Selbiges gilt in umgekehrter Variante für den oberen Punkt auf dem Objekt, dessen Lichtstrahl an den unteren Rand der Projektionsfläche trifft. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Lichtstrahlen auch auf horizontaler Ebene kreuzen, ist die Projektion im Inneren zudem auch seitenverkehrt sichtbar.

Die Rolle des Lochdurchmessers

Die Größe der Öffnung, durch die das Licht in die Camera obscura eintritt, wirkt sich unmittelbar auf Faktoren wie Bildschärfe und Helligkeit aus. Ein kleineres Loch lässt nur einen schmalen Lichtstrahl in den abgedunkelten Raum eindringen. Dadurch werden diese von verschiedenen Punkten des Objekts präziser getrennt, sodass ein schärferes und gleichzeitig detailreicheres Bild entsteht. Die Begrenzung des einfallenden Lichts reduziert darüber hinaus die Streuung und Überlagerung der einzelnen Lichtstrahlen, sodass die Konturen im projizierten Bild klarer erscheinen.

Allerdings bringt eine kleinere Öffnung auch Nachteile mit sich. Da weniger Licht in die Camera obscura gelangt, ist das projizierte Bild dunkler. In Umgebungen mit geringer Helligkeit oder bei Bewölkung kann dies dazu führen, dass das Bild nur schwer erkennbar ist. Es entsteht also stets ein Kompromiss zwischen Schärfe und Helligkeit, genau wie bei modernen Kameras und der Wahl der passenden Blendenzahl.

Ein größeres Loch hingegen lässt mehr Licht ein und erzeugt ein entsprechend helleres Bild. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Umgebung nicht optimal ausgeleuchtet ist. Allerdings führt die erhöhte Lichtmenge zu einer Unschärfe im Bild, da die Lichtstrahlen von verschiedenen Punkten des Objekts weniger präzise getrennt werden. Die Überlagerung der Lichtstrahlen lässt die Konturen verschwimmen und reduziert die Details in der Abbildung.

Der Einfluss des Abstands zur Projektionsfläche

Neben der Lochgröße spielt der Abstand zwischen dem Loch und der Projektionsfläche ebenfalls eine wichtige Rolle – er bestimmt maßgeblich die Größe und Helligkeit des projizierten Bildes.

Ein größerer Abstand führt dazu, dass sich die Lichtstrahlen weiter ausbreiten, bevor sie auf die Projektionsfläche treffen. Das Ergebnis ist ein größeres Bild, da die auseinandergehenden Lichtstrahlen eine größere Fläche abdecken. Allerdings verteilt sich das Licht stärker, sodass das Bild insgesamt dunkler erscheint. Darüber hinaus kann die Bildschärfe abnehmen, da die Lichtstrahlen über eine längere Strecke gestreut werden können.

Ein kleinerer Abstand bewirkt das Gegenteil. Das projizierte Bild fällt kleiner, aber heller und potenziell schärfer aus. Die Lichtstrahlen legen eine kürzere Strecke zurück, bleiben stärker gebündelt und verteilen sich auf kleinerer Fläche – mit dem Resultat, dass die Projektion heller und schärfer erscheint.

Die Beziehung zwischen Abstand und Bildgröße lässt sich durch das Prinzip der ähnlichen Dreiecke in der Geometrie erklären. Wenn der Abstand zwischen Loch und Projektionsfläche verdoppelt wird, verdoppelt sich auch die Größe des projizierten Bildes. Diese proportionale Beziehung ermöglicht es, die gewünschte Bildgröße durch eine Anpassung des Abstands ganz gezielt zu steuern.

Von der Naturbeobachtung zur technischen Anwendung

Die Faszination für die Camera obscura reicht weit in die Antike zurück. Schon im späten 5. Jahrhundert v. Chr. erkannte der chinesische Philosoph Mozi das Prinzip der „umgekehrten Bildprojektion“. Er stellte fest, dass Licht in geraden Linien reist und ein invertiertes Bild entsteht, wenn es durch eine kleine Öffnung fällt – eine Beobachtung, die damals noch als mysteriös galt, aber bereits grundlegende optische Gesetze offenbarte.

Auch Aristoteles beobachtete im antiken Griechenland während einer Sonnenfinsternis, wie das Licht durch kleine Öffnungen halbmondförmige Projektionen erzeugte. Diese einfache, aber eindrucksvolle Entdeckung regte ihn zu tiefgehenden Überlegungen über die Natur des Lichts an und half, das Verständnis für die Funktionsweise solcher Lichtbilder zu entwickeln.

Einen entscheidenden Durchbruch für das Verständnis der Camera obscura erzielte der arabische Gelehrte Hasan Ibn al-Haytham im 10. Jahrhundert. Durch systematische Experimente mit diesem optischen Gerät legte er in seinem Werk „Buch der Optik“ die wissenschaftlichen Grundlagen für die moderne Optik. Ibn al-Haytham beschrieb nicht nur die Eigenschaften des Lichts, sondern auch, wie es durch eine Öffnung in einen dunklen Raum gelangt und dort ein Bild projiziert.

Entwicklungen in der Renaissance: Kunst und Wissenschaft im Einklang

In der Renaissance erreichte die Camera obscura eine neue Bedeutung und erlebte eine regelrechte Blütezeit. Künstler wie Leonardo da Vinci erkannten das immense Potenzial dieses Instruments und nutzten es, um Perspektive und Proportionen in ihren Werken mit bisher unerreichter Präzision darzustellen. Durch die Projektion der Realität auf eine Leinwand ermöglichte es die Camera obscura, dass „die Natur sich selbst zeichnet“, wie Leonardo es beschrieb.

Neben der künstlerischen Nutzung kamen im Laufe der Zeit auch technische Verbesserungen zum Tragen. Die Einführung von Linsen war dabei ein entscheidender Fortschritt. Mit ihrer Hilfe konnte die Bildschärfe deutlich verbessert und die Helligkeit der projizierten Bilder gesteigert werden. Johannes Kepler, ein Pionier der Optik, fügte beispielsweise eine konvexe Linse hinzu, die das einfallende Licht bündelte und die Bildqualität weiter erhöhte.

Vom Raum zum tragbaren Gerät: Die Formen der Lochkamera

Die Camera obscura existiert in vielen verschiedenen Formen, von raumgroßen Konstruktionen bis hin zu tragbaren Modellen. Große Camerae obscurae wurden oft in eigens errichteten Gebäuden installiert, um Landschaften oder Städte zu projizieren und fanden vor allem in der Architektur und Kunst Verwendung. Tragbare Versionen waren häufig als handliche Boxen konzipiert. Diese mobilen Geräte fanden im 17. und 18. Jahrhundert weite Verbreitung und ermöglichten es Künstlern, detaillierte Skizzen von Landschaften oder Gebäuden anzufertigen. Gezeichnet wurde dabei einfach direkt auf die projizierten Bilder.

Spätere Entwicklungen integrierten Linsen und Spiegel, welche die Bildschärfe verbesserten und das projizierte Bild auf eine horizontale Fläche lenkten. Diese Verbesserungen führten zu einem breiteren Einsatz, nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Wissenschaft, z. B. zur Beobachtung von Sonnen- oder Naturphänomenen.

Heute gibt es sogar Modelle in öffentlichen Parks oder auf Türmen, die es Besuchern erlauben, eine umgekehrte, projizierte Version der Umgebung zu erleben – eine nostalgische Erinnerung an den Beginn der optischen Wissenschaften.

Camera Obscura

Mit Hilfe einer Camera obscura lassen sich Objekte fotorealistisch zeichnen oder gravieren.

Foto: PantherMedia /
Morphart

Die Geburt der Fotografie: Vom optischen Gerät zum bildgebenden Verfahren

Im 19. Jahrhundert erlebte die Camera obscura eine revolutionäre Transformation. Was einst als Mittel zur Projektion von Bildern diente, entwickelte sich zu einem Werkzeug, das diese Bilder dauerhaft festhalten konnte – ein Durchbruch, der Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft grundlegend veränderte.

  • Nicéphore Niépce, ein französischer Erfinder, war einer der Pioniere dieser Entwicklung. 1826 gelang ihm mit einer Camera obscura und einer lichtempfindlichen Zinnplatte das erste dauerhafte Foto: „Blick aus dem Fenster in Le Gras“. Dieses Bild erforderte jedoch eine Belichtungszeit von mehreren Stunden, doch der Grundstein für weitere Verfahren und Entwicklungen war damit gelegt.
  • Louis Daguerre, ein Zeitgenosse Niépces, führte dessen Arbeit weiter und entwickelte die sogenannte Daguerreotypie. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Bilder auf versilberten Kupferplatten festgehalten wurden. Mit stark verkürzten Belichtungszeiten und einer weitaus höheren Detailgenauigkeit wurde die Daguerreotypie 1839 der Öffentlichkeit präsentiert. Das Zeitalter der kommerziellen Fotografie war damit eingeläutet.
  • William Henry Fox Talbot arbeitete in England parallel an einem anderen Verfahren, der Kalotypie, bei dem Silberjodid-beschichtetes Papier verwendet wurde. Talbots bahnbrechender Ansatz ermöglichte es, Negative herzustellen, aus denen beliebig viele Positive gezogen werden konnten.

Die Camera obscura spielte bei all diesen Erfindungen eine tragende Rolle. Sie diente nicht nur als optisches Gerät für die Aufnahmen, sondern wurde auch zur ersten „Kamera“ im heutigen Sinne, da sie es ermöglichte, flüchtige Lichtbilder dauerhaft festzuhalten. Diese Entwicklung eröffnete völlig neue Möglichkeiten in Kunst, Wissenschaft sowie Dokumentation und ebnete den Weg für die moderne Fotografie.

Einfluss auf Kunst und Gesellschaft

Die Fotografie veränderte die Kunstwelt nachhaltig: Maler, die sich bis dahin um eine möglichst realistische und naturgetreue Darstellung ihrer Werke bemüht hatten, mussten sich neu orientieren, da nach und nach die Fotografie diese Aufgabe übernahm. Diese Tatsache brachte neue Kunstrichtungen wie den Impressionismus, der den subjektiven Eindruck eines Moments und das Spiel von Licht und Farbe in den Vordergrund stellte, hervor. Darüber hinaus entstanden in diesem Zusammenhang auch andere Strömungen wie Symbolismus und Surrealismus als Reaktion auf die neuen Möglichkeiten der Lichtbildkunst.

In der Gesellschaft revolutionierte die Fotografie die Art und Weise, wie Informationen verbreitet wurden. Zum ersten Mal konnten Menschen, Ereignisse und Orte präzise und massenhaft festgehalten und dokumentiert werden. Das förderte nicht nur den Austausch von Informationen, sondern legte gleichzeitig den Grundstein für die modernen Massenmedien. Fotografien wurden zu einem mächtigen Werkzeug der Kommunikation und beeinflussten den Journalismus, die Kriegsberichterstattung und die Werbung gleichermaßen.

Die Fotografie hatte außerdem den Nebeneffekt, das soziale Bewusstsein zu schärfen. Durch die dokumentarische Kraft der Kamera konnten soziale Missstände, Kriege und Naturkatastrophen sichtbar gemacht werden und den öffentlichen Diskurs prägen, um Veränderungen anzustoßen. Fotografen wie Lewis Hine oder Dorothea Lange nutzten beispielsweise die Fotografie, um die Lebensumstände von Arbeitern und Migranten während der industriellen Revolution sowie der Weltwirtschaftskrise zu dokumentieren und dadurch die Aufmerksamkeit auf soziale Ungerechtigkeiten zu lenken.

Fotografie war also nicht mehr bloß ein technischer Fortschritt, sondern auch ein kulturelles und soziales Werkzeug, das sowohl Kunst als auch Gesellschaft tiefgreifend und nachhaltig beeinflusste.

Die Camera obscura in der Moderne: Die Transformation von analog nach digital

Mit der Einführung digitaler Technologien hat sich die Fotografie erneut grundlegend verändert. Trotz der digitalen Revolution bleiben die optischen Gesetze, welche der Camera obscura zugrunde liegen, aber unverändert. Moderne Digitalkameras und Smartphones nutzen nach wie vor dieselben Prinzipien, die bereits vor Jahrhunderten entdeckt wurden – von der Lichtsteuerung durch Objektive bis hin zur Bilderfassung durch digitale Sensoren, die das Filmmaterial ersetzen.

Interessanterweise arbeitet auch unser Auge nach dem Prinzip der Camera obscura. Das Licht, das durch die Pupille eintritt, wird auf der Netzhaut als umgekehrtes Bild projiziert. Erst unser Gehirn „dreht“ die Wahrnehmung um und lässt uns die Welt in ihrer gewohnten Orientierung sehen. Diese Verbindung zwischen der Lochkamera und der Funktionsweise des Auges verdeutlicht, dass unser Verständnis von Realität immer durch einen Filter – ob mechanisch oder biologisch – geprägt ist.

Im digitalen Zeitalter mag sich zwar die Technologie weiterentwickelt haben, doch das Streben des Menschen, die flüchtige Realität einzufangen, bleibt. Fotografie ist mehr als ein technisches Verfahren – sie ist eine Einladung, die Welt aus neuen Blickwinkeln zu betrachten sowie das Unsichtbare sichtbar zu machen und für die Ewigkeit zu konservieren.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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