Portrait 08.03.2025, 15:00 Uhr

Galileo Galilei und seine Erfindungen

Er gilt als Revolutionär der Wissenschaft und Technik. Galileo Galilei und seine Erfindungen ebneten den Weg für die moderne Ingenieurskunst – und sein experimenteller Ansatz bildet noch heute die Basis für innovative Messtechniken und technische Entwicklungen.

Galileo Galilei

Galileo Galilei und seine Erfindungen – Der Visionär, der mit seinen Entdeckungen das Weltbild veränderte.

Foto: PantherMedia / Charly7777

Galileo Galilei erblickte am 15. Februar 1564 im italienischen Pisa das Licht der Welt. Und bereits zu diesem Zeitpunkt war zu erahnen, in welche Richtung die Reise gehen könnte. Neugier und kritisches Denken standen in diesem Haushalt hoch im Kurs – nicht zuletzt auch, weil Galileos Vater großen Wert darauf legte, die Dinge der Welt akribisch zu beobachten und traditionelle Lehren auch manchmal zu hinterfragen.

Den noch jungen Entdeckergeist faszinierten aber nicht nur die klassischen Texte, sondern vielmehr auch die Möglichkeit, neue Erkenntnisse durch eigene Experimente zu gewinnen. Während sich seine Zeitgenossen auf dogmatische Lehren verließen, suchte Galileo den direkten Kontakt zur Natur und seiner Umgebung – und eigene Antworten auf seine Fragen. Aus diesem Ansatz heraus entstanden unter anderem zahlreiche spezialisierte Messgeräte und weitere praktische Gerätschaften – allen voran das Teleskop und der geometrische Kompass. Dadurch war erstmals ein detaillierter Blick in den Himmel möglich, ohne dabei vom Kurs abzukommen.

Obwohl er sich 1581 auf Wunsch seines Vaters an der Universität Pisa für ein Medizinstudium einschrieb, galt sein eigentliches Interesse stets der Mathematik und Mechanik. Statt sich demnach mit Heilmethoden zu befassen, widmete er seine Zeit lieber den Werken von Euklid und Archimedes. Eine besondere Faszination galt der archimedischen Methode, mit der sich physikalische Probleme durch mathematische Prinzipien lösen ließen. Galileo brach das Studium nach 4 Jahren ab und begab sich in die Hände des Mathematikers Ostillo Ricci. Und mit seinen ersten Arbeiten zu Fallbewegungen und Schwerpunktberechnungen nahm Galileos wissenschaftliche Reise langsam Fahrt auf.

Vom Forscher zum Pionier der Wissenschaft

Noch ganz zu Beginn seiner Karriere galt es erst einmal, sich weiter zu beweisen, um in der akademischen Welt wirklich Fuß fassen zu können. Im Jahr 1581 hielt Galileo Galilei eine vielbeachtete Vorlesung an der Accademia Fiorentina, in welcher sich der junge Forscher auch in philosophische Bereiche wagte, seine Ausführungen aber gleichzeitig mit mathematischen Prinzipien untermauerte. Die Aufmerksamkeit der akademischen Welt war ihm ab jetzt gewiss – und Galileo öffneten sich Türen, die zuvor verschlossen geblieben waren.

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Bereits ein Jahr darauf erhielt Galileo eine Anstellung als Professor für Mathematik an der Universität zu Pisa. Und dort angekommen, begann er auch direkt, die klassischen Lehrsätze Aristoteles‘ anzuzweifeln. Besonders die Behauptung, dass schwere Körper schneller fallen als leichte, passte überhaupt nicht zu seinen eigenen Beobachtungen und Galileo widerlegte diese Spekulation durch ein einfaches Experiment. Den damaligen Lehrmeinungen zu widersprechen und sein Widerstand gegen die vermeintlich etablierte Wissenschaft, brachte Galilei nicht nur Anerkennung ein. Viele Kollegen lehnten seine Ansichten ab und so wurde sein Vertrag an der Universität auch nicht weiter verlängert.

Beobachtungen eines bewegten Himmels

Galileo Galilei wechselte folgend an die Universität Padua und lehrte dort 18 Jahre lang – nicht nur unter besseren Arbeitsbedingungen, sondern auch mit gewissen Freiheiten. Neben der Lehre selbst widmete er sich astronomischen und mechanischen Studien und entwickelte mehrere neue Messinstrumente. Sein Blick schweifte aber immer weiter himmelwärts. Im Jahr 1604 beobachtete Galileo das Aufleuchten eines neuen Sterns am Firmament. Dabei handelte es sich um eine Supernova, welche der damaligen Lehrmeinung zufolge unmöglich war, da der Himmel als unveränderlich galt. Galileo stellte daraufhin in seinen Vorlesungen die aristotelische Vorstellung des statischen Universums infrage.

Wenige Jahre darauf erfuhr Galileo von einem neuartigen Fernrohr aus Holland, verbesserte daraufhin das Design und entwickelte daraus ein leistungsfähiges Instrument. Dadurch gelang ihm ein klarer Blick auf die kraterübersäte Mondoberfläche, die, entgegen gängiger Ansichten, alles andere als makellos war. Die bemerkenswerteste Entdeckung folgte aber erst darauf. Galileo entdeckte die 4 größten Jupitermonde, welche den Gasriesen umkreisen – und nicht die Erde. Und damit war klar: Das kopernikanische Modell hatte Recht. Doch damit machte sich Galileo nicht nur Freunde. Denn wer das Weltbild der Kirche infrage stellte, stellte damit auch ihre Autorität infrage.

Galileo beschränkte sich jedoch nicht nur auf Himmelsbeobachtungen. Er entwickelte auch eine Reihe von Instrumenten, die seine Theorien untermauerten und die Wissenschaft voranbrachten. Und noch heute stützt sich die Wissenschaft auf Galileos Experimente und Theorien.

1. Das Teleskop

Im Jahr 1609 hörte Galileo von einem Fernrohr aus Holland, das weit entfernte Objekte vergrößern konnte. Die ersten Modelle lieferten jedoch noch kaum brauchbare Bilder und es war durchaus großes Verbesserungspotenzial vorhanden. Galileo erkannte das und beschäftigte sich intensiver mit dieser Apparatur. In seiner eigenen Werkstatt optimierte er die Linsen und steigerte so die Vergrößerung deutlich, bis sein modifiziertes Teleskop Details sichtbar machen konnte, die zuvor unentdeckt blieben.

Mit dieser verbesserten Version richtete er den Blick in den Nachthimmel. Und was Galileo dort entdeckte, überraschte alle: Der Mond war nicht glatt und makellos, sondern von Kratern und Bergen gezeichnet. Seine Beobachtungen zeigten ein völlig anderes Bild als sich die Astronomen bisher vorgestellt hatten. Besonders beeindruckend war die Entdeckung von vier Monden, die um den Jupiter kreisen. Diese Beobachtungen widersprachen dem damals vorherrschenden geozentrischen Weltbild und bekräftigten das kopernikanische Modell.

Galileo stellte sein Teleskop auch der Republik Venedig vor, die das Instrument schnell für strategische Zwecke nutzte – wie etwa zur frühzeitigen Erkennung feindlicher Schiffe.

Teleskop

Teleskop: Der Blick in die Sterne, der das Universum neu definierte.

Foto: PantherMedia / sebastien decoret

2. Die Jupitermonde (die 4 größten)

Im Jahr 1610 wagte Galileo erneut einen Blick auf das nächtliche Firmament und machte dabei eine der bedeutendsten Entdeckungen der Astronomie. Er bemerkte 4 kleine, helle Lichtpunkte, die sich nicht fest am Firmament verankerten, sondern in klar definierten Bahnen um den Jupiter kreisten. Anfangs hielt er diese Objekte für Fixsterne. Doch bald zeigte sich, dass ihre Positionen relativ zum Planeten ständig wechselten. Diese vier Monde – heute als Io, Europa, Ganymed und Callisto bekannt – lieferten den ersten eindeutigen Beweis dafür, dass nicht alle Himmelskörper die Erde als Mittelpunkt umkreisen.

Die Beobachtungen wurden, wie üblich, akribisch dokumentiert und sorgten für großes Aufsehen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der Beweis war erbracht, dass auch andere Planeten von eigenen Begleitern umgeben sein können.

3. Die Mondoberfläche

Galileo richtete seinen Blick auch auf den Mond der Erde – und seine Beobachtungen überraschten alle Erwartungen. Entgegen der Vorstellung eines perfekten, glatten Himmelskörpers entdeckte Galileo eine raue Landschaft aus Kratern, Bergen und Tälern. Diese Beobachtung galt als entscheidender Bruch mit der aristotelischen Lehre, welche den Mond als makellose Sphäre betrachtete. Galileo fertigte detaillierte Skizzen an, in denen er die Unebenheiten und geologischen Strukturen des Mondes dokumentierte.

Sein Fund zeigte ferner, dass auch Himmelskörper den Kräften der Natur unterworfen sind und sich im Laufe der Zeit verändern können. Diese Erkenntnis war nicht nur eine wichtige wissenschaftliche Entdeckung, sondern ebnete auch den Weg für die moderne Mondforschung.

4. Die Venusphasen

Galileo führte außerdem umfassende Beobachtungen am Planeten Venus durch. Was er dabei entdeckte, überraschte abermals. Anders als in den ptolemäischen Vorstellungen, wonach die Venus stets als Sichel erscheinen müsse, zeigte sie einen vollständigen Satz von Phasen – von neu bis voll. Diese wechselnden Lichtspiele ergaben sich nur, wenn die Venus um die Sonne kreist.

Diese Veränderung ließ sich nur erklären, wenn die Venus die Sonne umkreiste. Wäre sie, wie im geozentrischen Modell angenommen, eine Art Trabant der Erde, hätte sie nie eine voll beleuchtete Phase zeigen dürfen. Damit lieferte Galileo einen entscheidenden Beweis für das heliozentrische System: Die Planeten bewegten sich nicht um die Erde, sondern um die Sonne.

5. Die Sonnenflecken

Bei näheren Untersuchungen der Sonne stieß Galileo erneut auf eine Ungereimtheit: Auf der ansonsten strahlenden Oberfläche erschienen zahlreiche dunkle Flecken. Diese Beobachtung stand auch in diesem Fall wieder im starken Kontrast zum damaligen Bild eines makellosen Himmelskörpers. Galileo stellte fest, dass die Flecken nicht statischer Natur waren, sondern sich über Tage hinweg veränderten. Diese Tatsache deutete darauf hin, dass auch die Sonne natürlichen Prozessen unterliegt und das Universum kein starres, unveränderliches Konstrukt ist, sondern ständiger Veränderung unterliegt.

6. Der geometrische Kompass

Galileos Erfindungsreichtum ging aber noch weit über die reine Astronomie hinaus. Immer bestrebt, die Welt um sich herum in messbare und nachvollziehbare Größen zu fassen, entwickelte er ein weiteres innovatives Instrument: Den geometrischen Kompass. Anders als die gängigen magnetischen Kompasse, die ihrerzeit vor allem der Navigation in der Nautik dienten, nutzte Galileo seinen Kompass, um Winkel, Proportionen und Entfernungen möglichst exakt zu messen. Vor allem in militärischen Einsätzen und bei größeren Bauprojekten waren solche exakten Daten von unschätzbarem Wert – sie ermöglichten nämlich eine präzisere Planung und Durchführung von Feldoperationen und Bauvorhaben gleichermaßen.

7. Das Prinzip der Trägheit

Es könnte doch glatt die Vermutung entstehen, Galileos Leidenschaft läge darin, möglichst viele Bereiche der aristotelischen Lehre auf den Kopf zu stellen. Neben seinen Himmelsbeobachtungen führte Galilei auch Versuche an schiefen Ebenen durch, um auf diese Weise die Fallbewegung von Kugeln genauer zu studieren. Er maß, wie sich die zurückgelegte Strecke der Körper in Abhängigkeit von der verstrichenen Zeit veränderte, und stellte dabei fest, dass die Strecke proportional zum Quadrat der Zeit wächst.

Mit dieser Beobachtung widersprach Galileo der aristotelischen Annahme, dass schwere Körper schneller fallen müssten. Aus seinen Beobachtungen folgerte er, dass ein Körper, der sich einmal in Bewegung befindet, diese Bewegung beibehält – sofern keine zusätzlichen Kräfte, wie beispielsweise Reibung, einwirken. Bewegung war Galileo zufolge ein natürlicher Zustand, der nicht durch einen ständigen Antrieb aufrechterhalten werden muss. Newton griff diese These später nach dem berühmten Vorfall mit dem Apfel erneut auf und formulierte das erste Bewegungsgesetz.

8. Das Thermoskop als Vorläufer des Thermometers

Galileo war nicht nur ein Meister der Himmelsbeobachtung, sondern auch ein neugieriger Entdecker unsichtbarer Naturphänomene. Bei einem seiner Experimente fiel ihm auf, dass sich Luft bei Erwärmung ausdehnt und bei Abkühlung zusammenzieht. Wärmt sich die Luft auf, bewegen sich die Moleküle schneller und nehmen mehr Platz ein, wodurch der Druck in einem geschlossenen System steigt.

Diese Erkenntnis brachte ihn auf die Idee, ein Gerät zu entwickeln, welches Temperaturveränderungen sichtbar darstellen kann. Das Ergebnis war das Thermoskop – ein schlankes Glasrohr, in welchem ein bestimmter Wasserstand aufsteigt oder fällt. Bei Erwärmung drückt die expandierende Luft das Wasser nach oben, sinkt die Temperatur, zieht sich die Luft zusammen und der Wasserspiegel fällt wieder ab. Zwar liefert das Thermoskop keine exakten Zahlen, aber es zeigt deutlich, ob sich die Umgebungstemperatur ändert.

9. Das Pendelgesetz

Bereits in den späten 1580er-Jahren fiel Galileo Galilei ein interessantes Phänomen in der Kathedrale von Pisa auf. Ein dort hängender Kronleuchter schwang gleichmäßig und unabhängig von seinem initialen Ausschlag – und diese Beobachtung veranlasste ihn dazu, das Verhalten der Schwingdauer eines Pendels systematisch zu untersuchen. In seinen Experimenten zeigte sich, dass die Dauer einer Schwingung ausschließlich von der Länge des Pendels abhängt und nicht, wie der damals üblichen Annahme entsprechend, auch von externen Faktoren beeinflusst werden.

Galileo baute zwar selbst keine Uhr, die auf dem Pendelprinzip beruhte, aber seine Ansätze ermöglichten es, das Prinzip in die Praxis umzusetzen. Bereits wenige Jahre später entwickelte Christiaan Huygens die erste Pendeluhr.

Mittlerweile kommt das Pendelprinzip auch in der Schwingungsanalyse zur Anwendung, wie beispielsweise bei der Untersuchung der Dynamik von Brücken und Gebäuden in erdbebengefährdeten Regionen.

10. Die Milchstraße

Milchstraße und Sternenhimme

Milchstraße und Sternenhimme.

Foto: PantherMedia / positivetravelart (YAYMicro)

Genug der irdischen Entdeckungen, richtete Galileo das Teleskop erneut himmelwärts und entdeckte dort, dass die Milchstraße aus zahlreichen einzelnen Sternen besteht. Zuvor war nur wenig über den unscharfen Nebel bekannt. Mithilfe detailreicher Skizzen legte Galileo dar, dass diese Wolke in Wahrheit aus unzähligen Lichtpunkten besteht, die eng beieinander liegen und zusammen ein komplexes Sternenfeld bilden. Diese Erkenntnis widersprach der bisherigen Vorstellung eines statischen Himmelskörpers und eröffnete ein gänzlich neues Bild des Universums – zum Entsetzen der Kirche und sämtlichen traditionellen Lehren.

Es folgten hitzige Debatten und das geozentrische Weltbild geriet ein für alle Mal ins Wanken. Die Kirche sah in Galileos Beobachtungen einen gefährlichen Keil, der ihre Autorität einmal mehr untergrub. Kurz darauf entbrannte ein verbitterter Streit zwischen Wissenschaft und Glauben.
Und sie bewegt sich doch.

Bereits 1616 wurde das heliozentrische Weltbild von der Inquisition als ketzerisch eingestuft, und Galileo erhielt die Anweisung, seine Ansichten nicht mehr öffentlich zu vertreten. Seine Schriften und Vorträge, in denen er das kopernikanische Modell mit seinen Beobachtungen untermauerte, galten als gefährlicher Angriff auf die traditionelle, biblisch geprägte Weltanschauung.

Im Jahr 1633 wurde Galileo daraufhin nach Rom geladen und vor ein päpstliches Gericht gestellt. Unter immensem Druck und begleitet von der Androhung strenger Strafen, sah er sich gezwungen, seine Lehren zu widerrufen. Und obwohl Galileo Galilei diese Ansichten offiziell zurücknahm und Rest seines Lebens unter Hausarrest gestellt wurde, konnten seine wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht mehr länger unterdrückt werden. Und leise, aber bestimmt, soll Galileo beim Verlassen des Gerichtssaals die Worte „Und sie bewegt sich doch“ gemurmelt haben.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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