Europäisches Patentamt 25.03.2025, 14:00 Uhr

Diese deutschen Unternehmen melden am meisten Patente an

Deutschland meldete 2024 weltweit die zweitmeisten Patente an. Hier kommen die Top-10 der größten deutschen Patentanmelder.

Patent

Nur die USA haben 2024 mehr Patente angemeldet als Deutschland - doch welche Unternehmen gehören zu den größten Patentanmeldern?

Foto: PantherMedia / pedro2009

Deutschland ist und bleibt eine Innovationshochburg – das zeigt ein Blick auf die aktuellen Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt. Mit über 25.000 Einreichungen im Jahr 2024 sichert sich die Bundesrepublik erneut den zweiten Platz im weltweiten Vergleich – nur die USA liegen noch vorn. Einen Hauptteil der Patentanmeldungen kommt von großen Unternehmen. Wir haben uns angeschaut, welche das in Deutschland sind.

Deutschland auf Platz 2 weltweit

Mit 25.033 Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) hat Deutschland im Jahr 2024 erneut seine Rolle als führende Innovationsnation Europas untermauert – und belegt weltweit den zweiten Platz hinter den USA. Diese kamen auf 47.787 Anmeldungen, gefolgt von Japan mit 21.062. Bemerkenswert ist auch der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie Einzelpersonen: 22 % aller europäischen Patentanmeldungen stammten von ihnen, weitere 7 % von Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen.

VDI-Direktor Adrian Willig ordnet ein: „Die Zahlen sind erfreulich und zeigen, wie innovationsfreudig Deutschland immer noch ist. Aber dennoch können wir uns auf den Zahlen nicht ausruhen, um in Zukunft weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, denn die Gewitterwolken hängen über dem Innovationsstandort Deutschland.“

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„Wir sind die Jahre zuvor ins Hintertreffen geraten. Eine Aufholjagd gegenüber USA, China und Japan kann nicht schnell genug beginnen. Dafür braucht es von der neuen Bundesregierung Investitionen in zentrale Transformationsfelder. Nur so können wir Deutschland und den Standort Europa resilienter und wettbewerbsfähiger machen. Innovationen dürfen nicht länger durch überbordende Bürokratie ausgebremst werden“, so Willig.

Samsung reicht die meisten Patente ein

An der Spitze der internationalen Patentanmelder stand 2024 erneut Samsung, das damit seinen Spitzenplatz aus dem Jahr 2020 zurückeroberte. Auf den weiteren Plätzen folgten Huawei, LG, Qualcomm und RTX. Die Top 10 setzte sich aus vier europäischen Unternehmen, zwei südkoreanischen, zwei US-amerikanischen sowie jeweils einem chinesischen und einem japanischen Unternehmen zusammen.

Doch welche Unternehmen in Deutschland treiben den technologischen Fortschritt am stärksten voran? Ein Blick auf die zehn deutschen Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen liefert spannende Einblicke in die Innovationslandschaft der Bundesrepublik.

Das sind die größten Patentanmelder in Deutschland

Deutschland zählt weltweit zu den führenden Innovationsstandorten – ein Eindruck, der sich auch in der Zahl der angemeldeten Patente widerspiegelt. Spitzenreiter unter den forschungsintensiven Unternehmen ist die Siemens AG, die mit 1830 Patenten an der Spitze der Rangliste steht. Der Technologiekonzern mit Hauptsitz in München ist in Bereichen wie Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung führend und investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung.

Dicht dahinter folgt die BASF SE mit 1599 Patenten. Das Chemieunternehmen aus Ludwigshafen gilt als einer der größten Chemiekonzerne der Welt und entwickelt unter anderem innovative Materialien, Katalysatoren und Verfahren zur Emissionsminderung.

Mit 1249 Patenten belegt die Robert Bosch GmbH den dritten Platz. Bosch ist nicht nur ein Global Player in der Automobilzulieferung, sondern auch in den Bereichen Industrietechnik, Energie- und Gebäudetechnik sowie Haushaltsgeräte aktiv – alles Felder, in denen kontinuierliche Innovation gefragt ist.

Die Continental AG, einer der weltweit führenden Automobilzulieferer mit Fokus auf Reifen, Fahrzeugsicherheit und intelligente Mobilitätslösungen, kommt auf 572 Patente.

Auf Platz fünf folgt die Fraunhofer-Gesellschaft mit 517 Patenten. Sie ist Europas größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung und verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit praxisnaher Entwicklung für die Industrie.

Unternehmen Anzahl der Patente
Siemens AG 1830
BASF SE 1599
Robert Bosch GmbH 1249
Continental AG 572
Fraunhofer Gesellschaft 517
Siemens Energy AG 417
Evonik Industries AG 361
Merck KGAA 342
ZF Friedrichhafen AG 310
Bayer AG 255

Die Siemens Energy AG, eine Abspaltung der Siemens AG, meldete 417 Patente an. Das Unternehmen fokussiert sich auf nachhaltige Energielösungen, darunter Windkraft, Wasserstofftechnologien und Energieübertragung.

Evonik Industries AG – einer der weltweit führenden Spezialchemiekonzerne – kommt auf 361 Patente. Das Unternehmen ist besonders in Bereichen wie Additive Manufacturing, Biotechnologie und Hochleistungspolymere aktiv.

Die Merck KGaA aus Darmstadt steuert 342 Patente bei. Merck ist ein traditionsreiches Wissenschafts- und Technologieunternehmen, das in den Sparten Healthcare, Life Science und Electronics innovative Lösungen entwickelt.

Mit 310 Patenten ist ZF Friedrichshafen AG ebenfalls weit vorne. Das Unternehmen ist vor allem für seine Getriebe- und Fahrwerkstechnologie bekannt und spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung autonomer und elektrifizierter Fahrzeuge.

Abschließend findet sich auf Platz zehn die Bayer AG mit 255 Patenten. Das Leverkusener Unternehmen ist ein weltweit agierender Konzern in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft und investiert stark in neue Wirkstoffe, Pflanzenschutzmittel und biotechnologische Verfahren.

Blicken wir abschließend noch darauf, welche Fachbereiche im vergangenen Jahr die meisten Anmeldungen beim Europäischen Patentamt hatten. Erstmals führte das Gebiet der Computertechnologie das Ranking der technischen Fachgebiete an – mit 16.815 Patentanmeldungen. Dazu zählen unter anderem Schlüsselbereiche der künstlichen Intelligenz wie maschinelles Lernen, automatisierte Mustererkennung oder intelligente Bildverarbeitung. Der technologische Fortschritt in diesem Bereich spiegelt nicht nur die zunehmende Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche wider, sondern auch die strategische Relevanz von KI-gestützten Lösungen für Wirtschaft und Industrie.

Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete das Gebiet „Elektrische Maschinen, Geräte und Energie“, das mit einem Plus von 8,9 % gegenüber 2023 den höchsten Anstieg unter allen Technologiebereichen erreichte. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem Innovationen im Bereich der sauberen Energietechnologien – allen voran Batterietechnologien, deren Patentanmeldungen sogar um 24 % gestiegen sind. Diese Entwicklung verdeutlicht den wachsenden Fokus auf nachhaltige Energiespeicherung, Elektromobilität und den Übergang zu einer klimafreundlicheren Energieversorgung.

Im Gegensatz dazu musste das Technologiefeld digitale Kommunikation, das unter anderem Erfindungen im Bereich der Mobilfunknetze (z. B. 5G und kommende 6G-Standards) umfasst, einen Rückgang von 6,3 % hinnehmen. Mögliche Gründe hierfür könnten eine gewisse Marktsättigung oder eine temporäre Verschiebung von Forschungsprioritäten sein.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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