Deutscher Innovationspreis sucht zukunftsweisende Ideen
Mit dem 2 CV von Citroën war es ein Riesenspaß, sich bis zum Anschlag in die Kurve zu legen. Nicht ganz ungefährlich. Als Plus an Sicherheit entpuppt sich da heute Schaefflers Wankstabilisator: Der siegte 2016 beim Deutschen Innovationspreis, weil er Autos daran hindert, sich unkontrolliert zu neigen. Besser ist das. Und spannend, wer sich für den Innovationspreis 2017 bewirbt. Am 30. November ist Bewerbungsschluss.
Derzeit ist der elektromechanische Wankstabilisator von Schaeffler Oberklassemodellen vorbehalten. Die haben schließlich viel Gewicht und werden auch schon mal mit hohem Tempo in die Kurven gehetzt. Gut, dass der Stabilisator verhindert, dass sich das Auto zu sehr in die Kurve legt und dabei instabil wird. Und auch das mögliche Aufschaukeln des Autos wird verhindert. Diese Sicherheitstechnik zeichnete die Jury des Deutschen Innovationspreises 2016 in der Kategorie Großunternehmen mit dem 1. Preis aus.
Bewerbungsfrist für Deutschen Innovationspreis läuft noch
Noch bis zum 30. November können sich Start-ups, Mittelständler und eben Großunternehmen mit ihren neuen Entwicklungen für den Deutschen Innovationspreis bewerben, den 2010 Accenture, EnBW, Evonik und die WirtschaftsWoche zum ersten Mal ausgeschrieben haben.
Der Preis will herausragende, zukunftsweisende Innovationen deutscher Unternehmen auszeichnen, die Geschäft und Märkte verändern. Neben Produkten werden auch Geschäftsmodelle, Prozesse und Services sowie Organisations- und Marketinginnovationen berücksichtigt.
Genau solch eine Nische hat das Berliner Start-up 3Yourmind gefunden. Der Online-Marktplatz vermittelt 3D-Druckdienste. Die Plattform bietet Unternehmen die Möglichkeit ihre Konstruktionsdaten automatisiert für den 3D-Druck aufzubereiten. Dank des Services sparen selbst 3D-Experten rund 20 Minuten bei der Optimierung der Daten, weniger erfahrene Anwender gleich mehrere Stunden Arbeit. Für diese Idee und die Aufbereitungssoftware schaffte das junge Unternehmen im Frühjahr in der Kategorie Start-ups den 1. Platz.
Wie Merck Smartphone-Displays leistungsfähiger macht
Längst in den Smartphones angekommen ist eine Erfindung des Darmstädter Unternehmens Merck, das 2015 mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde: Das Unternehmen hat Flüssigkeitskristalle entwickelt, die immer größere Displays ermöglichen, ohne dass die Akkus noch schneller in die Knie gehen. Das Problem großer Displays: Die weiße Hintergrundbeleuchtung leuchtet immer, selbst wenn der Bildschirm schwarz ist, und verschwendet dabei Energie aus dem Akku. Mit der wachsenden Größe der Displays steigt auch der Energiebedarf. Die Akkus schwächeln also nach immer kürzerer Zeit.
Die Lösung: Merck hat eine neue LC-Technologie entwickelt, bei der die neuen, zwischen zwei Glasplatten liegenden Flüssigkristalle das Licht extrem effizient nutzen. Das schont zum einen den Akku, denn die neuen Kristalle brauchen rund ein Drittel weniger Energie. Gleichzeitig verbessern die Kristalle das Bild, das leuchtender und schärfer erscheint. Bereits eine Zehntelgrammmischung der Flüssigkristalle verleiht den Displays von Smartphones und Tablets ihre Leuchtkraft. Damit überzeugte Merck 2015 die Jury des Deutschen Innovationspreis.
Deutscher Innovationspreis in drei Kategorien
Aktuell laufen die Bewerbungen für den Deutschen Innovationspreis 2017 in drei Kategorien für Start-ups, Mittelständler und Großunternehmer. Die eingereichten Vorschläge sollen aber keine utopischen Visionen sein. Es geht vielmehr um Entwicklungen mit Marktchanchen sowie Nutzen für Gesellschaft und Umwelt. Eine hochkarätige Jury bewertet die eingereichten Projekte. Mitglieder sind nicht nur die Unternehmenschefs von Accenture, EnBW, Evonik und die Chefredakteurin der WirtschaftsWoche.
Mitglieder sind außerdem renommierte Wissenschaftler wie der Physik-Nobelpreisträger Prof. Gerd Binnig, Prof. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes, sowie Prof. Günther Schuh, Direktor der RWTH Aachen Campus GmbH.
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