Studie zur Tropfenbildung 14.08.2013, 16:34 Uhr

Die Reise der Fettaugen auf der Suppe

Die Entstehung von Tropfen auf der Oberfläche von nicht-mischbaren Flüssigkeiten ist ein alltägliches Phänomen. In einer Studie haben Mathematiker und Physiker gemeinsam versucht, die Reise der Tropfen auf ihrem Weg in einen Zustand des Gleichgewichtes nachzuvollziehen.

Fettaugen auf der Suppe sind ein Beispiel für Tropfenbildung auf der Oberfläche von nicht-mischbaren Flüssigkeiten. Diesem Phänomen haben sich jetzt Wissenschaftler noch einmal intensiv gewidmet. 

Fettaugen auf der Suppe sind ein Beispiel für Tropfenbildung auf der Oberfläche von nicht-mischbaren Flüssigkeiten. Diesem Phänomen haben sich jetzt Wissenschaftler noch einmal intensiv gewidmet. 

Foto: Zott

Über die kleinen, glänzenden Fettaugen, die auf der Hühnersuppe schwimmen, macht sich der Hühnersuppenliebhaber nur wenig Gedanken. Eine Gruppe von Physikern und Mathematikern interessierte dieses alltägliche Phänomen jedoch so sehr, dass sie in einer Studie untersucht haben, wie solche flüssigen Tropfen zustande kommen.

Tropfen versuchen einen Zustand des Gleichgewichtes zu erreichen

Theorie und Praxis waren in der Studie, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt und jetzt im European Physical Journal veröffentlicht wurde, gleichermaßen gefragt. Die Mathematikprofessorin Barbara Wagner von der Technischen Universität Berlin lieferte das theoretische Modell und Physikprofessor Ralf Seemann von der Universität des Saarlandes führte die Versuche durch.

„Die kleinen Fetttropfen, die auf einer Suppe oder auch auf Wasseroberflächen schwimmen, entstehen aus einem anfänglich gleichmäßigen Ölfilm“, erklärt Ralf Seemann. Wie bei allen natürlichen Systemen streben auch die Öltropfen an, einen Zustand des Gleichgewichts zu erreichen. „Die Tropfen sind bestrebt, ihre Oberflächenspannung zu minimieren und dadurch in einen stabilen Zustand zu kommen. Hat sich dieses Gleichgewicht eingestellt, haben die Fettaugen eine linsenähnliche Form, die durch die Oberflächenspannungen der beteiligten Grenzflächen bestimmt ist.“

So entwickelt sich ein Tropfen: Die Entwicklung endet, wenn der Tropfen seine linsenfömige Gleichgewichtsform erreicht hat, oder wie in dem gezeigten Beispiel die untere Flüssigkeitsschicht sehr dünn ist. In diesem Fall bleibt der Tropfen instabil.

So entwickelt sich ein Tropfen: Die Entwicklung endet, wenn der Tropfen seine linsenfömige Gleichgewichtsform erreicht hat, oder wie in dem gezeigten Beispiel die untere Flüssigkeitsschicht sehr dünn ist. In diesem Fall bleibt der Tropfen instabil.

Quelle: AG Prof. Seemann/Saar-Uni

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
ULTRA REFLEX GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Kunststoff (m/w/d) Entwicklung und Optimierung von Produkten und Prozessen ULTRA REFLEX GmbH
Willstätt Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) Process Design B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
JACOBS DOUWE EGBERTS DE GmbH-Firmenlogo
Project Engineer (w|m|d) JACOBS DOUWE EGBERTS DE GmbH
Elmshorn Zum Job 
Neoperl GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) Prozess-, Automatisierungs- und Elektrotechnik Neoperl GmbH
Müllheim Zum Job 
Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft-Firmenlogo
W3-Professur "Life Cycle Engineering" Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (w/m/d) Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Universitätsprofessur - BesGr. W3 für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik an der Fakultät V Technische Universität Berlin
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) für die Entwicklung von medizinischen Kunststoffeinmalartikeln B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Technische*r Mitarbeiter*in bzw. Ingenieur*in (m/w/d) in einer ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung mit dem Schwerpunkt Elektronik / Mikroelektronik oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Johns Manville Europe GmbH-Firmenlogo
Technology Leader (m/w/d) Nonwovens Europe Johns Manville Europe GmbH
Wertheim Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Promovierte*r wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) einer natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Adlershof Zum Job 
Rimowa GmbH-Firmenlogo
Senior Project Manager R&D (m/f/d) Rimowa GmbH
ROTHENBERGER Werkzeuge GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Rohrwerkzeuge und Rohrbearbeitungsmaschinen ROTHENBERGER Werkzeuge GmbH
Kelkheim Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Key Account in der Elektronikbranche Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Funkwerk Systems GmbH-Firmenlogo
Leiter Entwicklungsabteilung (m/w/d) Funkwerk Systems GmbH
Kölleda Zum Job 
maxon motor GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (w/m/d) für Qualität in Entwicklungsprojekten | Antriebstechnik maxon motor GmbH
Sexau bei Freiburg im Breisgau Zum Job 
Atlantic GmbH-Firmenlogo
Werksleiter Endbearbeitung Schleifscheiben und Honsteine (m/w/d) Atlantic GmbH
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Medizintechnik PARI Pharma GmbH
Gräfelfing bei München Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften-Firmenlogo
HF-Ingenieur*in (m/w/d) als technische*r oder wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Leipzig Zum Job 

Für ihre Versuche haben die Wissenschaftler nicht-mischbare flüssige polymere Stoffe, so genannte Polymerschmelzen verwendet, die mit ihren temperaturabhängigen Viskositäten besser geeignet sind als Wasser. Außerdem können die Schmelzen auch eingefroren werden, ohne dass sie ihre Form verändern. „Damit die Gravitation die Ergebnisse nicht beeinflusst, haben wir die Experimente zudem an nur einem Mikrometer großen Tropfen durchgeführt. Diese sind circa 100-mal kleiner als das menschliche Haar“, erklärt Seemann.

Stabilität der Tropfen hängt von der darunterliegenden Flüssigkeitsschicht ab

In ihrer Studie konnten die Forscher zeigen, dass die Bildung der Tropfen von den Eigenschaften der Flüssigkeit und der Dicke der Flüssigkeitsschicht abhängen, auf der sie schwimmen. Bei dem Versuch der Tropfen, eine stabile Form einzunehmen, entsteht eine Bewegung, die wiederum ein Strömungsprofil verursacht, das noch tief in der darunterliegenden Flüssigkeit zu spüren ist. „Wir wussten, dass es dieses Strömungsfeld gibt, waren aber überrascht, dass es so tief in die untere Flüssigkeitsschicht hinunter reicht“, sagte Seemann gegenüber ingenieur.de.

Als Ergebnis ließe sich festhalten, dass „die dynamische Tropfenform und die Zeit, in der sich der Tropfen bildet, empfindlich von der Viskosität und der Dicke der darunterliegenden Flüssigkeitsschicht abhängt“, so Seemann. Je dicker die Flüssigkeitsschicht, desto schneller finden die Tropfen ins Gleichgewicht. Umgekehrt kann es möglich sein, dass bei einer sehr dünnen Schicht die Tropfen nicht in der Lage sind je ihre Gleichgewichtsform zu erreichen.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.