Aus dem Forschungslabor 05.11.2015, 14:12 Uhr

Facebook: Künstliche Intelligenz erkennt, was auf Fotos zu sehen ist

Aus dem hauseigenen Forschungslabor für Künstliche Intelligenz bei Facebook kommt eine neue Bilderkennung. Das System erkennt die Details auf einem Foto und interpretiert die gesamte Szene. Blinde Menschen können sich demnächst ein Foto „vorlesen“ lassen.

Facebook hat in seinem hauseigenen Forschungslabor eine neue Bilderkennung entwickelt. Das System erkennt zunächst die Details auf einer Aufnahme und leitet daraus die Gesamtszene ab. 

Facebook hat in seinem hauseigenen Forschungslabor eine neue Bilderkennung entwickelt. Das System erkennt zunächst die Details auf einer Aufnahme und leitet daraus die Gesamtszene ab. 

Foto: Facebook

Auf dem diesjährigen Web Summit in Dublin hat Facebooks technischer Direktor Mike Schroepfer ein neues System vorgestellt, bei dem eines deutlicher wird denn je: Facebook ist viel mehr als „nur“ ein Social Media-Unternehmen. Was da in den Facebook-Labors für Künstliche Intelligenz in den letzten Jahren entstanden ist, hat wissenschaftliches Niveau. Mit einem neuen Algorithmus, der in den nächsten Jahren implementiert werden soll, können die Inhalte von Bildern erkannt und sprachlich übersetzt werden.

Menschen mit Sehbehinderung können sich Postings und Bilder vorlesen lassen

Als Beispiel zeigte Schroepfer auf dem Web Summit das Foto eines Skateboard-Fahrers am Rande einer Halfpipe. Der Algorithmus wählte mehrere zu der Szene passende Nomen, Verben und Präpositionen aus, wie „skateboard, a man, a trick, riding, performing, on“. Daraus bildete das System selbstständig den Satz: „A man riding a skateboard on ramp“. Laut Schroepfer ist die Bilderkennung nicht nur um 30 % schneller, sondern benötigt auch deutlich weniger Daten als vergleichbare Lösungen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Als konkrete Anwendungsmöglichkeiten hat Facebook zweierlei im Sinn. Dem allgemeinen FB-Volk – immerhin 1,5 Milliarden Menschen pro Monat – soll ein besserer Nachrichtenstrom ermöglicht werden und unter „besser“ versteht Facebook, dass die Fotos auf der Timeline gezielt ausgewählt werden.

Man bekommt also das zu sehen, was man bereits kennt oder was Bekanntem ähnlich ist. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre für Menschen mit einer Sehbehinderung nützlich. Sie könnten sich, natürlich auf Facebook, relevante Postings vorlesen und das gepostete Foto beschreiben lassen.

FAIR: Facebook hat ein Forschungslabor für Künstliche Intelligenz

Hinter diesen neuen Algorithmen steckt das Team von FAIR – Facebook Artificial Intelligence Research, das erst vor zwei Jahren gegründet wurde. Dafür holten sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Mike Schroepfer einige der besten Köpfe auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Allen voran den Franzosen Yann LeCun, der das FAIR-Team leitet. Er habe, so erzählt LeCun in einem Beitrag auf Popoular Science, von Zuckerberg eine „Carte Blanche“ bekommen, verbunden mit der Aufgabe „das weltweit beste Forschungslabor für Künstliche Intelligenz aufzubauen“.

Der 55-jährige Computerspezialist, der sich einen Namen auf dem Gebiet der künstlichen neuronalen Netzwerke und maschinellem Lernen gemacht hatte, fand das eine „interessante Herausforderung“ und nahm das Angebot an. Inzwischen gibt es drei Teams an unterschiedlichen Standorten, mit insgesamt etwa 30 Forschern und 15 Ingenieuren. Die Forscher nähern sich dem extrem komplexen Feld der Künstlichen Intelligenz von verschiedenen Seiten.

Die größte Hürde für Künstliche Intelligenz liegt im unbeaufsichtigten Lernen

„Im Moment sind auch die besten Systeme für Künstliche Intelligenz ziemlich dumm“, sagt LeCun auf Popular Science. „Die größte Hürde liegt im unbeaufsichtigten Lernen.“ Die derzeitigen Systeme lernen hauptsächlich auf zwei Arten. Bei der einen Methode, dem beaufsichtigten Lernen, werden dem System zum Beispiel Tausende von Hunden gezeigt. Die speichert das System ab und erkennt fortan Hunde im Allgemeinen und auch spezielle Rassen.

Bei der zweiten Art zu lernen werden dem Computer Informationen gegeben, die er mit Ja oder Nein beantworten soll, um in seiner Entscheidungsfindung voran zu kommen. Nimmt man diese beiden Arten des Lernens zusammen, gleicht das in etwa dem, wie der Mensch lernt. „Wir beobachten, ziehen Rückschlüsse und speisen alles in unseren Wissensspeicher ein“, sagt LeCun.

Seine Forschungen, so betont LeCun, will das Team nicht von der Öffentlichkeit abschotten, im Gegenteil. „So ziemlich alles, was wir tun, ist publiziert und ein großer Teil unserer Codes ist open-source.“ Die Publikationen sind auf der Forschungsseite von Facebook einzusehen. „Künstliche Intelligenz ist eine der größten wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit“, sagt LeCun. „Die Lösungen dafür werden nicht von einem einzigen Menschen und auch nicht von einem großen Unternehmen kommen. Das wird nur durch eine gemeinsame Anstrengung der gesamten Forscher- und Entwicklergemeinschaft möglich sein.“

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.