Diesel-Ersatzkraftstoff OME soll für mehr Klimaneutralität sorgen
Mit dem Diesel-Ersatzkraftstoff OME ist Continental nun ein Durchbruch gelungen. Das Mittel konnte erfolgreich in mehreren Fahrzeugen getestet werden.
Die Berichterstattung in den letzten Monaten hat immer deutlicher gemacht, dass die Zukunft von Dieselfahrzeugen an einem seidenen Faden hängt. Dabei ist nicht einmal der Bereich der Personenbeförderung besonders stark betroffen, sondern vor allem der Güterverkehr und der Schwerlasttransport auf der Straße. Denn während im normalen Straßenverkehr über kurz oder lang viele Automobile mit Strom betrieben werden können, ist die Leistung für den Warenverkehr mit den hohen Gewichten und den oftmals extrem langen Strecken nicht geeignet. Aus diesem Grund forschen verschiedene Entwickler etwa bei Continental an hochwertigen Diesel-Ersatzkraftstoffen, um die Nutzung von Dieselmotoren auch in Zukunft zu ermöglichen.
Diesel-Ersatzkraftstoff OME: Was ist das überhaupt
Der Diesel-Ersatzkraftstoff OME wird als Oxymethylenether bezeichnet. Dieser wird unter anderem durch Kohlendioxid hergestellt, das aus Abgasen von Fabrikanlagen gewonnen werden kann. „Synthetische Kraftstoffe tragen nicht nur zur CO2-neutralen Mobilität bei. OME beispielsweise verbrennt nahezu rußfrei“, sagt Oliver Maiwald, Leiter Technology & Innovation bei Continental. Damit belastet es die Umwelt deutlich weniger als vergleichbare Kraftstoffe. Der Diesel-Ersatzkraftstoff OME kann und darf allerdings nicht in reiner Form verwendet werden, sondern wird dem herkömmlichen Diesel mit einer Konzentration von 15% beigemischt. Immerhin, denn bisher dürfen sich in der EU alle Dieselkraftstoffe „Biodiesel“ nennen, die mindestens 7% Fettsäuremethylester-Zumischung enthalten.
Welche Vorteile bietet es, Diesel mit OME zu versetzen
Die Mischung aus Diesel und OME bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. Diese finden sich vor allem in den Ausstoßwerten des CO2 in den Abgasen eines Dieselmotors. Denn durch die Beimischung von 15% OME kann die CO2-Emission eines durchschnittlichen Dieselfahrzeuges bereits um acht Gramm pro Kilometer gesenkt werden, sagt Continental.
Das ist ein erfreulich hoher Wert, vor allem, da für die Nutzung von OME in diesem Mischungsverhältnis keinerlei Umrüstung der Fahrzeuge notwendig ist. Diese Lösung lässt sich somit auf Dauer sowohl im privaten Fahrzeugbereich als auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und vor allem im Güter- und Warenverkehr einsetzen.
Vertragen alle Dieselfahrzeuge den Diesel-Ersatzkraftstoff OME?
Reines OME kann aktuell noch nicht getankt werden, da der gesamte Motorenbereich für eine solche Nutzung neu abgestimmt und in Teilen umgebaut werden müsste. Eine Lösung, welche aktuell für die wenigsten Personen und für keinen Fahrzeughersteller in Frage kommt. Mit der empfohlenen Menge von 15% OME im Dieselkraftstoff kommen jedoch alle Fahrzeuge ohne Probleme klar. Sowohl neue als auch alte Dieselfahrzeuge können also vom Diesel-Ersatzkraftstoff OME profitieren und die Umwelt signifikant entlasten.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft
Die erfolgreichen Tests mit dem Diesel-Ersatzkraftstoff OME sind ein gutes Signal für die Zukunft und können durchaus dazu beitragen, den aktuellen Hype um Fahrverbote und Wertverluste zu minimieren. Ähnlich verhält es sich mit den Ansätzen von Audi, welche ebenfalls an Ersatzlösungen auf CO2-Basis für Benzin, Diesel und Erdgas arbeiten. Zumindest die Erdgas-Lösung setzen die Bayrischen Motorenwerke bereits innerhalb des europäischen Gasnetzes ein. Dafür betreibt Audi eine eigene Fabrik in Niedersachsen, welche aus überschüssigem Ökostrom und dem benötigten Wasser ein e-gas herstellt.
Im Juni 2017 hatte auch ein deutsches Forscherteam aus Kaiserslautern und Rostock verkündet, dass es konventionellen Biokraftstoff tunen kann. Das Ergebnis war, dass der Biokraftstoff die Eigenschaften von herkömmlichem Petro-Diesel aufweist. Damit könnte man auf sämtliche teuren Umbauten am Fahrzeug verzichten, wenn das Verfahren der Grundlagenforschung entwachsen und mit bezahlbaren Katalysatoren nutzbar gemacht würde.
Dennoch wird die Zukunft, spätestens durch eine Verbesserung der Akku-Technologie, wohl über kurz oder lang der Elektromobilität gehören. Bis dahin allerdings können die Lösungen von Audi, Continental und dem deutschen Forscherteam einen wichtigen Teil dazu beitragen, die Schadstoff-Emissionen zu verringern und für eine sauberere Umwelt zu sorgen. Und das mit wenig Aufwand und mit hoher Effizienz.
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