Wirkt 24 Stunden 11.05.2016, 11:16 Uhr

Faltenfrei dank zweiter künstlicher Haut

US-Forscher haben eine künstliche Haut entwickelt, die sich wie ein junges Schwesterorgan über die menschliche Haut legt. Straff, glatt und optisch vollkommen natürlich. Angeblich soll die Entwicklung nicht bloß kosmetischen Zwecken dienen. 

For ever young: US-Schauspielerin Kristen Stewart muss noch keine Gedanken an Falten verschwenden. Und wenn sie einmal in Jahre kommt, wird die von MIT-Forschern entwickelte zweite Haut sicherlich als Creme auf dem Markt sein. Stewart wurde durch ihre Rolle als Bella Swan in den Verfilmungen der Twilight-Romane von Stephenie Meyer bekannt.

For ever young: US-Schauspielerin Kristen Stewart muss noch keine Gedanken an Falten verschwenden. Und wenn sie einmal in Jahre kommt, wird die von MIT-Forschern entwickelte zweite Haut sicherlich als Creme auf dem Markt sein. Stewart wurde durch ihre Rolle als Bella Swan in den Verfilmungen der Twilight-Romane von Stephenie Meyer bekannt.

Foto: Ettore Ferrari/dpa

Wenn man früher in der Schule gebastelt hat, dann hatte man ja praktisch immer eingetrocknete Flächen von Uhu an den Händen und Armen. Die konnte man nach einer Weile aber relativ leicht abziehen. Und ziemlich genau so sieht das aus, wenn man XPL von der Haut piddelt.

Die zweite Haut (links aufgetragen) lässt sogar Tränensäcke fast komplett verschwinden. 

Die zweite Haut (links aufgetragen) lässt sogar Tränensäcke fast komplett verschwinden.

Quelle: MIT

XPL, das steht für „cross-linked polymer layer“, also eine Schicht aus verschiedenen Polymeren. Forscher des Massachusetts Institute of Technology haben diese Folie, die sich wie eine Kombination von Cremes auf die Haut auftragen lässt, in zehnjähriger Arbeit entwickelt.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Process Engineer Automation (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektronenstrahl Schweißtechnik pro-beam GmbH & Co. KGaA
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Wirtschaftsingenieur als Industrial Engineer / Fertigungsplaner (m/w/d) pro-beam GmbH & Co. KGaA
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in für das Lehrgebiet Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur für Produktions- und Herstellverfahren von Wasserstoffsystemen Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Göppingen Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 

Sogar Tränensäcke verschwinden

Das Ziel war von Anfang an klar: Ein Material zu finden, das die Eigenschaften junger Haut nachahmt und das sich bequem und unsichtbar auf ältere menschliche Haut auftragen ließe. Dazu haben die Wissenschaftler mehr als 100 möglicherweise verwendbare Polymere dokumentiert, die allesamt eine Eigenschaft gemeinsam haben: Sie enthalten eine chemische Struktur, in der Sauerstoff- und Silikon-Atome abwechselnd aneinandergereiht sind.

Leicht abziehen lässt sich die künstliche Haut, die 24 Stunden lang für strahlende Jugend sorgen kann.

Leicht abziehen lässt sich die künstliche Haut, die 24 Stunden lang für strahlende Jugend sorgen kann.

Quelle: Melanie Gonick/MIT

Aus diesem Katalog an Polymeren ermittelten die Forscher das am besten geeignete: Fest, aber doch elastisch und vollkommen transparent. Die jüngsten Tests an Menschen ergaben, dass das Auftragen der Schicht die Haut älterer Probanden um viele Jahre jünger erscheinen und sogar schwere Tränensäcke weitgehend verschwinden ließ. Außerdem habe es keinerlei Irritationen der natürlichen Haut gegeben, berichtet die Forschergruppe. Langzeitwirkungen sind allerdings bislang nicht erforscht.

Antibiotika direkt applizieren?

24 Stunden lang kann die Polymer-Schicht ihre Wirkung entfalten. Wenn die Methode im Alltag funktioniert und preiswert zu machen ist, könnte sie womöglich eine Revolution in der Kosmetikindustrie bedeuten. Für MIT-Professor Daniel Anderson bedeutet die Entwicklung aber mehr: „Diese unsichtbare Schicht kann auch eine Schutzbarriere für die Haut sein, und möglicherweise kann sie Medikamente direkt an die Körperstellen abgeben, an denen sie benötigt werden“, sagt Anderson, der selbst auch eher in der Krebsforschung als in der ästhetischen Medizin zuhause ist.

Diese Einschätzung bestätigt auch Thahn Nga Tran, Dermatologe an der Harvard Medical School: „Ich glaube, die Methode hat großes Potenzial für kosmetische wie für nicht-kosmetische Anwendungen“, sagt Tran. Sogar den gezielten Einsatz von Antibiotika über die künstliche Haut kann der Mediziner sich vorstellen.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.