Google bringt einen Lego-Baukasten in den Browser
Ein Google-Projekt mit merklichem Suchtpotential: Auf einer neu eingerichteten Website lässt der Internet-Konzern seine Kunden mit virtuellen Legosteinen bauen. Es ist wohl kein Zufall, dass das Projekt ausgerechnet jetzt veröffentlicht wurde: Der Film „The Lego Movie“ kommt bald in die Kinos.
Die Zusammenarbeit zwischen Google und Lego Down Under hat dazu geführt, dass nun in der Onlineanwendung “Build with Chrome” die bunten Plastiksteine virtuell zusammengebaut werden können. Eigentlich war der Legobaukasten für den Bildschirm mal ein Experiment eines australischen Google-Teams und nur von Australien und Neuseeland aus erreichbar. Jetzt ist der Lego-Baukasten im Browser für alle Anwender weltweit freigegeben.
Grafiktechnologie WebGL
Dass Lego und Google ihre virtuellen Bauklötze gerade jetzt weltweit zugänglich gemacht haben, dürfte einen simplen Grund haben: Anfang Februar soll der Kinofilm „The Lego Movie“ Premiere feiern. Am 10. April 2014 kommt er auch in die deutschen Kinos. Der 3D-Film wurde ausschließlich mit Lego-Bausteinen und -Figuren im Stop-Motion-Verfahren gedreht.
„Build with Chrome“ ist aber auch eine Demonstration der technischen Möglichkeiten moderner Webbrowser und der Grafiktechnologie WebGL. Google will mit der Lego-Anwendung natürlich auch seinen Webbrowser Chrome bewerben. Beim Schnelltest in der ingenieur.de-Redaktion funktionierte die Webseite problemlos auch im Firefox-Browser, im Internet Explorer allerdings nicht.
Die Mobilversion ist verbesserungsbedürftig
Auch auf Mobilgeräten klappt es nicht immer, abhängig vom benutzten Browser. Es verwunderte beim Test, dass selbst die Nutzung des Google-Browsers Chrome keine Garantie dafür ist, dass man mit den Legosteinen im Browser bauen kann. Beim Aufruf von Build with Chrome unter Chrome auf einem aktuellen Huawei Ascend P6 meldete die Anwendung nach ersten einleitenden Bemerkungen: „Die erweiterten Webtechnologien des Build-with-Chrome-Projekts werden von deinem Computer oder Webbrowser offenbar nicht unterstützt“. Auf demselben Gerät ließen sich die Legosteine mit Firefox ohne Probleme aufschichten. Von anderen Mobilgeräten wird Ähnliches berichtet.
Im Internet werden auch Probleme unter OS X gemeldet. Google täte gut daran, deutlich darauf hinzuweisen, in welchen Umgebungen Build with Chrome generell lauffähig ist.
Lego-Baumeister in Aktion
Mit Maus und Tastatur am PC oder mit Wischgesten auf Android-Touchscreens kann man die Legosteine zu komplexeren Gebäuden zusammensetzen. Über das Benutzerinterface kann eine recht kleine Auswahl farbiger Legobausteine ausgewählt, mit den Cursortasten gedreht und per Maus auf einer Basisplatte positioniert werden. Ein Doppelklick setzt weitere gleiche Bausteine übereinander. Mit einem Rechtsklick entfernt man den markierten Baustein wieder.
Die Basisplatte kann der Baumeister in die gewünschte Position zoomen und drehen, ansonsten wäre die exakte Platzierung der Bausteine auch nur schwer möglich. Leichter fühlt sich die Bedienung der Web-App mit einem Touchscreen unter der Android-Chrome-Version auf Geräten an, die schon die Grafiksprache WebGL unterstützen.
Gebrauchsanweisung für den virtuellen Lego-Baukasten
Ein Kurzlehrgang in der „Build Academy“ führt in den Umgang mit dem virtuellen Lego-Baukasten und in die Feinheiten der Bedienung des Editors ein. Ist ein Objekt fertiggestellt, kann man es auf einer Weltkarte platzieren und veröffentlichen. Zusätzliche Informationen rund um Googles Browser-Lego gibt es auch im Google-Produkt-Blog.
Eine Anbindung von Build with Chrome an Google Plus erlaubt es, die Bauwerke von Menschen aus den eigenen Google+ – Kreisen zu entdecken. Es gibt auch ein allerdings recht simples Kategoriensystem, mit dem die Legobaumeister ihre Kreationen besser auffindbar machen können.
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