ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti zelebriert auf der ISS den Towel Day
Für viele war der gestrige 25. Mai 2015 ein lausiger unterkühlter Pfingstmontag. Für manche allerdings war gestern der Towel Day, der Handtuch-Tag. Auch die Astronauten der 42. Expedition der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA zelebrierten den Handtuch-Tag.
Eine Türe wird hochgeschoben, eine Luke öffnet sich: „DON’T PANIC“ steht kopfüber in schwarzen Lettern auf dem blass-blauen T-Shirt von Samantha Cristoforetti, die an Bord der Internationalen Raumstation ISS steht. Dann greift sie sich ein schmales rotes Büchlein und beginnt daraus zu lesen. „This is the story of a book. A book called ‚The hitchhiker’s Guide to the Galaxy“. Nach fünf Minuten klappt die Italienerin das Buch zu, zückt ein weißes Handtuch und wirft es in die Schwerelosigkeit. Mit einem „Have the Towel Day“ verabschiedet sich die 38-jährige Kampfpilotin und verschließt die Luke wieder.
Am 25. Mai ist Handtuch-Tag
Insider wissen: Es ist der 25. Mai, der seit dem jähen Tod des britischen Kult-Schriftstellers Douglas Adams im Jahre 2001 von Fans als Handtuch-Tag begangen wird, um an das Werk des Autors zu erinnern. Dessen Hauptwerk ist die Science-Fiction-Saga um den intergalaktischen Reiseführer, auf dessen Plastikhülle „KEINE PANIK“ steht und der es jedem ermöglicht, sich per Anhalter durch die Galaxis zu bewegen.
„Man hatte es in der Form einer Mikro-Sub-Meson-Elektronik-Einheit herausgebracht, denn wenn man es in normaler Buchform gedruckt hätte, wäre der interstellare Anhalter gezwungen gewesen, mehrere unhandliche Lagerhallen mit sich rumzuschleppen“, beschreibt Douglas Adams den intergalaktischen Reiseführer.
Handtuch ein Muss bei der Reise durch die Galaxis
In eben diesem Werk „Per Anhalter durch die Galaxis“ erläutert Adams gekonnt die unbedingte Notwendigkeit, wirklich immer und überall ein Handtuch mit sich herumzutragen: „Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert – man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; (…) und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (…); bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist.“
Die Erde muss einer Hyperraum-Expressroute weichen
Eben wegen dieser doch überragenden Nützlichkeit eines Handtuchs zelebrieren Douglas Adams Fans auf der ganzen Welt am 25. Mai den Towel Day, den Handtuch-Tag. Sie sind dann daran zu erkennen, dass sie ein Handtuch mit sich führen. Genau so wie ihr Held Arthur Dent, der gemeinsam mit dem Reiseführer-Autor Ford Prefect die Erde mit einem Handtuch als einziges Reiseutensil verlässt, kurz bevor die Erde von Vogonen gesprengt wird, weil dieser Planet bedauerlicherweise einer Hyperraum-Expressroute weichen muss.
Betrunken im Acker bei Innsbruck
Diese wunderbar abgedrehte Science-Fiction-Geschichte sollte ursprünglich im Jahr 1978 nur bei der britischen BBC als Hörspiel ausgestrahlt werden. Doch Douglas Adams machte mehr daraus: Von 1979 bis 1992 schuf er eine fünfbändige Romanreihe.
Der Autor selbst sagte, dass ihm die Idee zu dieser irren Geschichte kam, als er 1971 betrunken bei Innsbruck in einem Acker lag und sein Blick in den Sternenhimmel fiel. Danke, Douglas Adams, für diese schöne volltrunkene Inspiration.
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