Verursacher ist der Mensch 22.06.2015, 12:30 Uhr

Das sechste Große Sterben hat begonnen

Fünfmal in der Erdgeschichte stand es Spitz auf Knopf für die Bewohner des blauen Planeten. Fünfmal fegte ein katastrophales Ereignis, ein großer Meteoriteneinschlag zum Beispiel, über die Erde hinweg und rottete fast alle lebenden Arten aus. Forscher sagen, es ist wieder soweit. Das sechste Massensterben steht an. Eines der Opfer könnte der Verursacher der Katastrophe selbst sein: der Mensch.

Der Mensch: Noch nicht lange auf der Erde und bald schon wieder weg? Trifft das sechste Massensterben auf dem blauen Planeten auch die Menschheit? Oder bleibt Homo Sapiens verschont? Wissenschaftler fordern zum Handeln auf. 

Der Mensch: Noch nicht lange auf der Erde und bald schon wieder weg? Trifft das sechste Massensterben auf dem blauen Planeten auch die Menschheit? Oder bleibt Homo Sapiens verschont? Wissenschaftler fordern zum Handeln auf. 

Foto: Jörg Carstensen/dpa

Auf der Erde hat das sechste Massenaussterben begonnen. Zu diesem Ergebnis kommen Gerardo Ceballos von der Autonomen Universität Mexiko und Kollegen der drei US-Universitäten Princeton, Stanford und Berkely. Ihre wissenschaftliche Untersuchung wurde jetzt in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht. Ohne aktives Gegensteuern würde es „Millionen Jahre“ dauern, bis sich die Erde davon wieder erhole, so der Hauptautor der Studie Ceballos.

Artensterben im vergangenen Jahrhundert 114 Mal höher

Basis der im Fachblatt „Science Advances“ präsentierten apokalyptisch anmutenden Zustandsanalyse, ist der Vergleich des heute beobachteten Artensterbens mit dem sogenannten „Hintergrundaussterben“. Dieses liegt pro Jahrhundert bei zwei von 10.000 Wirbeltierarten, ganz ohne menschliche Hilfe. „Die Rate im zurückliegenden Jahrhundert war bis zu 114 Mal höher, als sie es ohne menschliche Aktivität gewesen wäre“, schreiben die Wissenschaftler.

Ereilt die Menschheit ein ähnliches Schicksal wie die Dinosaurier? Forscher glauben Belege dafür gefunden zu haben, dass die Spezies Homo Sapiens der sechsten Massenaussterbungs-Welle zum Opfer fallen könnte.

Ereilt die Menschheit ein ähnliches Schicksal wie die Dinosaurier? Forscher glauben Belege dafür gefunden zu haben, dass die Spezies Homo Sapiens der sechsten Massenaussterbungs-Welle zum Opfer fallen könnte.

Quelle: Reiner Voß/dpa

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
über aeconsult-Firmenlogo
(Bereichs-)Leiter Produktion (m/w/d) über aeconsult
zentral in Norddeutschland Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
A. Menarini Research & Business Service GmbH-Firmenlogo
Junior-Ingenieur für Infrastruktur und Herstellanlagen (m/w/d) A. Menarini Research & Business Service GmbH
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Flowserve Corporation-Firmenlogo
Trainee Operations (m/w/d) mit dem Schwerpunkt Prozessoptimierung und Digitalisierung Flowserve Corporation
Dortmund Zum Job 
FEIG ELECTRONIC GmbH-Firmenlogo
(Senior-) Hardwareentwickler*in - Schaltungstechnik und Mikrocontroller, Sensorik FEIG ELECTRONIC GmbH
Weilburg Zum Job 
Ruland Engineering & Consulting GmbH-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) verfahrenstechnische Fertigung Ruland Engineering & Consulting GmbH
Neustadt an der Weinstraße Zum Job 
WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) mit dem Schwerpunkt R&D und Produktion WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG
Windhagen Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Technische Hochschule Mittelhessen-Firmenlogo
W2-Professur mit dem Fachgebiet Material- und Fertigungstechnologie Metallischer Werkstoffe Technische Hochschule Mittelhessen
Friedberg Zum Job 

Es gebe „keinen relevanten Zweifel“ daran, „dass wir in eine sechste große Welle des Massenaussterbens eintreten“, sagt Co-Autor Paul Ehrlich von der Stanford University. Ceballos warnt, wenn nichts unternommen wird, „verschwindet unsere Spezies vermutlich zu einem frühen Zeitpunkt“.

Klimaerwärmung und Waldrodung beschleunigen Artensterben

Die Gründe für das beschleunigte Artensterben sind alte Bekannte: Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und Waldrodung zum Beispiel. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN mit Sitz in der Schweiz sind 41 Prozent aller Amphibien-Arten und 26 Prozent aller Säugetier-Arten vom Aussterben bedroht.

Verschwindet die Menschheit vom Antlitz der Erde? Forscher warnen eindringlich vor der sechsten Massenaussterbungs-Welle.

Verschwindet die Menschheit vom Antlitz der Erde? Forscher warnen eindringlich vor der sechsten Massenaussterbungs-Welle.

Quelle: Nasa

Professor Dr. Richard Pott, Leiter des Instituts für Geobotanik an der Leibniz Universität Hannover, stellt das derzeitige Artensterben in einen ganz großen Kontext: „Die gegenwärtigen und zukünftigen weltweiten Verluste von Arten infolge von Landumwandlungen mit Habitatverlusten und der direkten Zerstörung gewachsener Lebensräume durch den Menschen sind mit denen der fünf bekannten Massensterben der Erdgeschichte vergleichbar, die in den vergangenen 500 Millionen Jahren stattgefunden haben.“

Bestand der Wirbellosen hat sich in den letzten 35 Jahren fast halbiert

Die Weltbevölkerung hat sich in den vergangenen 35 Jahren verdoppelt, im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Wirbellosen – Tiere, wie Käfer und Spinnen oder Honigbienen – um rund 45 Prozent verringert. Insekten sind die Hauptnahrungsquelle für Vögel und Nagetiere. Ohne Würmer gibt es keinen Humus und damit keine Landwirtschaft. Honigbienen bestäuben einen Großteil unserer Kulturpflanzen. Ohne die Honigbiene keine Äpfel, Kirschen, Gurken und Tausende andere Lebensmittel.

Tiere spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem. Und so gilt: Ohne Honigbiene gäbe es keine Äpfel, Kirschen etc. 

Tiere spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem. Und so gilt: Ohne Honigbiene gäbe es keine Äpfel, Kirschen etc.

Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Rodolfo Dirzo, der als Biologieprofessor an der Stanford University forscht, fasst zusammen: „Wir neigen dazu, dass Massensterben bloß als den Verlust verschiedener Arten auf der Erde zu betrachten, aber damit einher geht auch ein Verlust der Funktionsfähigkeit unseres Ökosystems, in dem Tiere eine zentrale Rolle spielen.“

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.