Klimafreundliche Energieversorgung 25.10.2013, 07:02 Uhr

Ein Enzym produziert Wasserstoff wie in der Natur

Bakterien produzieren Wasserstoff ganz ohne Wind- oder Sonnenkraft: Das natürliche Verfahren mit Hilfe von Enzymen haben nun Forscher der Uni Bochum im Labor erfolgreich nachgeahmt. Wenn sich das Verfahren bewährt, wäre auf längere Sicht eine kostengünstige Wasserstoffproduktion möglich.

Wasserstoff ist auch ein idealer Energieträger für Autos, sofern der Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energiequellen gewonnen wird. Jetzt haben Bochumer Forscher ein in der Natur vorkommendes Verfahren zur Wasserstoffproduktion im Labor erfolgreich angewandt.

Wasserstoff ist auch ein idealer Energieträger für Autos, sofern der Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energiequellen gewonnen wird. Jetzt haben Bochumer Forscher ein in der Natur vorkommendes Verfahren zur Wasserstoffproduktion im Labor erfolgreich angewandt.

Foto: Soeren Stache/dpa

Nichts ist effektiver als die Natur, wenn es um die Herstellung von Wasserstoff geht. Das Gas, das die Menschen am liebsten als Rohstoff verbrennen, dient in der Natur als Zwischenprodukt zur Versorgung von Pflanzen mit Energie. Forscher aus dem Ruhrgebiet haben dieses Geheimnis der natürlichen Wasserstoffproduktion jetzt ergründet und den Wasserstoffproduzenten nachgebaut, der in Jahrmillionen vervollkommnet worden ist: Hydrogenasen.

Biologen und Chemiker aus Bochum und Mülheim an der Ruhr ist es gelungen, eine so genannte Eisen-Eisen-Hydrogenase halbsynthetisch herzustellen. Während die rein synthetischen Nachbauten nur mäßig produktiv sind, stehen die halbsynthetischen den natürlichen Hydrogenasen kaum nach. Damit ist der Grundstein für ein Produktionssystem gelegt, das den Energieträger Wasserstoff zu erträglichen Preisen herstellen kann. Bisher haben Forscher versucht, das Enzym aus Bakterien und Algen zu isolieren: Diese Prozedur ist aber so aufwändig, dass der von diesen Hydrogenasen produzierte Wasserstoff unbezahlbar ist.

Zusammengepuzzeltes Enzym entpuppte sich als Durchbruch

Die Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und des Mülheimer Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion haben die Natur überlistet. Sie fügten der natürlich vorkommenden Vorstufe des begehrten Enzyms, die sich kostengünstig und in großen Mengen gewinnen lässt, das im Labor hergestellte Zentrum der Eisen-Eisen-Hydrogenase hinzu. Auf wundersame Weise verbanden sich die beiden Substanzen zu einem voll funktionsfähigen Enzym, das umgehend große Mengen an Wasserstoff produzierte.

Wie sich nach intensiven Untersuchungen herausstellte, hatte die Hydrogenase-Vorstufe die chemisch hergestellte eisenhaltige Substanz spontan in ihr Proteingerüst integriert und aktiviert. Die Forscher fanden heraus, dass die zusammengepuzzelte Hydrogenase von der natürlichen nicht zu unterscheiden ist.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 

Bakterien produzieren riesige Mengen an Wasserstoff

Kostengünstiger Wasserstoff, der mit Hydrogenasen und Sonnenenergie hergestellt wird, würde die Energieversorgung der Welt revolutionieren, weil bei der Verbrennung des leichtesten aller Gase nur Wasser entsteht. Dass eine Produktion im großen Maßstab möglich ist, beweisen Bakterien. Nach Schätzungen produzieren sie weltweit 150 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Es handelt sich um Mikroorganismen, die in sauerstoffarmer oder gar sauerstofffreier Umgebung leben. Wasserstoff versorgt Motoren und Brennstoffzellen in Fahrzeugen, er kann Wohnungen heizen, Duschwasser erwärmen und zum Kochen genutzt werden. In der Industrie kann er Prozesswärme liefern – und das ganz ohne Emissionen von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen.

Ehe die Hydrogenasen aus dem Ruhrgebiet allerdings großtechnisch nutzbar sind, wird noch eine ganze Weile vergehen. Bisher gelingt es lediglich, Hydrogenasen im Milligramm-Maßstab herzustellen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.