Transportlösung der Zukunft 10.01.2015, 06:55 Uhr

Gegenstände schweben auf Schallwellen durch den Raum

In der Industrie könnten Produkte zukünftig auf Schallwellen durch Produktionsräume schweben. An dieser Transportlösung tüfteln brasilianische Ingenieure. Ihr Levitator erzeugt eine stehende Schallwelle, auf der Gegenstände surfen.  

Bislang können nur Styroporkügelchen auf der stehenden Welle schweben. Die Ingenieure wollen ihren Levitator aber für schwerere Gegenstände fit machen. Dann könnte er zur Transportlösung für die Industrie werden. 

Bislang können nur Styroporkügelchen auf der stehenden Welle schweben. Die Ingenieure wollen ihren Levitator aber für schwerere Gegenstände fit machen. Dann könnte er zur Transportlösung für die Industrie werden. 

Foto: M. Andrade/ University of São Paulo

Es ist wie im Märchen: Die frisch gepressten Kopfschmerztabletten schweben wie von Zauberhand getragen durch die Luft zum Verpackungsautomaten, der sie in die Blisterverpackung sperrt. Als Transportmittel dient Ultraschall. Er bildet, wenn man es richtig macht, eine stehende Welle, auf der die Pillen ruhen wie auf einem Löffel.

Unmöglich? Derzeit noch, weil Pillen zu schwer und zu groß sind. Mit kleinen Styroporkügelchen funktioniert das Zauberkunststück allerdings schon. Das haben Marco Andrade von der Universität Sao Paulo und seine Kollegen bewiesen. Die sogenannten Levitatoren benötigten eine Schallquelle und einen Resonator – das ist ein System, das, angeregt durch die Schallwellen, mit gleicher Frequenz schwingt. Dadurch entsteht eine stehende Welle, auf der kleine Partikel schweben. Die Brasilianer haben eine solche stehende Welle mit geringem technischem Aufwand erzeugt. „Wir überlagern die emittierte und die erste reflektierte Welle“, erklärt Andrade. Als Reflektor dient ein hartes Material, das Schallwellen nicht verschluckt, sondern zurückwirft.

Gebogene Kette aus schwebenden Kügelchen

Die Forscher ließen mit Hilfe ihres Levitators eine ganze Reihe von Kügelchen schweben. Sie blieben im Kraftfeld gefangen, auch wenn sich der Reflektor bewegte. Selbst eine gebogene Kette aus schwebenden Kügelchen sei machbar, sagen die Forscher. Ihrer Ansicht nach könnte diese Methode ein wichtiger Schritt hin zu konkreten Anwendungen sein: „Moderne Fabriken nutzen Hunderte von Robotern, um Teile von einem Ort zum anderen zu bringen“, so Andrade. Mit einem akustischen Levitator wäre das berührungslos möglich.

Ein Levitator benötigt eine Schallquelle (oben) und einen Resonator (unten), der, angeregt durch die Schallwellen, mit gleicher Frequenz schwingt. Dadurch entsteht eine stehende Welle, auf der kleine Styroporkügelchen schweben können.  

Ein Levitator benötigt eine Schallquelle (oben) und einen Resonator (unten), der, angeregt durch die Schallwellen, mit gleicher Frequenz schwingt. Dadurch entsteht eine stehende Welle, auf der kleine Styroporkügelchen schweben können.

Quelle: M. Andrade/ University of São Paulo

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 

Nützlich könnte dies beispielsweise in der Pharmaindustrie sein, um chemisch sensible oder sterile Stoffe zu bewegen, oder in der Chemie, um gefährliche Substanzen gefahrlos zu transportieren.

Auch Schwergewichte sollen Schweben lernen

Bisher schafft der Levitator allerdings nur Leichtgewichte: Styroporkügelchen, die einen Durchmesser von höchstens drei Millimetern haben. „Der nächste Schritt ist es nun, das Gerät so zu verbessern, dass es auch schwerere Materialien in der Schwebe halten kann“, so der Forscher. Hunde, Fledermäuse und andere Tiere, die Ultraschall hören, sollten dann aber zuverlässig ferngehalten werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.