Das sind die größten Schiffe der Welt: Giganten der Ozeane
Sie befördern Waren und Menschen über Weltmeere und Flüsse: Die größten Schiffe ihrer Art sind für ihr Einsatzgebiet optimal gerüstet. Und das größte Schiff der Welt ist einfach nur überwältigend. Wir stellen das größte U-Boot, den größten Öltanker und weitere Riesen ihrer Klassen vor.
Es sind Giganten auf den Ozeanen: Die größten Schiffe der Welt. Doch welches ist das größte Schiff? Wir haben die absoluten Superriesen ihrer Klasse zusammengestellt:
Inhalt dieses Artikels:
- Das größte Binnenschiff
- Der größte Öltanker
- Der größte Flüssiggastanker
- Das größte Containerschiff
- Der größte Schüttgutfrachter
- Das größte Kreuzfahrtschiff
- Die größte Autofähre
- Der größte Flugzeugträger
- Das größte U-Boot
- Die größte Segeljacht
- Riesen außer Dienst
Die größten Schiffe der Welt – auf Binnengewässern und Ozeanen
Viele Schiffe werden immer größer und teurer in der Entwicklung. Reedereien planen weltweit neue Megaschiffe. Wir zeigen, welche die größten Schiffe sind.
Das größte Schiff der Welt auf Binnengewässern: MTS VT Vorstenbosch
Neben Lkw und Güterzügen übernehmen auch Binnenschiffe eine wichtige Rolle im Transportwesen: Was in den Seehäfen umgeschlagen wird, muss dort an- und abtransportiert werden. Die großen Ozeanriesen brauchen außerdem Treibstoff, mit dem sie durch die sogenannten Bunkerschiffe versorgt werden.
Dazu gehört die niederländische Vorstenbosch, die mit 147,15 Metern Länge und 22,90 Metern Breite das größte Schiff der Welt unter den Binnentankern ist. Ihr Tiefgang beträgt 5,40 Meter, wenn die insgesamt 20 Tanks mit 13.889 Kubikmetern (13.317 Tonnen) voll beladen sind. Für den Rhein, auf dem die üblichen Kapazitäten ca. 5.000 Tonnen betragen, hat die Vorstenbosch daher keine Lizenz. Sie ist seit 2011 zwischen den Häfen von Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen unterwegs, wo sie ihre gesamte Ladung dank starker Pumpen innerhalb von nur fünf Stunden löschen kann.
Schiff | Kategorie | Länge* | Breite* | max. Tiefgang* |
MTS VT Vorstenbosch | Binnentanker | 147,15 | 22,90 | 5,40 |
Hellespont-Alhambra-Klasse | Öltanker | 380 | 68 | 24,50 |
Q-Max-Klasse | LNG-Gastanker | 345 | 50 | 12 |
CMA CGM Antoine de Saint-Exupéry | Containerschiff | 400 | 59 | 16 |
Valemax-Klasse | Schüttgutfrachter | 360-362 | 65,06 | 23 |
Symphony of the Seas | Kreuzfahrtschiff | 361 | 65,68 | 9,32 |
Stena Line | Autofähre | 240 | 32 | 6,65 |
USS Gerald R. Ford | Flugzeugträger | 337,10 | 40,80 | 11,90 |
Typhoon-Klasse | U-Boot | 175 | 23,30 | 11,30-12,50 |
SY A | Segeljacht | 143 | 24,88 | 8 |
*in Meter |
Der größte Öltanker: TI-Klasse/Hellespont-Alhambra-Klasse
Um Energietransport geht es auch bei den vier Supertankern, die 2002 und 2003 unter den ursprünglichen Namen Alhambra, Fairfax, Metropolis und Tara für die Hamburger Reederei Hellespont in Dienst gingen. Mit mehreren Änderungen der Besitzverhältnisse änderten sich die Bezeichnungen, die gigantischen Abmessungen blieben unverändert: 380 Meter Länge erreicht kein anderer Tanker.
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Mit 68 Metern Breite passen die Schiffe der TI-Klasse nicht durch den Panamakanal, und der Tiefgang von 24,50 Metern verhindert die Befahrung des Sueskanals im beladenen Zustand. Die Alhambra (jetzt FSO Asia) sowie die Metropolis (jetzt FSO Africa) haben 2009 umfangreiche Umbauten erfahren und sind als schwimmende Lager- und Umschlagstationen (Floating production storage and offloading unit, FPSO) im Persischen Golf im Einsatz. Die Tara heißt jetzt Europe und dient seit 2017 im malaysischen Hafen von Kuala Sungai Linggi als Lagerstation.
Der größte Flüssiggastanker: Mozah, Nakilat Q-Max-Klasse
Energie zum Dritten: Flüssiges Erdgas (liquefied natural gas, LNG) hat nicht ganz den Rang von Erdöl. Es wird aber auch in Hunderten Millionen Tonnen jährlich gewonnen, die bewegt werden müssen. Auf den Ozeanen übernehmen LNG-Tanker diesen Job. Die größten Schiffe ihrer Art sind die Mozah und ihre Schwesterschiffe der Q-Max-Klasse. Die zwischen 2007 und 2010 gebauten Riesen sind 345 Meter lang und haben eine Kapazität von je 266.000 Kubikmeter. Die Q-Max-Schiffe warten mit einer Reihe von technischen Raffinessen auf, sodass ihr gesamter Energiebedarf rund 40% niedriger liegt als bei herkömmlichen Flüssiggastankern. Das schont die Umwelt genauso wie die Anlage zur Rückverflüssigung des Gases direkt an Bord. Sie reduziert die Verluste durch Boil-off-Gas, das wegen Temperaturschwankungen sonst verloren geht, auf ein Minimum.
Das größte Containerschiff: CMA CGM Antoine de Saint-Exupéry
Für Aufsehen sorgte die Antoine de Saint-Exupéry im März 2018, als sie im Hamburger Hafen anlegte: Sie ist mit 400 Meter nicht nur das größte Schiff, das jemals Hamburg besucht hat, sondern auch das längste Containerschiff der Welt. Auf ihrer Route von Südostasien nach Nordeuropa transportiert die Antoine de Saint-Exupéry maximal 20.776 Container bei einer Höchstgeschwindigkeit von 22 Knoten (41 Kilometer pro Stunde). Das Schwesterschiff Jean Mermoz ist seit Mai 2018 im Einsatz, das zweite Schwesterschiff Louis Bleriot ist derzeit noch im Bau. Länger als 400 Meter ist kein Wasserfahrzeug irgendeiner anderen Klasse, sodass die drei Schwesterschiffe die längsten noch im Dienst befindlichen Schiffe der Welt sind.
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Der größte Schüttgutfrachter: Valemax-Klasse
Was beim Öl der Tanker, ist beim festen Massengut der Bulkcarrier, zu Deutsch der Massengut- oder Schüttgutfrachter. Die 41 seit 2011 fertiggestellten Schiffe der Valemax-Klasse sind zwischen 360 und 362 Meter lang und damit weltweit die größten VLOCs (very large ore carriers). Auf 68 Exemplare soll die Familie noch anwachsen. Sie transportieren bis zu 400.000 Tonnen an Erzen und gehören somit auch bei der Tragfähigkeit zu den Spitzenreitern.
Doch wer nach Superlativen strebt, macht sich nicht nur Freunde: In China bestand zwischen 2012 und 2015 offiziell ein Verbot für das Anlegen von Bulkcarriern mit einer Kapazität von mehr als 300.000 Tonnen. In der Branche wurden Vorwürfe laut, dass das Bergbauunternehmen Vale mit seinen Megafrachtern für den Preisverfall in der Güterbeförderung sorge. Und das ist kein ganz unbegründeter Vorwurf: Vale selbst spricht von Einsparungen zwischen 20 % und 25 % mit den Valemax-Schiffen.
Das größte Kreuzfahrtschiff: Symphony of the Seas, Royal-Caribbean-Oasis-Klasse
Nicht nur zu wirtschaftlichen Zwecken, sondern auch zur Erholung verbringen Menschen Zeit auf dem Wasser: Das größte Kreuzfahrschiff der Welt ist die Symphony of the Seas der Reederei Royal Caribbean International. 362,1 m Länge und Platz für 6.687 Gäste sind Spitze in der Kategorie der Passagierschiffe. Zur Klasse gehören außerdem noch die Schwesterschiffe Harmony, Allure und die namensgebende Oasis of the Seas, die aber etwas kürzer und damit bei der Bruttoraumzahl unterlegen sind. Wer den Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff verbringt, kümmert sich weniger um die Höchstgeschwindigkeit seines Gefährts – dennoch bringt es die Symphony auf beachtliche 22 Knoten maximal. Wer es auf die Plätze zwei bis sieben der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt bringt, erfahren Sie hier.
Die größte Autofähre: Stena Hollandica und Stena Britannica
Wer nicht nur auf dem Schiff Urlaub machen, sondern auch gleich sein Fahrzeug mitnehmen will, reist mit einer Autofähre. Die Stena Hollandica und die Stena Britannica sind mit 240 Meter Länge die größten Autofähren der Welt.
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Entsprechend ihrer Bestimmung überzeugen diese RoPax-Schiffe (Roll On/Roll Off/Passagier) mit komfortablen Kabinen genauso wie mit reichlich Stauraum: Bis zu 1.200 Passagiere, 230 Pkw und 300 Lkw finden auf den insgesamt 5.500 Lademetern ihren Platz. Für eine angenehme Zeit an Bord sorgen Restaurants, eine Bar, eine Raucherlounge, ein Kino und ein Ruhebereich. Schlagzeilen machte ein Brand auf der Britannica im Januar 2018. Dabei entstand aber glücklicherweise nur ein Sachschaden.
Auch die norwegische Reederei Höegh hat eine ganze Reihe von schwimmenden Riesen-Transportern. Einen stellen wir hier vor.
Der größte Flugzeugträger: USS Gerald R. Ford
Ganz andere Anforderungen erfüllt der neueste und gleichzeitig größte sowie teuerste Flugzeugträger, die USS Gerald R. Ford. Rund 13 Milliarden Dollar kostete der 2013 vom Stapel gelaufene Gigant. Seine Länge beträgt 337,1 m, wovon 332,8 m als Flugdeck zur Verfügung stehen. Dort starten und landen maximal 90 Luftfahrzeuge. Noch länger als die USS Gerald R. Ford war lediglich die USS Enterprise mit stolzen 342,3 Metern Länge. Das Schiff der United States Navy wurde jedoch 2017 außer Dienst gestellt.
Bei der USS Gerald R. Ford verbessern unzählige technische Neuerungen von der Steuerung via Touchscreen hin zu elektromagnetischen Katapulten die Bedienbarkeit des Kriegsschiffs, das von zwei Atomreaktoren angetrieben wird. Bis 2030 sollen drei weitere Flugzeugträger dieser Art ihren Dienst aufnehmen. Bei deren Fertigung wird es vermutlich zu weniger Problemen kommen als beim ersten Exemplar. Unter anderem die Anforderungen an die Anzahl von Starts und Landungen konnten erst durch Nachbesserungen für rund 2 Milliarden Dollar erfüllt werden.
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Das größte U-Boot: Dmitriy Donskoi, TK-208 , Typhoon-Klasse
Das russische Militär kann bei den Rekordern mithalten: Die längsten jemals hergestellten Unterseebote sind die der russischen Typhoon-Klasse, die zwischen 1976 und 1986 gebaut wurden. Von der ehemals sieben Boote umfassenden Flotte ist mit der Dmitriy Donskoi heute ausgerechnet das älteste Boot der Typhoon-Klasse übrig. Seine Länge von 175 Metern übertrifft kein neueres U-Boot. Ursprünglich sollte keines der atomkraftbetriebenen Boote verschrottet, sondern modernisiert werden. Diesen Plan verwarf die russische Marine jedoch, weil der Bau neuer Boote der kleineren Borei-Klasse (170 Meter) als wirtschaftlich sinnvoller erachtet wurde. Ihren vielleicht letzten großen Auftritt hatte die Dmitriy Donskoi als sie im Juli 2017 bei einer Parade vor der russischen Insel Kotlin präsentiert wurde.
In Deutschland gibt es übrigens einige U-Boot-Museen, deren Besuch sich lohnt. Wer die Enge nicht so mag, dem seien diese Ausflugsideen von Ingenieuren für Ingenieure empfohlen. Sie kennen noch bessere Ziele für Technikbegeisterte? Schreiben Sie uns.
Die größte Segeljacht: SY A
Klasse statt Masse oder reinster Snobismus? Nicht jeder reist gern mit Wildfremden an Bord. Wer die finanziellen Möglichkeiten hat, lässt sich deshalb seine eigene Jacht bauen. So hat es der russische Milliardär Andrei Melnitschenko gemacht. Zur Abgrenzung von seiner ebenfalls sehr großen Motorjacht A hat er seine in Kiel gebaute Segeljacht SY A getauft. Sie ist 143 Meter lang, verfügt über drei Masten und Segel sowie jeweils zwei Elektro- und Dieselmotoren mit mehr als 11.000 Pferdestärken (PS) – damit zählt sie zu den größten Schiffen unter den Segeljachten. Das futuristische Design der SY A ist Geschmackssache. Doch nicht alles, was gefällt, ist auch erlaubt. Seit 2017 ermittelt die Kieler Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der illegalen Rohstoffbeschaffung. So soll beim Bau der Jacht Teakholz aus illegalen Quellen verwendet worden sein.
Riesen außer Dienst: Die größten Schiffe der Vergangenheit
Riesige Schiffe gab es schon vor Jahrtausenden. So gilt die „Thalamegos“ als das vielleicht größte Schiff der Antike. Der ägyptische König Ptolemaios IV. ließ das Schiff im 3. Jahrhundert vor Christus bauen. Das Nilschiff war laut Quellen 115 Meter lang und etwa 14 Meter breit. Der Katamaran mit Doppelrumpf trug einen kompletten zweigeschossigen Palast.
Eines der größten Schiffe ihrer Zeit war die „Adler von Lübeck“, die 1566 vom Stapel lief. Das Kriegsschiff der Hansestadt Lübeck war fast 80 Meter lang, 14 Meter breit und hatte eine Wasserverdrängung von rund 2000 Tonnen. Die Galeone konnte mit 138 Geschütze fassen. 1581 wurde das Segelschiff abgewrackt.
Der größte je gebaute Windjammer war die „France“. Das größte Schiff in dieser Kategorie wurde 1911 gebaut und war 146 Meter lang und fast 17 Meter breit. Das Segelschiff strandete 1922 vor Neukaledonien.
Der US-Schoner „Wyoming“ war das längste Holzschiff der Welt. Es war 137 Meter lang, 15 Meter breit und hatte einen Tiefgang von bis zu 9.30 Meter. Das 1909 erbaute größte Schiff seiner Art sank 1924 nahe Chatham in Massachusetts nahe Cape Cod. Die gesamte Besatzung starb bei dem Unglück.
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