„Google ist inzwischen ein Top-Steuerzahler“: So stellt sich Mona Neubaur das Jahr 2050 vor
Autos werden geteilt, die Folgen der Klimakrise sind noch spürbar – und der Kühlschrank bekommt ganz neue Aufgaben. Wie sich Grünen-NRW-Landeschefin Mona Neubaur die Zukunft vorstellt, erfahren Sie im neuen Teil unserer Serie.
2020 war so ein Jahr, in dem viele von uns sich in eine ferne Zukunft wünschten. Wie geht es weiter, wenn diese Krise erst einmal überstanden ist? Wird alles wieder so wie vorher oder sogar besser? Wie leben wir in 30 Jahren? Wir haben Menschen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gefragt, wie sie sich das Jahr 2050 vorstellen. In unserer neuen Serie „So sieht die Welt 2050 aus“ verraten wir Ihnen ihre Antworten.
Diesmal hat sich Mona Neubaur Gedanken über die Zukunft gemacht. Die 43-Jährige ist seit 2014 NRW-Landesvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen.
Frohes Neues Jahr, Frau Neubaur! Die Silvesternacht ist vorbei, 2049 war gestern. Wir schreiben jetzt das Jahr 2050. Erzählen Sie uns, wie die Welt heute aussieht.
Im Jahr 2050 ist die Welt …
… klimaneutral, ein gerechterer und für alle Menschen sehr lebenswerter Planet.
Autos sind …
… ein Verkehrsmittel unter vielen und deutlich weniger im Straßenbild präsent. Sie fahren klimaneutral, sind in vernetzten Systemen unterwegs und werden geteilt. Sie stehen der Allgemeinheit für Fahrten zur Verfügung, für die sich Fahrräder oder E-Bikes, On-Demand-Sammelbusse, Bahnen und Schnellzüge nicht anbieten.
In meiner Stadt leben im Jahr 2050 …
… jung und alt endlich in einer von Vielfalt und Vitalität geprägten Stadt, die sich am Menschen und seinen Bedürfnissen ausrichtet, Handel, Wohnen und Gewerbe finden im Innenstadtbereich statt, es ist Leben in der Stadt. Straßen sind zu Lebensräumen geworden. Man trifft sich dort, spielt, flaniert, speist und genießt lebendige, urbane Räume.
Es ist ein großes Problem in diesem Jahr, dass …
… wir bis in die 2020er Jahre die Klimakrise nicht mit dem nötigen Elan bekämpft haben. Die Folgen sind weiter spürbar, wir müssen viel Geld dafür aufwenden, um mit den Folgen der Erderhitzung umzugehen.
Jetzt weiß die Menschheit endlich, dass auf dem Mars …
… nicht die Lösungen für die irdischen Probleme zu finden sind. Da müssen wir schon weiter auf Planet A dran arbeiten, denn eine zweite Erde, ein Planet B, steht nicht zur Verfügung.
Google ist inzwischen …
… einer der Top-Steuerzahler in der europäischen Union. Durch ein vernünftiges, faires Wettbewerbsrecht ist es gelungen Plattform-Monopole, die auf Dauer der Wirtschaft schaden, aufzubrechen. Eingehegt in einem Netzwerk von Informationsdienstleistern ist Google auch Vorreiter im Kampf gegen Fake News.
Wenn ich etwas einkaufen will, brauche ich …
… nichts zu tun, mein Kühlschrank ist mit dem nächsten Supermarkt und regionalem Erzeuger verknüpft.
Mein Arbeitsplatz ist …
… inzwischen von meiner Nach-Nach-Nach-Nachfolgerin besetzt. Ich genieße den Un-Ruhestand als „Elder-Stateswoman“ und gebe der jungen Generation ab und an Tipps. Natürlich ohne zu nerven 😉
Wenn ich jetzt auf das Jahr 2020 zurückblicke, dann …
… freue ich mich, dass in den NRW-Kommunen damals die Grüne Welle einsetzte, die auch bei der Bundes- und Landtagswahl in den darauffolgenden Jahren noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Lesen Sie hier die vorherigen Teile der Serie:
So stellt sich Wirtschaftsphilosoph Anders Indset die Welt im Jahr 2050 vor
So stellt sich Astrophysikerin Suzanna Randall die Welt im Jahr 2050 vor
Deutscher Ingenieurtag 2021: Klimaziel 1,5 Grad
Der Deutsche Ingenieurtag steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Klimaschutzes.
Ingenieurinnen und Ingenieure forschen weltweit an spannenden technologischen Herausforderungen des 1,5-Grad-Klimaziels. Die große Frage: Wie können wir gemeinsam dieses Ziel erreichen? Am 20. Mai gibt es dazu spannende Diskussionen mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu diesem Thema.
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