Elektronisches Kräftemessen von Robotern im Sumo-Ring
Der Kampf im Sumo-Ring dauerte nur wenige Minuten. Gegenüber standen sich im Finale in der berühmten Tokioter Sumo-Arena Ryogoku Kokugikan an diesem Wochenende Ringer aus Lettland und der Türkei. Ein blitzschneller Angriff, von der Seite lanciert, war letztendlich ausschlaggebend für den Sieger aus Lettland.
Der Kampf im Sumo-Ring dauerte nur wenige Minuten. Gegenüber standen sich im Finale in der berühmten Tokioter Sumo-Arena Ryogoku Kokugikan an diesem Wochenende Ringer aus Lettland und der Türkei. Ein blitzschneller Angriff, von der Seite lanciert, war letztendlich ausschlaggebend für den Sieger aus Lettland.
Zahlreiche führende Sumo-Kämpfer aus aller Welt fanden sich am Sonntag in Tokio zusammen, um ihre Kräfte zu messen. Nicht etwa der derzeitige Champion, der Mongole Hakuho, war der Star dieser Sportveranstaltung. Vielmehr haben auf dem ersten offiziellen „International Robot Sumo Tournament“ in der japanischen Hauptstadt 48 Roboter aus aller Welt um den renommierten Titel des Yokozuna gekämpft.
Beste Roboter aus der Welt treffen zusammen
Ingenieure aus Brasilien bis hin zur Mongolei waren nach Tokio gekommen um dort ihre mechanischen Sumo-Ringer-Kreationen im Ring vorzuführen. „Es ist eine einzigartige Erfahrung für uns. Das technische Niveau ist extrem hoch,“ schwärmten die Konstrukteure aus Brasilien, die in der Kategorie ferngesteuerter Roboter den 4. Platz erreichen konnten.
Zwar gibt es seit 1989 bereits eine Vielzahl regionaler Veranstaltungen dieser Art, doch handelte es sich am zurückliegenden Wochenende um das erste offizielle Turnier mit den besten Robotern aus aller Welt. Veranstaltet wurde es vom japanischen Maschinenbau- und Software-Unternehmen Fuji Soft Inc. Zunächst wurde in der 26. Nationalen Meisterschaft um den japanischen Yokozuna Grand Champion unter insgesamt 64 Sieger-Robotern regionaler Turniere gekämpft. Der japanische Champion kam dann mit 47 Robotern aus zwölf Ländern zusammen, die allesamt um den Roboter-Weltmeistertitel kämpften.
Sumo-Ring für Roboter deutlich kleiner
Statt fettleibiger Japaner, Mongolen oder Hawaiianer standen sich in einem Ring mit einem Durchmesser von 1,54 Metern – etwa ein Drittel eines üblichen Sumo-Rings – jeweils zwei speziell konstruierte und programmierte Roboter gegenüber. Das Ziel: den Gegner aus dem Ring schieben.
Die teilnehmenden Roboter durften nicht mehr als drei Kilogramm wiegen und nicht mehr als 20 Zentimeter lang und breit sein. Für die Höhe dagegen gibt es keine Beschränkung.
Ferngesteuerte und autonome Roboter
Das Turnier ist in zwei Kategorien aufgeteilt: eine für Roboter, die mit einer Fernbedienung bewegt werden und eine für selbstständig agierende Roboter, die auf der Basis von programmierten Software-Systemen operieren. Das Roboter-Design konzentriert sich auf zwei wesentliche Aspekte: Schnelligkeit und Kraft. Derjenige Roboter, dem es gelingt seinen Gegner als erster aus dem Ring zu schieben und selbst auf der Kampffläche stehen zu bleiben, ist Sieger. In der Kategorie autonomer Roboter eroberte jetzt das „Blitz Einars Deksnis Agnese Papace Robotu Skola“ Team aus Lettland den ersten Platz gefolgt von „Sakin Tuncay Soylu Karot“ aus der Türkei. Bei den ferngesteuerten Robotern errang Japan mit dem „Bishamo 0“ einen Sieg gegenüber „Zilver“ aus Mexiko.
Dauern herkömmliche Sumo-Kämpfe teilweise recht lang, so sind typische Sumo-Runden mit Robotern in Sekunden ausgetragen. In manchen Fällen ist es sogar schwierig den Kampf mit dem bloßen Auge mitzuverfolgen, weil die Roboter zu extrem schnellen Bewegungen in der Lage sind. Das Geheimnis liegt den Ingenieuren zufolge darin, die Geräte mit einer Vielfalt von autonomen Funktionsweisen auszurüsten. So kann der Betreiber des Roboters zwar den Befehl zum Angriff geben, doch das eigentliche Engagement des Roboters und das schnelle Verfolgen der Bewegungen des Opponenten ist in die Roboter einprogrammiert.
Jedes Jahr kämpfen 1000 Roboter-Sumo-Ringer
Ziel der Veranstaltung ist es nach Aussagen eines Fuji-Sprechers vor allem auch junge Talente in der ganzen Welt aus dem Bereich der Computerwissenschaften zu fördern. In Tokio war die Mehrzahl der Teilnehmer um die 20 Jahre alt. Doch auch die Senioren sind dabei. Mit Erfolg. So hat der 70jährige Japaner Mario Tamura den Titel des Yokozunas für Roboter schon zwei Mal gewonnen.
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