Roller wurde Filmstar 22.04.2016, 16:45 Uhr

Die Vespa, der schönste Roller der Welt, wird 70 Jahre jung

Sommer, Sonne, Freiheit, Italien: Die Vespa ist ohne Frage ein Kult-Roller, der untrennbar mit dem Lebensgefühl der 1950er und 60er Jahre verbunden ist. Jetzt wird das Zweirad von Piaggio 70 Jahre alt. Die Vespa – eine Erfolgsgeschichte aus der Toskana. 

Vespa-Treffen 2015: Vor genau 70 Jahren hatte der Unternehmer Enrico Piaggio die Idee für ein günstiges Transportmittel auf zwei Rädern und Beauftragte den Ingenieur Corrdino D’Ascanio mit der Entwicklung des Vespa-Rollers.

Vespa-Treffen 2015: Vor genau 70 Jahren hatte der Unternehmer Enrico Piaggio die Idee für ein günstiges Transportmittel auf zwei Rädern und Beauftragte den Ingenieur Corrdino D’Ascanio mit der Entwicklung des Vespa-Rollers.

Foto: Piaggio Group

Vespa-Treffen 2015: Vor genau 70 Jahren hatte der Unternehmer Enrico Piaggio die Idee für ein günstiges Transportmittel auf zwei Rädern und Beauftragte den Ingenieur Corrdino D’Ascanio mit der Entwicklung des Vespa-Rollers.

Foto: Piaggio Group

Die Vespa feiert am Wochenende ihren 70. Geburtstag: Der Roller war immer schon besonders praktisch. Spritzwasser von der Straße wurde abgehalten und an einem Haken ließen sich sogar Einkäufe verstauen. Das Bild stammt von 1964. 

Foto: dpa

Produktion des Vespa-Rollers 1950 in der Vespa-Fabrik in Pontedera in der Toskana.

Foto: Piaggio Group/dpa

Eine Puppe trägt scheinbar mühelos mit einer Hand das neue Vespa-Modell auf der 5. Internationalen Fahrrad- und Motorradausstellung (IFMA) im September 1962 in Frankfurt am Main. 

Foto: dpa

Die erste Vespa aus dem Jahr 1946: Bis heute hat sich die Form des Rollers nicht wesentlich verändert. Die Vespa wird am Wochenende 70 Jahre alt.

Foto: Piaggio Group

Eine Vespa aus dem Jahr 1954: Restaurierte Vespas sind heute ein Vermögen wert.

Foto: Alexander Heinl/dpa

Foto: Piaggio Group

Am Wochenende wird in der Toskana mit Ausfahrten und Akrobatik der 70. Geburtstag der Vespa gefeiert.

Foto: Piaggio Group

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Erschwinglich, einfach zu fahren, effektiv: Der Unternehmer Enrico Piaggio hatte ein Transportmittel für jedermann im Sinn, als er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs den Ingenieur Corrdino D’Ascanio mit der Entwicklung des Rollers beauftragte.

„Sembra una Vespa“  („Das sieht aus wie eine Wespe“) soll Piaggio gesagt haben, als er den Prototyp der späteren Vespa 98 drei Monate später erstmals sehen durfte. Ob diese Legende um die Namensfindung nun tatsächlich stimmt, ist letztendlich unwichtig. Fakt ist, dass der Kultroller seitdem 17 Millionen Mal verkauft wurde und sich längst nicht nur die Italiener darum reißen. 

Die erste Vespa aus dem Jahr 1946: Bis heute hat sich die Form des Rollers nicht wesentlich verändert. Die Vespa wird am Wochenende 70 Jahre alt.

Die erste Vespa aus dem Jahr 1946: Bis heute hat sich die Form des Rollers nicht wesentlich verändert. Die Vespa wird am Wochenende 70 Jahre alt.

Quelle: Piaggio Group

Ob Hund, Bügelbrett oder gleich der komplette Hausrat – vor allem im Heimatland der Vespa gibt es scheinbar nichts, was nicht irgendwie auf dem kleinem Flitzer Platz finden würde. Und darüber, dass es sich bei der Vespa angeblich „nur“ um einen Zweisitzer handeln soll, können ganze römische Familien allenfalls schmunzeln.

Flugzeugmotor als Antrieb

Die erste Vespa hatte 98 Kubikzentimeter Hubraum, 3 PS und brachte es auf 60 km/h. Platz fand der Fahrer noch nicht auf einer Sitzbank, sondern auf einem einzelnen gefederten Sattel. Dass der Prototyp der „98“ von dem Anlassermotor eines Flugzeugs angetrieben wurde, kommt nicht von ungefähr: Zu Kriegszeiten baute Piaggio große Bomber.

Plakat für den Film Jessica mit Maurice Chevalier und Angie Dickinson im Jahr 1961.

Plakat für den Film Jessica mit Maurice Chevalier und Angie Dickinson im Jahr 1961.

Quelle: Piaggio Group

Im ersten Jahr wurden fast 2500 Exemplare des neuartigen Zweirads verkauft. Außerhalb Italiens begann der Siegeszug der Vespa in den frühen 1950ern. Das Gefährt verbreitete sich schnell in Deutschland, Spanien, Frankreich und Großbritannien, anschließend aber auch in Pakistan, Indien, Iran, Brasilien und Malaysia.

Produktion des Vespa-Rollers 1950 in der Vespa-Fabrik in Pontedera in der Toskana.

Produktion des Vespa-Rollers 1950 in der Vespa-Fabrik in Pontedera in der Toskana.

Quelle: Piaggio Group/dpa

Auch zahlreiche Filme machten die Vespa so gefragt. 1953 sausten Audrey Hepburn und Gregory Peck im Streifen „Ein Herz und eine Krone“ auf einer ‚Wespe’ durch Rom. Und auch für die lässig-coolen Mods im Film „Quadrophenia“ war die Vespa 1979 das Fortbewegungsmittel der Wahl.

Baureiche PX ist die bislang erfolgreichste Vespa

Wer heute eine Vespa haben möchte, muss sich entscheiden können. Der Einstiegspreis liegt mittlerweile bei fast dreieinhalb tausend Euro, die Leistungsspanne reicht von 50 bis 300 Kubik. Alte Kultmodelle bringen es gut und gerne auf mindestens ähnliche Summen – unrestauriert versteht sich.

Foto: Piaggio Group

Vespas wurden oft in Filmen eingesetzt: Hier im Bild versucht sich Audrey Hepburn im Film „Ein Herz und eine Krone“ auf einer Vespa 125.

Foto: Piaggio Group

Foto: Piaggio Group

Foto: Piaggio Group

Foto: Piaggio Group

Die Vespa spielte in zahlreichen Filmen eine Hauptrolle: Hier ein Plakat für den Film Urlatori alla Sbarra aus dem Jahr 1960. Hauptdarstellerin war Elke Sommer, links im Bild zu sehen mit Gitarre ist Adriano Celentano. 

Foto: Piaggio Group

Die bis heute erfolgreichste Vespa ist die 1979 erschienene Baureihe PX. Deren Modelle, die alle über Handschaltung und Fußbremse verfügen, haben sich mehr als drei Millionen Mal verkauft. Anders als alle anderen Vespas über 50 Kubikzentimeter ist in der PX noch immer ein Zweitaktmotor verbaut anstatt eines Viertakters.

Am Wochenende wird in der Toskana mit Ausfahrten und Akrobatik der 70. Geburtstag der Vespa gefeiert.

Am Wochenende wird in der Toskana mit Ausfahrten und Akrobatik der 70. Geburtstag der Vespa gefeiert.

Quelle: Piaggio Group

In Pontedera bei Pisa, dem Geburtsort der Vespa, wird das Jubiläum vom 23. bis zum 25. April rund um das Produktionswerk groß gefeiert – mit wilden Rennen, aber auch gemütlichen Touren durch die Stadt. 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

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