Ein Mann namens Best will 11 Mio. CIA-Dokumente veröffentlichen
Michael Best ist unterwegs auf einer Mission. Er will elf Millionen CIA-Dokumente, die zwar nicht mehr geheim, aber sehr schwer zugänglich sind, ins Internet stellen. Auf Unterstützung hofft der Amerikaner mittels einer Crowdfunding-Aktion.
Michael Best behauptet nicht, dass die Akten, die er im Internet veröffentlichen will, nicht öffentlich zugänglich seien. Im Prinzip kann jeder in der Datenbank CREST des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA stöbern und sich freigegebene Dokumente, die älter als 25 Jahre sind, anschauen. Der Zugang zu den 700.000 CIA-Akten mit den rund elf Millionen Dokumenten werde Forschern aber unnötig schwer gemacht, findet der Aktivist. Sein Ziel ist die Veröffentlichung aller Dokumente im Internet.
Die Datenbank kann nur von vier Computern aus genutzt werden
Die CIA-Datenbank, um die es geht, enthält unter anderem die Akten der ersten fünf CIA-Direktoren, zusammenfassende Unterlagen über tägliche Briefings, Geheimdienstberichte zu wichtigen Ereignissen, generelle Verwaltungsunterlagen der CIA, Übersetzungen von ausländischen technischen Artikeln sowie Unterlagen zu „Stargate“, einem Projekt, das 1978 begründet wurde, um das Potenzial übernatürlicher Phänomene für das Militär und in der Zivilgesellschaft zu erforschen.
Wer diese Dokumente also sehen möchte, muss sich persönlich zum Nationalarchiv in College Park, Maryland begeben. Dort, etwas außerhalb von Washington D.C., befindet sich eines der Nebengebäude zum Hauptstandort des Nationalarchivs in D.C. Auf der dritten Etage der Bibliothek gibt es zwei Tische mit insgesamt vier Computern. Hier und nur von hier aus kann die nicht mehr geheime Datenbank des CIA aufgerufen werden. Hat man es bis zu einem der Computer geschafft, so bemängelt Michael Best, dürfe man die digitalisierten Dokumente nirgendwo speichern, sondern müsse sie sich unter strenger elektronischer Überwachung ausdrucken.
Best will alle Dokumente drucken und scannen
Sein Plan, so der Aktivist, sei einfach. Zunächst wolle er alle Dokumente der CREST-Datenbank ausdrucken, dann scannen und anschließend im Internet der Allgemeinheit kostenfrei zur Verfügung stellen. Dafür würden die Dokumente in verschiedene Formate, mit denen im Text gesucht werden kann, konvertiert. Er selbst wolle die Dateien neben der Veröffentlichung auf der eigenen Website auch WikiLeaks oder der New York Times anbieten. Die Papierkopien würden nach ihrer Digitalisierung an eine Bibliothek oder ein Archiv übergeben.
Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelt Best nun Geld, denn ganz so einfach ist das Vorhaben nicht. Von den 10.000 $, die Best bis zum 2. März 2016 zusammenhaben will, sind bis jetzt knapp die Hälfte gespendet worden. Der größte Kostenfaktor, etwas über 5.000 $, nimmt dabei der Fujitsu fi-6770 Scanner ein. Der Highend-Scanner hat eine Scangeschwindigkeit von bis zu 90 Seiten pro Minute und macht auch bei Dauerbetrieb nicht schlapp.
Unterstützer dürfen mitentscheiden, welche Dateien online gehen
Der Rest des Geldes ist für ein MacBook Air, für Büromaterial, Kickstarter-Gebühren sowie Shirts und USBs für die Unterstützer verplant. Dafür dürfen diese dann mitentscheiden, welche Akten und Dokumente zuerst online gestellt werden sollen. Schaffen will Best bis zu 15.000 Seiten pro Tag. Eine Möglichkeit zieht Michael Best aber auch noch in Betracht. „Die CIA könnte dem gesamten Projekt zuvorkommen, indem sie die CREST-Datenbank selbst online stellt.“ Das würde er auch als vollen Erfolg seiner Aktion werten und sich dann der Digitalisierung von anderen Dateien zuwenden.
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