Das sind Deutschlands beste Nachwuchsforscher
Das Bundesfinale Jugend forscht fand vom 16. bis 19 Mai 2019 in Chemnitz statt. Wir stellen die Gewinner und genialen Ideen vor.
Jugend forscht fördert Talente
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb. Ziel ist, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und junge Talente zu fördern. Pro Jahr finden bundesweit mehr als 110 Wettbewerbe statt. Teilnehmen können Jugendliche ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren. Jeder hat die Chancen auf attraktive Geld- und Sachpreise. Die Technikpreise werden vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) gestiftet.
Der Bundeswettbewerb ist das Highlight des gesamten Wettbewerbs. Die finalen Projekte werden präsentiert und durch eine Jury bewertet. An der Veranstaltung nehmen alle Jungforscher teil, die bei einem der Jugend forscht-Landeswettbewerbe den 1. Platz belegt haben. Beim Finale des bekanntesten Nachwuchswettbewerbs, messen sich die Besten des Landes in den 7 Jugend forscht-Fachgebieten. Diese sind:
- Arbeitswelt
- Biologie
- Chemie
- Geo- und Raumwissenschaften
- Mathematik/Informatik
- Physik
- Technik
Das sind die Jugend forscht Gewinner 2019
Sehen Sie alle Bundessieger des diesjährigen Jugend forscht-Finales in unserer Bildergalerie.
Den 54. Bundeswettbewerb richtete die Stiftung Jugend forscht e. V. gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU vom 16. bis 19. Mai 2019 in Chemnitz aus.
Künstliche Intelligenz beschäftigt die jungen Forscher
Die 17-jährige Tara Moghiseh aus Kaiserslautern ist am Sonntag als eine der besten Nachwuchsforscherinnen Deutschlands ausgezeichnet worden. Sie nutzte den Einsatz künstlicher Intelligenz, um verschiedene Typen weißer Blutkörperchen, etwa von Leukämiekranken, automatisch zu erkennen. Tara Moghiseh erhielt dafür den 1. Preis in der Kategorie Arbeitswelt und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Constantin Tilman Schott (16) aus Niedersachsen konnte den 1. Platz im Fachgebiet Mathematik/Informatik erzielen. Er programmierte eine innovative Software, mit der sich in der Röntgendiagnostik wichtige Bezugspunkte auf der Schädelbasis vermessen lassen. Sein Programm basiert auf künstlicher Intelligenz und erzielt so eine sehr hohe Treffgenauigkeit.
Originelle Ideen werden prämiert
Auch aus Nordrhein-Westfalen kommen glückliche Jugend forscht-Gewinner. Anton Fehnker (17) und Simon Raschke (17) wurden mit dem Preis für die originellste Arbeit ausgezeichnet. Sie untersuchten, auf welche Weise die wellenartigen Oberflächenmuster, sogenannte Rippel, im Sand entstehen. Ihr Ergebnis: Der Prozess der Rippelbildung folgt chaotischen Gesetzmäßigkeiten. Im Fachgebiet Technik überzeugten Felix Sewing (18) und Alex Korocencev (18) aus Baden-Württemberg die Jury. Sie konstruierten ein spezielles Gefährt, das über dem Boden schwebt.
Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit gewannen Milena Wiegand (18), Max Asenow (18) und Tina Munkewitz (18) aus Thüringen. Die Jugendlichen synthetisierten 2 neue Fluoreszenzfarbstoffe. Mit diesen färbten sie Bakterien, Krebszellen sowie pflanzliche Proben und konnten unter dem Mikroskop sehen, dass unterschiedliche Eiweißstoffe blau markiert wurden. Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielten Jakob Rehberger (17) und Jonas Münz (16) aus Baden-Württemberg. Die beiden entwickelten eine neuartige Maschine, mit der sich scharfe Kanten und kleinste Verunreinigungen an den Titanschrauben von Knochenimplantaten entfernen lassen. Dabei nutzten sie erstmals Ultraschallwellen.
Der Preis „Jugend forscht Schule 2019“ ging an das Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal für seine vorbildliche MINT-Förderung ab der 5. Klasse. Naturwissenschaftlicher Laborunterricht sowie ein Schülerlabor „Astronomie“ mit Planetarium und Schülersternwarte regen die Schüler dazu an, projektorientiert und anwendungsbezogen zu forschen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte in Chemnitz den Preisträgern. Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, dass die Menschen die Welt ein Stück besser verstehen und vielleicht sogar in Zukunft ein wenig besser leben und arbeiten können, sagte er. Insgesamt hatten sich 190 Jungforscher mit 111 Projekten für den Bundesentscheid qualifiziert.
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